10.
2009
Splitter V
„Wo ist die Kasse, wo ist die Kasse?" Unser Kollge Roger Bernet, ein in Dänemark lebender Schweizer, wollte vor dem Wiler-Spiel ein Ticket kaufen und löste am Schalter unerwartete Hektik aus.
Dasselbe passierte Sportagon-Inhaber Alex Matt. Sein Versuch, ein Ticket zu kaufen, dauerte 20 Minuten. Als ihn ein IFF-Funktionär mit einem Gratis-Ticket erlösen wollte, verzichtete er. „Ich wollte das so richtig auskosten", sagte Matt.
Normalerweise muss man am Finaltag um einen Platz im Presseraum kämpfen - die Rosinenpicker und grossen Medien bequemen sich in der Regel erst am letzten Tag in die Halle. Nicht so hier: Vor dem Bronzespiel von Wiler waren ausser einem offiziellen Dänen, einem Finnen und einem verbliebenen Deutschen (der Rest der Weissenfelser Delegation verliess Fredrikshavn bereits gestern) nur Schweizer anzutreffen. Die ausgelegten Zettel für die Wahl des Allstar-Teams sind da schon etwas ein Hohn...
Der Weissenfelser Thomas Händler verletzte sich erst nach dem Turnier. Beim Einladen seines Gepäcks in den Teambus kugelte er sich die Schulter aus. Das passierte dem Deutschen zum bereits dritten Mal - bisher allerdings in Duellen auf dem Feld, jeweils in Spielen gegen polnische Teams.
Die Medaillenübergabe nach dem Bronze-Spiel der Frauen zwischen den Tigers und Classic geriet vollends zur „Grümpelturnier-Zeremonie". Die Finninnen konnten ihre Abreise nicht erwarten und verliessen die Halle, noch ehe die Tschechinnen ihre Medaillen bekamen. Und die Organisatoren begannen bereits mit dem Entfernen der Banden und Bodenmarkierungen, während das Edelmetall übergeben wurde.
Das Allstar-Team wurde direkt nach dem Final der Frauen gekürt - auf dem Bild fehlte allerdings die Tschechin Ilona Novotna, die sich mangels entsprechender Information bereits im Car der Tigers auf der Heimfahrt befand...
Nach dem Männer-Final kam sie endlich doch noch zum Einsatz: DIE SCHNUR. Vier Dänen investierten fünf Minuten, um aus einem Knäuel eine lange Schnur zu entflechten. Dann wurde das Ding, weiter gehalten von vier Dänen, sauber gespannt - um genau drei Fotografen in Schach zu halten, die Bilder von den jubelnden SSV-Spielern schiessen wollten. Unglaubliche Szenen. Dafür hatte man die Pokalzeremonie nicht im Griff - die halbe Erä-Mannschaft war schon in der Garderobe, als der Pokal für den Zweiten übergeben werden sollte. Wir sagen nur: Grümpelturnier.