07.
02.
2014

Den Mutigen gehört die Welt

Manser Remo

Von: Manser
Remo

Endlich ist sie wieder da, die Playoff-Zeit!! Mit Ihr kommen wieder mehr Zuschauer in die Hallen, die Bärte wachsen wieder, es gibt mehr zu lesen in den Zeitungen und Online Medien... kurz: Die schönste Zeit des Unihockey-Jahres hat begonnen.

Nun, da die Spieler bei Verletzungen plötzlich wieder auf die Zähne beissen, die Routiniers nach einer flauen Saison plötzlich zur Hochform auflaufen, die Trainer wieder mehr Zeit in Video-Analysen investieren... nun ist auch die Zeit der Mutigen gekommen. Mut, der uns als Unihockey-Nation weiterbringen soll. Wo da der Zusammenhang ist? Ich erkläre:

Letzte Woche haben wir uns mit der Nationalmannschaft relativ problemlos für die WM im Dezember in Göteborg qualifiziert. Im Dezember messen wir uns also wieder an einer WM mit den besten der Welt. Das bedeutet nicht nur, dass jeder Schweizer Spieler, der einmal an eine WM fahren will um vor 13‘000 Zuschauern zu spielen, noch zehn Monate Zeit hat, sich in physische Topform zu bringen. Es bedeutet eben auch, dass diese Spieler noch zehn Monate Zeit haben, Erfahrungen darin zu sammeln, im Entscheidenden Moment die beste Leistung abrufen zu können. Dies erfordert jedoch Mut! Und mutig zu handeln will gelernt sein.

Mit grosser Freude sehe ich die Entwicklung in der Schweiz, dass immer mehr Schweizer Trainer an der Bande der NLA Teams stehen, und das auch noch erfolgreich! Waren es vor drei Jahren noch vier von zwölf, waren diese Saison bereits sieben Teams mit einem Schweizer Chef hinter der Bande, drei davon belegen mit ihren Teams einen der ersten vier Plätze. Nur Johan Schönbeck vermochte mit Wiler die Schweizer Trainerdominanz zu durchbrechen. Bemerkenswert für mich ist vor allem auch das Werk von Dani Meier und Jürg Rauchenstein, welche die Jets sensationell in die Playoffs geführt haben. Für mich heisst das: Warum immer ein Finne oder ein Schwede hinter die Bande? Wir können's doch selber.

Schön wäre es nun, diese Tendenz würde nicht nur hinter der Bande stattfinden, sondern auch auf dem Spielfeld. Ich habe mir in diesjährigen Quali rund 20 NLA Spiele angesehen und eine alte Tradition hat leider immer noch Fortbestand: In entscheidenden Phasen wird voll auf die Söldner gesetzt. Ein Beispiel: Wenn Chur einen Penalty erhält, läuft Koskelainen an, in Malans schnappt sich Kapanen den Ball, bei Wiler Väänänen, bei den Hoppers Björk und bei den Tigers Jens Frejd. Warum Eigentlich?

In den Powerplay Linien werden immer noch oftmals einfach alle Ausländer mit den besten ein, zwei Schweizern ergänzt. Und geht am Ende der Goalie zu Gunsten eines sechsten Spielers aus dem Kasten, stehen oftmals auf beiden Seiten die Schweden, Finnen und Tschechen auf dem Feld. Eben genannte Spieler in Ehren; Sie sind eine Bereicherung für unsere Liga und von Ihnen kann manch einer etwas lernen. Aber manch anderer ausländischer Spieler in der Schweiz hat höchstens NLB Niveau, und trotzdem einen Stammplatz. Schade eigentlich um die Spielzeit, die einem jungen talentierten Schweizer Spieler zu Gute kommen würde.

Mein Appell geht an Spieler und Trainer, ohne jemandem ins Handwerk pfuschen zu wollen. Gebt unseren eigenen künftigen WM-Helden (?) in entscheidenden Momenten mehr Verantwortung! Nicht jeder Schwede kann alles besser, nur weil er Schwede ist. „Eiszeit" wenn's drauf ankommt, das bringt unsere Spieler weiter. Nur wer in Playoff-Spielen und Cupfinals im entscheidenden Moment seine beste Leistung abrufen kann, der hat das Potenzial in einem WM-Halbfinal zu bestehen, wenn es darauf ankommt. Und davon träumen wir doch alle schon so lange... endlich mal wieder ins Finale kommen.

Spieler, Trainer: Habt den Mut! Dann gehört euch die Welt

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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