10.
2015
Piranha verpasst wieder Finaleinzug
Frauenmeister Piranha Chur ist am Champions Cup in Mlada Boleslav (Tschechien) ausgeschieden. Im Halbfinal verloren die Churerinnen gegen den schwedischen Meister KAIS Mora mit 5:10. Die Hypothek von vier Gegentoren in den ersten zehn Minuten wog zu schwer.
In der 47. Minute brachte Seraina Ulber mit dem Treffer zum 5:8 Hoffnung zurück ins Lager der Churerinnen. Endlich, endlich kam der Schweizermeister im Halbfinal gegen Mora an. Doch nachdem auch die vierte Strafe gegen die Schwedinnen (50.) ungenutzt blieb, lief den Piranhas langsam die Zeit davon. Nach einem schwedischen Doppelschlag (55./56.) zum 10:5 war die Sache dann endgültig klar. Piranha Chur musste zum vierten Mal in Serie im Halbfinal des Champions Cups das Feld als Verlierer verlassen.
Jeder Schuss ein Treffer
«Es wollte einfach nicht» ärgerte sich Piranha-Stürmerin Manuel Dominioni nach Spielschluss. Sie hätte alleine im ersten Drittel mindestens zwei Tore schiessen können, ja fast müssen. Sieben Eins-gegen-Null-Situationen liessen die Churerinnen ungenutzt. Umgekehrt zeigte Mora die gefürchtete schwedische Effizienz. Nach den beiden ersten Einsätzen des ersten Mora-Blocks stand's nach vier Minuten 2:0, nach zehn Minuten schon 4:0, bis zur ersten Pause 6:2. Nur Flurina Marti (12.) und Priska von Rickenbach (18.) waren für Chur erfolgreich. «Wir liessen ihnen zu viel Raum vor dem Tor», analysierte Dominioni.
Ungenügendes Überzahlspiel
Trotz des hohen Rückstands zeigten die Churerinnen viel Kampfgeist und bissen sich förmlich in die Partie zurück. Im Mitteldrittel wussten sie auf jeden schwedischen Treffer eine Antwort. Im Schlussabschnitt bot sich für kurze Zeit sogar die Möglichkeit mit fünf gegen drei Spielerinnen zu spielen. Allein, das Überzahlspiel war keine Stärke der Piranhas heute. Am Schluss stand sogar eine Minus-1-Bilanz der Powerplay-Formation zu Buche.
«Jeder Fehler bestraft»
So war die Enttäuschung gross bei Piranha Chur. «Wir wussten, dass es ein ganz anderes Spie als gegen Herbadent Prag geben wird», sagte Dominioni, die von zu grossem Respekt bei Spielbeginn nichts wissen wollte. Heute hätten sie aber zu viele Fehler begangen, um Mora wirklich fordern zu können, so die Stürmerin. Kleinigkeiten hätten entschieden, befand Trainer Stephan Mock. «Mora braucht nur zwei Zentimeter vor dem Tor», sagte Mock, «unsere Fehler wurden eiskalt bestraft». Nun kann sich Piranha wieder auf die Meisterschaft konzentrieren. Mora spielt morgen im Final gegen den Sieger aus dem Halbfinal zwischen Classic Tampere (Finnland) und Chodov Prag (Tschechien).
KAIS Mora - Piranha Chur 10 :5 (6:2, 2:2, 2 :1)
Zimni-Arena Mlada Boleslav (Cz). - 552 Zuschauer. - SR Larionovs/Gross (Lv)
Tore: 1. Andréason (Wijk) 1 :0. 4. Andréason (Karlsson) 2 :0. 8. (7:58) Wall (Sundbye) 3:0. 9. (8:38) Eigentor 4:0. 12. (11:47) Marti (Zwinggi) 4:1. 13. (12:52) Hansson (Holmbom) 5:1. 15. Andréason (Karlsson) 6:1. 18. Von Rickenbach (Putzi) 6:2. 21. Wijk (Karlsson/Ausschluss Putzi) 7:2. 25. (24:05) Marti (Sgier) 7:3. 26. (25:55) Holmbom (Wijk/Ausschluss Karlsson!) 8:3. 35. Lackova (Putzi) 8:4. 47. Ulber (Zwinggi) 8:5. 55. (54:02) Holmbom (Hansson) 9:5. 56. (55:20) Andréason (Karlsson) 10:5.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Mora, 1mal 2 Minuten gegen Piranha Chur.
Mora: Hill; Tschöp, Einstulen; Ahola, Reinestrand; Sundbye, Hansson; Karlsson, Wijk, Andréason; Holmbom, Berling, Hansson; Wall, Urbankova, Eriksson.
Chur: Heini; Marti, Sgier; Handl, von Rickenbach; Gredig; Dominioni, Ulber, Zwinggi; Ludwig, Luomaniemi, Putzi; Buchli, Lackova, Paschoud.
Bemerkungen: 08:38 Time-out Piranha Chur. - Andréason und Marti als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
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