10.
2016
GC und Chur ohne Chance
Ernüchterung für die Schweizer Teams am Champions Cup in Borås. Der Grasshoppers Club Zürich verliert gegen Pixbo Wallenstam mit 2:11, Piranha Chur gegen IKSU mit 2:12. Damit müssen die Schweizer Meister nun mit dem Spiel um Platz fünf Vorlieb nehmen.
Der Grasshoppers Club Zürich startete denkbar schlecht in die Partie gegen Pixbo Wallenstam und leistete sich in der Startphase leichtfertige Fehler, die man auf diesem Niveau teuer bezahlt. Keine 20 Sekunden waren in Boras gespielt, als das mutige Forechecking GC's von den Schweden erstmals ausgespielt wurde. Tim Wiklund schob nach einer schnellen Passkombination über Daniel Calebsson und Martin Östholm zur frühen Führung ein. Drei Minuten später tauchte Alessandro Augs alleine auf weiter Flur vor Pascal Meier auf, weil ein GC-Akteur seinen Einsatz verschlief und so nur vier Hoppers auf dem Feld standen. Und als Niko Juhola bereits eine Strafe absass, leistete sich GC zu allem Übel auch noch einen Wechselfehler. Die darauffolgende doppelte Überzahl nutzte Pixbo eiskalt zur 3:0-Führung.
Pixbos starkes Powerplay
«Ich weiss nicht, was in den ersten zehn Minuten genau los war, aber wir spielten ziemlich kopflos», meint GC-Stürmer Emil Julkunen. «Die Differenz war heute einfach zu gross.» Nach dem Horrorstart konnten sich die Zürcher in defensiver Hinsicht zwar stabilisieren und bewiesen, dass sie im Spiel mit Ball durchaus mit dem schwedischen Qualifikationssieger hätten mithalten können. Gute Möglichkeiten wurden aber bis zur zweiten Drittelspause ausgelassen.
Die zweite Schwächephase zog das Team von Trainer Luan Misini zu Beginn des letzten Abschnittes ein. Innert fünf Minuten erhöhte Pixbo von 5:0 auf 10:0, ehe Christoph Meier nach einem Freischlag doch noch das erste GC-Tor erzielen konnte. Auch Julkunen durfte gegen seine ehemaligen Teamkollegen noch einnetzen. Zu mehr reichte es aber nicht.
«In den letzten Minuten liessen wir nach und haben wohl schon zu sehr ans Schlafen, Essen und Erholen gedacht», gibt Pixbo-Goalie Jon Hedlund, der sechs Schüsse mehr als sein Gegenüber parieren musste, zu. Mit ein Grund für das klare Resultat war auch das äusserst starke Powerplay der Mannschaft aus Göteborg. Alle vier Möglichkeiten wurden gnadenlos ausgenutzt.
Während Pixbo nun am Samstag gegen den finnischen Meister Classic Tampere den Halbfinal bestreiten darf, steht für den Grasshopper Club Zürich um 21:00 Uhr das undankbare Spiel um Rang fünf gegen den norwegischen Meister Greaker an.
Bärtschi trifft dreifach
Drei Stunden vor GC trat Piranha Chur zum Viertelfinalspiel gegen IKSU an. Die Schwedinnen zeigten schon in der heimischen Meisterschaft, dass sie gut in Form sind und liessen auch gegen den Schweizer Meister nichts anbrennen. Von der ersten Sekunde an übernahm die Mannschaft aus Umea das Spieldiktat und setzte die Bündnerinnen stetig unter Druck. Ganze sechs Minuten dauerte es, bis sich Piranha ein erstes Mal in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnte - da führte IKSU aber bereits mit 2:0.
Allerspätestens zur Spielhälfte und mit Emelie Wibrons Tor zum 8:1 war die Partie entschieden. Manuela Dominioni und Ramona Ludwig (mit einem schönen Penalty) konnten sich als einzige Churerinnen in die Torschützenliste eintragen lassen. Gleich drei Mal gelang dies Nina Bärtschi, eine der zwei Schweizer Nationalspielerinnen in Diensten Umeas. Die andere, Corin Rüttimann, die mit Bärtschi und Frida Norström die erste IKSU-Sturmlinie bildete, konnte sich zwei Assists gutschreiben lassen.
«Es ist frustrierend. Wir gingen mit der Hoffnung in die Partie, gegen IKSU etwas reissen zu können, vorausgesetzt wir ziehen unser Spiel durch. Dies war aber nicht der Fall und sie haben uns brutal den Unterschied zwischen den beiden Ligen aufgezeigt», muss Seraina Ulber ernüchternd feststellen. Drittelsresultate von 0:3, 2:5 und 0:4 und ein Schussverhältnis von 6:25 aus Sicht der Schweizerinnen sprechen eine klare Sprache.
Piranha Chur «geniesst» nun einen freien Tag und spielt am Sonntagmorgen um 08:15 Uhr gegen Nauka MP aus Russland.
Champions Cup Viertelfinal Männer
Grasshopper Club Zürich - Pixbo Wallenstam 2:11 (0:3; 0:1; 2:7)
Boråshallen, Borås (SWE). SR: Larinovs/Gross (LAT).
Tore: 1. Wiklund (Calebsson) 0:1, 4. Augs (Persson) 0:2, 8. Calebsson (Wahlgren/Ausschluss Juhola, Bier) 0:3, 33. Henriksson (Malmström/Ausschluss Cavelti) 0:4, 43. (42:18) Östholm (Henriksson/Ausschluss Julkunen) 0:5, 44. (43:07) Andersson (Lundström) 0:6, 44. (43: 24) Malmström (Calebsson) 0:7, 46. (45:31) Hyden (Malmström) 0:8, 46. (45:48) Andersson (Augs) 0:9, 48. Malmström (Calebsson) 0:10, 52. Chr. Meier (Pedolin) 1:10, 54. Malmström (Wiklund/Ausschluss Zürcher) 1:11, 56. Julkunen (Pedolin) 2:11.
Strafen: 5x2 Minuten gegen GC, 2x2 Minuten gegen Pixbo.
GC: P. Meier; Müller, Graf; Honold, Vizzini; Ladner, Kaiser; Bier; Juhola, Kekkonen, Rüegger; Cavelti, Chr. Meier, Julkunen; Göldi, Zürcher, Zolliker; Pedolin.
Pixbo: Hedlund; Östholm, Wiklund; Milesson, Persson; Eriksson, Andreasson; Wahlgren, Calebsson, Malmström; Augs, Harryson, Henriksson; Andersson, Lindh, Lundström; Hyden.
Champions Cup Viertelfinal Frauen
Piranha Chur - IKSU 2:12 (0:3; 2:5; 0:4)
Boråshallen, Borås (SWE). SR: Sojka/Sojka (CZE).
Tore: 2. Joelsson (Andersson) 0:1, 4. Joelsson (Rüttimann/Ausschluss Gredig) 0:2, 11. Bärtschi (Norström) 0:3, 22. Eiremo (Johannson) 0:4, 25. (24:42) Bärtschi (Hultgren) 0:5, 26. (25:10) Wibron (Pazio) 0:6, 27. (26:55) Wibron (Johansson) 0:7, 29. (28:49) Dominioni (Ludwig) 1:7, 30. (29:56) Wibron (Fjellstedt/Ausschluss Eskelinen) 1:8, 31. (30:46) Ludwig (Penalty) 2:8, 43. (42:13) Turton (Sjölund) 2:9, 44. (43:23) Joelsson (Wibron/Ausschluss Eskelinen) 2:10, 54. Aggestal (Lundin) 2:11, 58. Bärtschi (Rüttimann) 2:12.
Strafen: 3x2 Minuten gegen Chur, 2x2 Minuten gegen IKSU.
Chur: Heini; Sgier, Marti; Eskelinen, Gredig; Wieland, Zwicker; Ludwig, Ulber, Putzi; Zwinggi, von Rickenbach, Spichiger; Dellagiovanna, Kühne, Dominioni.
IKSU: Marklund; Hultgren, Rydfjall; Fjellstedt, Pazio; Turton, Andersson; Bärtschi, Rüttimann, Norström; Delgado-Johansson, Eiremo, Wibron; Joelsson, Lundin, Aggestal.