Wie erwartet gewannen die Red Ants ihr Bronze-Spiel gegen die Crazy Girls aus Liberec klar. Das 10:1 war dennoch nur ein schwacher Trost für den verpassten Final.
Im Gruppenspiel gegen die Tschechinnen hatten die Red Ants noch Mühe bekundet und waren nach dem ersten Drittel 0:1 in Rückstand gelegen. Nicht so
im Spiel um den dritten Platz. Hofstetter und Benz (in Unterzahl)
brachten den entthronten Titelverteidiger schnell auf die
Siegesstrasse. Nachdem Kundert und ein weiteres Mal die erstaunliche
Julia Suter (15) getroffen hatten, war die Sache gelaufen. Man spürte
aber, dass die Red Ants die Niederlage gegen Tiikerit aus den Köpfen
spielen wollten und weiter Dampf machten – es gab auch trotz
den hohen Führung keine Einsatzgelegenheit für den dritten
Block.
Bronze als
Trostpflaster
Bis Spielende wurde das Skore immer weiter in
die Höhe geschraubt, den Tschechinnen wurden kaum Chancen
zugestanden. Das „Heimteam“, das ohne Zuschauer kein
eigentliches Heimteam war, musste sich auf Schadensbegrenzung
konzentrieren. Direkt nach Spielschluss war aber wieder der verlorene
Halbfinal das Thema. Petra Kundert: „Ich weiss nicht, ob ich
diese Bronzemedaille irgendwo aufhängen werde… Das erste
Drittel gegen Tiikerit geht mir noch nicht aus dem Kopf. Die
Vorbereitung war gut, wir fühlten uns ausgezeichnet – und
dann dieser Ausfall. Ich kann es mir immer noch nicht ganz erklären“.
Während Weltmeisterinnen und Europacup-Siegerinnen natürlich
mit hohen Erwartungen ans Turnier gereist waren, sieht die Sache für
Julia Suter etwas anders aus. Die 15-jährige, die in der
Meisterschaft noch nicht spielberechtigt ist, buchte fünf Tore
und einen Assist und war damit die viertbeste Skorerin der Red Ants
an diesem Turnier. Erst kurz vor der Abfahrt zum ersten Spiel erfuhr
sie, dass sie überhaupt zum Einsatz kommen würde. „Ich
war natürlich schon nervös, als ich erfuhr, dass ich
spielen würde. Die erfahrenen Spielerinnen haben mir sehr
geholfen, es ging mit jedem Einsatz besser. Natürlich bin auch
ich enttäuscht, dass es nicht für den Final gereicht hat –
aber für mich war es schon ein Hammer, dass ich überhaupt
spielen durfte“.
Ausschluss der
Öffentlichkeit
Bei Spielbeginn morgens um 9 Uhr konnte
man 40 Zuschauer zählen, im Verlauf der Partie kamen etwa 20
dazu. Wie schon in Singapur hat es der Veranstalter versäumt,
für eine würdige Kulisse zu sorgen – nicht einmal die
Tschechinnen selber brachten etwas Anhang mit. Petra Kundert, die
sich andere Kulissen gewöhnt ist: „Natürlich fragt
man sich auf dem Feld, was das überhaupt soll – aber dann
konzentriert man sich wieder auf das eigene Spiel. Ein Kompliment
aber an unsere Fans. Vor allem in den Gruppenspielen in der kleineren
Halle hatte man dank ihnen das Gefühl, dass die Halle voll sei“.
Bei den Fans zumindest hatten die Red Ants die Nase vorn.
Red Ants Rychenberg
– Liberec 10:1 (4:1, 4:0, 2:0)
Poruba Arena, Ostrava
(CZE) – 60 Zuschauer
SR: Ittonen, Kääriäinen
(FIN)
Tore: 5. Hofstetter (Benz) 1:0; 8. Benz
(Breitenstein; Ausschluss Siegenthaler) 2:0; 8. Chybova (Shamanina;
Ausschluss Siegenthaler) 2:1; 11. Kundert (Breitenstein; Ausschluss
Chybova) 3:1; 14. Suter (Eberle) 4:1; 21. Kundert (Hofstetter) 5:1;
22. Eberle 6:1; 30. Suter (Breitenstein) 7:1; 37. Siegenthaler
(Breitenstein) 8:1; 50. Benz (Breitenstein) 9:1; 60. Kundert
10:1
Strafen: Red Ants 2x2'; Liberec 3x2'
Red Ants:
Tschümperlin; Siegenthaler, Ott; Eberle, Breitenstein; D. Mayer;
Kundert, Flückiger, L. Mayer; Benz, Suter, Hofstetter
Liberec:
Z. Chybova; Bartosova, Petrzelkova; Svobodova, Stranksa; Sedlakova,
Jezkova; Coufalova, P. Chybova, Matejkova; Shamanina, Parysova,
Vranova; Piotrowska, Cicejova, Urbanova; Poctova, Polreichova