12.
2014
Hommage an die Schweizer Fans
Liebe Unihockey-Familie
Dies ist eine Liebeserklärung. Denn Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Besinnlichkeit, der Familien und Freundschaften und der Geschenke, sondern auch die Zeit, um mal in sich zu kehren und über Vergangenes nachzudenken - und die Zeit der Dankbarkeit. Wenn ich an dich - liebe Unihockey-Familie - denke, wird mir warm ums Herz, denn es kommen in mir Bilder hoch, die noch sehr frisch sind. Bilder erst kürzlich vergangener Tage, Bilder aus Göteborg, Bilder der WM, die resultatmässig so enttäuschend verlief.
Doch wenn ich an die Szenen der Finalspiele denke, an die enttäuschten Gesichter meiner Mitspieler, an die leeren Augen von Männern, die über zwei Jahre hinweg so viel Zeit und Herzblut investiert haben, um dann nicht dort zu stehen, wo sie am Ende standen... Wenn diese Bilder in mir hochkommen, sind sofort auch die Bilder der Familien und Freunde auf der Tribüne da. Bilder von dir, liebe Unihockey-Familie, die mir Trost spenden, Gefühle von Stolz, wenn ich mich an meine Gänsehaut erinnere, als du aus voller Kehle unsere Nationalhymne gesungen hast, lauter als der Rest der Halle. Ich spüre die Dankbarkeit, die du in mir hervorgerufen hast, als du uns trotz einem 1:10 auf dem Scoreboard stehend und singend zugejubelt hast. In diesen Momenten habe ich gespürt, wo ich heute sein möchte, wer ich heute sein möchte. Ein Teil von dir!
Selten zuvor war ich stolzer, Schweizer zu sein. Ich war stolz, zu dir zu gehören, liebe Unihockey-Familie, und ich hätte mit keiner anderen Nation tauschen wollen in diesem Moment. Ja, die Tschechen haben uns Bronze weggeschnappt. Ja, die Schweden und die Finnen spielten das grosse Finale.. Und dennoch: Ich wollte genau da sein, wo ich war. Geschlagen, aber ein Teil von dir!
Denn du warst noch immer da für mich, warst stolz auf mich. Du warst nicht zwei Minuten nach dem Schlusspfiff schon auf dem Heimweg. Ich habe mich gefreut, dass du mir Respekt zollst für das, was ich geleistet habe. Mir taten die anderen Spieler anderer Nationen leid, die stehend, noch auf die Bestplayer Ehrung wartend, zur Tribüne sehen mussten und feststellten, dass sich bereits die Hälfte Halle nicht mehr für sie interessierte.
Du bist anders, liebe Schweizer Familie, und dafür liebe ich dich! Du stehst hinter mir, egal was kommt. Das motiviert mich ungemein für die Zukunft. Dafür werde ich weiter kämpfen, noch härter arbeiten, alles daran setzen, dass du an der nächsten WM mit mir jubeln kannst. Du hast uns den Weg gezeigt. Wir können die Besten der Welt sein, daran glaube ich. Unsere Fans waren es bereits. Du, liebe Unihockey-Familie, bist die beste der Welt! Nun ist es an uns, daran zu arbeiten, auch die beste Mannschaft der Welt zu werden. Mit deiner Kraft werden wir das früher oder später schaffen.
In tiefer Dankbarkeit für die Emotionen in Göteborg, die Tränen und die Gänsehaut während der Hymne, und den Stolz, ein Teil von dir zu sein.
Deine Männer Unihockey Nationalmannschaft