05.
2013
Video der Woche
Peter Kotilainens Sieben-Antwörter-Interview wird wohl ewig an die U19-WM von letzter Woche in Hamburg erinnern. Für die weiteren WM-Videos gilt: Es ist kompliziert.
Am Anfang standen sieben Wörter. Good game, hotel sleeping now. Hard Game. Mehr sagte Happees Jungstar Peter Kotilainen nicht auf die beiden langen Fragen der Interviewerin nach dem ersten Spiel Finnlands an der U19-WM. Fast «verchlöpft» vor Lachen, hat es den finnischen Jungspund dabei. Jede Wette, da hat der jüngste Kotilainen (mehr zu dieser aussergewöhnlichen Familie im nächsten Printmagazin) ganz viele Wetten gewonnen.
Auch beim 348. Mal anschauen (hihi) ist der Unterhaltungswert immer noch gross. Aber eigentlich sollten wir dem finnischen Rotzlöffel ja die Ohren lang ziehen. Presseleute verarschen, tut man nicht. Böser Junge. Die charmanten Interviewerinnen waren jedenfalls ziemlich angepisst und wollten sich eigentlich an Kotilainen rächen. Nach dem verlorenen WM-Halbfinal stapfte der Finne aber direkt in die Kabine.
Das Hotel-Sleeping-Interview warf aber seine Schatten auf die WM. Fortan schwang die «Angst» bei den Interviewerinnen immer mit. «Wird er wohl kotilainen?», stand ihnen oft auf der Stirn geschrieben. Doch die Jungspunde hatten ganz andere Probleme. «Wie brösel ich meine englischen Sätzli richtig zusammen», war oft deren grösste Sorge. Englisch, das wäre eigentlich diese Sprache. Gestatten, Taylor Shipp vom äh äh Team Canada:
Das ging rasch und ooops, da schlich sich auch das böse F-Wort rein. Schwamm drüber. Auch ohne Muttersprache Englisch kann man die Sprache Shakespears ganz ordentlich beherrschen, wenn man 19 ist:
Bravo Zan, gut gemacht. Damit wären wir mit den positiven Beispielen schon durch. Mehrheitlich tönten die Antworten wie von 4.-Klässlern:
hmm, da macht man sich doch langsam Sorgen um die Zukunft der Jugend. Die meisten Schweizer Spieler zogen den Joker und antworteten auf Deutsch. So wie hier Tobias Heller.
Das war ganz okay und in der Nervosität ist die Muttersprache wohl auch einfacher. Obwohl gerüchteweise mancher Schweizer Spieler schon fand, dass Interviews auf Hochdeutsch eine recht schwere Sache waren. Fanden wohl auch ein paar deutsche Recken:
Zurück zum Englischen. Irgendwie befriedigen die «Zwei-Fragen-zwei-stotternde-Antworten»-Interviews nicht wirklich. Immerhin war die Qualität der Videos in Deutschland sehr hoch, nun müsste auch noch am Inhalt gefeilt werden. Wie wärs, wenn man mit den Spielern halt mal vor dem Interview kurz besprechen würde, was nachher gefragt wird? Oder halt vor dem Hotel Sleeping mal auch ein wenig an den englischen Sätzli gefeilt wird? So wirkt das Ganze doch sehr verkrampft. Ganz böse Zungen fanden, dass das nachstehende Video das Beste der ganzen WM war:
Genug kritisiert. Wir müssens ja zuerst mal besser machen. Einen haben wir noch für die weiblichen Leserinnen. Vor einem Jahr wurde - auf massiven Druck von männlichen Lesern - an dieser Stelle das Interview der bezaubernden Rydfjäll-Schwestern aufgeschaltet. Diesmal hängen wir darum das Inti mit dem tschechischen Goalie Jakub Výtisk an. Da niemand ausserhalb Tschechiens den Nachnamen aussprechen konnte, wurde er von der an der WM anwesenden U25-Damenwelt mit „jööö, ist der süss, wie Justin Bieber» genannt. Oder von sämtlichen männlichen Journis, «der Rotzlöffel, der immer auf den Boden spuckt».