Sepp for President

Von: Schneeberger
Jonas
(SO)

Unihockeyfunktionäre aufgepasst, hier kommt der ultimative Tipp.

Ihr wollt doch euren Sport olympisch machen, ihn ins mediale Rampenlicht rücken, ihn globalisieren. Es gibt da einen, der kann das wie kein anderer. Und stellt euch vor, der Mann ist seit Kurzem verfügbar.

Sein Leistungsausweis ist beeindruckend. Er machte aus seinem früheren Arbeitgeber in 40 Jahren ein Milliardenunternehmen. Der Mann brachte den Fussball in alle erdenklichen Winkel dieser Erde. Wäre der Mars bereits bewohnt, ich bin mir sicher, er hätte auch dort für einen Fussballplatz gesorgt.

Seine Weggefährten beschreiben ihn als fleissig, bescheiden, charmant, warmherzig und sehr, sehr klug. Es gibt kein Land, in dem er nicht vom Staatschef höchstpersönlich empfangen wird.

Der Mann ist so geschätzt, so respektiert und so angesehen, dass sich die Verbandsmitglieder seit 1998 mit vernichtender Mehrheit keinen anderen Chef an ihrer Spitze wünschten. Er ist jetzt nur verfügbar, weil er selbst, aus freien Stücken, zurückgetreten ist, kurz nachdem ihn die 206 Vertreter der Verbände zum fünften Mal und für vier weitere Jahre gewählt hatten.

Die Afrikaner vergöttern ihn. In der Karibik schwärmen sie von ihm. Auch in den Augen der Russen gibt es keinen besseren Sportfunktionär. Die volle Rückendeckung geniesst der Mann nur in Europa nicht. Aber da habt ihr ja am wenigsten Handlungsbedarf.

Euer Kandidat weiss, wie man einen Sport globalisiert. Er weiss, wie man ihn richtig vermarktet und wie man den Gewinn maximiert (zum Beispiel, indem man überaus kostengünstig bauen lässt).

Zugegeben, der Herr ist nicht mehr der Jüngste; er geht auf die 80 zu. Doch man merkt es ihm nicht an, umso grösser ist seine Erfahrung. Ach ja, und europäischen Kritikern zufolge sollen seine Methoden nicht immer ganz koscher sein. Aber konnte das bis jetzt jemand beweisen? Nicht dass ich wüsste.

Also, liebe Unihockeyfunktionäre, packt die Gelegenheit beim Schopf und holt den Mann ins Boot des Internationalen Unihockeyverbandes. Wendet euch an Joseph S. Blatter. Gebt ihm Macht. Denn das ist alles, was der bescheidene Sepp will.