01.
2019
Neuer Modus, neues Glück?
Der Champions Cup wurde weiter abgespeckt, die Finnen und Schweden bleiben jedoch die grossen Favoriten. Während Floorball Köniz erstmals die grosse internationale Bühne betritt, kehrt Piranha Chur nach einem Jahr zurück.
Irgendwie will es nicht so recht hauen mit einer «Champions League» des Unihockeys - oder zumindest mit einem richtigen Meister-Cup. Mehrere Male wurde der Modus oder der Name des Wettbewerbs geändert. Vom Europa Cup zum EuroFloorball Cup bis hin zum Champions Cup. Auf diese Saison kam die letzte Modusänderung hinzu. Statt sechs nehmen nur noch vier Mannschaften teil. Die vier Meister der Grossmächte Schweden, Finnland, Tschechien und der Schweiz. Halbfinals, Spiel um Platz 3, Final. Kein grosser Firlefanz mehr, nach zwei Tagen ist das Turnier schon wieder vorbei. Gespielt wird erstmals kurz nach Silvester (3.-4. Januar) - an einem Donnerstag und Freitag. Ob dies das Erfolgsrezept ist und die Feiertage dem IFF ein paar Zuschauer mehr in die Halle bescheren?
Piranha krasser Aussenseiter
Trotz all der Modusänderungen ist eines in der 25-jährigen Geschichte des Europapokals geblieben: die schwedische Dominanz. Die Frauentemas heimsten 20 Titel ein, die Männer sogar deren 21. Geschlechterübergreifend gewann mit SSV Helsinki vor acht Jahren letztmals ein nichtschwedisches Team den europäischen Vereinswettbewerb. IKSU, der Dominator in der SSL der Frauen, kann in diesem Jahr schon den sechsten Europacup-Titel gewinnen. Das Team aus Umea gilt auch in diesem Jahr als der grosse Favorit und bekommt es im Halbfinal mit Schweizer Meister Piranha Chur zu tun. Vor zwei Jahren trafen die beiden Vereine in Boras bereits einmal aufeinander. Die Bünderinnen blieben ohne jegliche Chance und gingen mit 2:12 unter. Nun bietet sich also die Chance auf Revanche, wobei ein Sieg Piranhas eine faustdicke Überraschung wäre. Denn IKSU beeindruckt in der SSL auch in dieser Saison mit 14 Siegen aus ebenso vielen Spielen und einem Torverhältnis von 150:40. Letztmals in einem internationalen Final stand Chur übrigens im Jahr 2010 in Valmiera, verlor dort allerdings knapp mit 4:5 gegen... IKSU.
Köniz' Premiere
Bei den Männern waren in den letzten sechs Austragungen ausschliesslich Storvreta oder IBF Falun siegreich. Ersterer wird auch in diesem Jahr wieder dabei sein und im Halbfinal auf Mlada Boleslav treffen. Der Turniersieg des schwedischen Meisters ist aber so umstritten wie schon lange nicht mehr. Denn Classic Tampere, der finnische Titelhalter, wird immer grösser und stärker. Dreimal in Folge resultierte zuletzt der Meistertitel und auch in dieser Saison deutet alles darauf hin. Im Oktober stellte Classic mit 30 Siegen in Serie einen neuen Rekord auf. Kurz darauf verlor man gegen Nokian wieder einmal, allerdings erst in der Verlängerung. Die letzte Niederlage in der regulären Spielzeit datiert am 15. März 2017!
Ausgerechnet auf dieses Classic trifft der Schweizer Meister Floorball Köniz bereits im Halbfinal. Die Berner Vorstädter sind bei ihrer ersten Europacup-Teilnahme krasser Aussenseiter. Mit Jan Zaugg, Patrick Eder (Schweiz), Patrik Doza (Tschechien) und Olivier Hirschi (Champions Cup mit Wiler) gibt es nur vier Könizer, die bereits internationale Ernstkämpfe bestritten haben. Bei Classic wurde dagegen fast die Hälfte des Teams vor wenigen Monaten in Prag Weltmeister. Egal wie sich der Modus über all die Jahre geändert hat, die Chancen der Schweizer Teams auf einen Coup sind gleich (klein) geblieben.
Spielplan Champions Cup 2019:
Donnerstag, 3. Januar
SB-Pro (FIN) - Vitkovice (CZE)
10:00 Uhr - Halbfinal Frauen
Classic Tampere (FIN) - Floorball Köniz (SUI)
13:00 Uhr - Halbfinal Männer
IKSU (SWE) - Piranha Chur (SUI)
16:00 Uhr - Halbfinal Frauen
Storvreta (SWE) - Mlada Boleslav (CZE)
19:00 Uhr - Halbfinal Männer
Freitag, 4. Januar
10:00 Uhr - Spiel um Platz 3, Frauen
13:00 Uhr - Spiel um Platz 3, Männer
16:00 Uhr - Final Frauen
19:00 Uhr - Final Männer
Alle Spiele gibt es live auf dem IFF-Youtube-Channel.