19.
12.
2014

Darum ist der neue WM-Modus gut

Schneeberger Jonas (SO)

Von: Schneeberger
Jonas
(SO)

Nichts wars mit dem (unv)erhofften Coup der Schweizer an der WM in Göteborg. Petteri Nykky, der verrückte Hund, hat sich gegen den Weltmeister gehörig verzockt. Aber, das wage ich zu behaupten: Zum Erfolg über diese Schweden hätte jede andere Taktik auch nicht geführt.

Thema geschlossen. Ich will hier weder Wunden aufkratzen noch polemisch werden. Lieber will ich den erstmals angewendeten Modus loben.

Für mich - und hoffentlich nicht nur mich - gibts nur ein Fazit: Der Modus mit zwei Stärkeklassen in der Gruppenphase ist gut und muss beibehalten werden. Warum? Weil niemand Steinzeitresultate wie das Schweizer 35:0 über Singapur 2012 in Zürich oder das 37:0 zwei Jahre zuvor in Finnland sehen (und lesen) will. Nicht die Zuschauer vor Ort, nicht die Verbandsoberen, die ihren Sport im besten Licht präsentieren wollen, nicht wir Schreiberlinge, nicht die Medien-Konsumenten. Nicht einmal freut sich der zahlenbezogenste aller Nationalspieler über die Begegnungen mit Exoten, obwohl er doch seine Statistik aufpolieren kann.

Es gibt Spannenderes als ein Unihockey-WM-Spiel zwischen der Schweiz und Singapur. Wolken beobachten zum Beispiel, Schäfchen zählen, Yoga, dem eigenen Atem horchen. Und für die Promoter gibt es Angenehmeres, als ein 37:0 positiv verkaufen zu müssen: die Wohnung putzen, zum Zahnarzt gehen, die Steuererklärung ausfüllen, das Katzenkistli putzen.

Das Gefälle zwischen den besten und den schlechtesten WM-Teilnehmern ist (noch) so gross, dass es keinen Sinn macht, die krassen Gegensätze aufeinander loszulassen.

Dank dem neuen Modus blieb Negativwerbung in Form von extremen Resultaten aus: Die höchsten Siege in den Gruppen mit den vier Topklubs waren diesmal das 13:3 von Schweden über Deutschland und das 12:2 von Tschechien über Estland. Der höchste in den Gruppen mit den Exoten war das 15:2 der Slowakei über Südkorea. Der höchste Sieg im ganzen Turnier war das 17:0 von Schweden über Estland im Viertelfinal. Schlimm genug, war aber schon schlimmer.

In den Achtelfinals schieden drei der vier Besten der Schlechteren gegen die Schlechtesten der Besseren relativ klar aus - die USA gegen Norwegen (2:6), die Slowakei gegen Estland (2:7), Kanada gegen Lettland (2:10). Nur Dänemark gelang gegen Deutschland die Überraschung (4:3 n.P.). Auch das spricht für den neuen Modus.

Jemand anderer Meinung? Ich bitte um Argumente, weil mir fehlen sie.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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