01.
2015
Nykky - Genie oder Wahnsinn?
Der Verband will also Petteri Nykky nicht mehr. Verständlich beim Blick auf die nackten Zahlen. Verständlich auch aus anderen Gründen. Trotzdem frage ich mich, ob der Verband nicht doch einen Fehler macht.
Klar, das Nationalteam der Männer ist 2015 nicht weiter als 2011, bevor Nykky das Szepter übernahm. Aber liegt das nicht am Abflaufdatum unserer bisher besten Generation? Liegt das nicht daran, dass zu wenige Ausnahmekönner nachrücken, wofür Nykky nichts kann?
Zugegeben, Nykkys Trainingsmethoden sind - sagen wir - unkonventionell. Aber sind für einen Nationaltrainer nicht die Motivationskünste und ein gutes Gespür für die richtige Konstellation wichtiger? Sind 2014 und 2012 wirklich Gegenbelege dafür, dass der finnische Weltmeistertrainer in diesen Bereichen nicht über besondere Fähigkeiten verfügt?
Es ist doch noch gar nicht allzu lange her, seit Nykky Finnland zweimal zum WM-Titel geführt hat. Es ist doch noch nicht lange her, seit der Verband Nykky nur zu gerne bis 2016 haben wollte. So falsch können Nykkys eigenwillige Methoden als Nationaltrainer also nicht sein.
Nykky mag ein paar Laster haben. Aber der Mann hat auch eine besondere Gabe: Er kann Menschen begeistern. Er kann sie in seinen Bann ziehen, sie von Dingen überzeugen, die sie zuvor für unmöglich gehalten haben. Er kann die Spieler glauben machen, es mit jedem aufnehmen zu können.
Ja, Nykky ist anders. Manchmal sind seine Ideen sehr verrückt, manchmal vielleicht zu verrückt. Manchmal widerstreben seine Methoden der gängigen Trainingslehre. Manchmal ist Nykky dem Wahnsinn näher als dem Genie.
Leider vertrauten die Spieler dem finnischen Exzentriker zuletzt nicht mehr blind, und ohne blindes Vertrauen funktioniert die Methode "Nykky" nicht. In den Augen vieler Schweizer ist der Alchemist irdisch geworden. Für mich noch nicht.
History 83.222.158.206
29. 01. 2015
Ewig gestern 46.14.154.178
29. 01. 2015
History 77.56.80.165
29. 01. 2015