10.
2012
Umea-Splitter, Teil 2
Auch am zweiten Tag in Umea haben sich einige bunten Geschichten auf und neben dem Spielfeld ereignet. Hier unsere Splitter.
Über die Blinds-Brüder aus Lettland haben wir schon öfters in Splittern berichtet. Beides stämmige Kerle mit einem V-Kreuz, das jeden Kranzschwinger neidisch macht. Gestern gingen aber bei Andis Blinds beim Spiel RTU gegen Storvreta in der 50. Minute die Lichter aus. Nach einem Zusammenprall mit Storvreta-Stürmer Hannes Öhman ging Torhüter Blinds zu Boden und stand nicht mehr auf. Minutenlang musste er gepflegt werden, sogar der Storvreta-Physiotherapeut bot seine Hilfe an. Mit vereinten Kräften wurde er dann vom Spielfeld getragen, wo er für die restliche Zeit hinter der Bande lag. Blinds hatte sich beim Zusammenprall die Schulter ausgerenkt, wie später im Pressecenter berichtet wurde. «Die Schulter stand deutlich hervor, es sah sehr unappetitlich aus», berichtete ein schwedischer Fotograf, der gleich daneben stand. Mit den herbeigerufenen Rettungssanitätern wurde Blinds ins nahe Krankenhaus gebracht. Nach Spielende wurde er trotzdem als bester Spieler ausgerufen. Ob die Jury nicht mitbekommen hatte, dass er sich verletzt hatte oder den Preis als Trostpflaster verteilte, bleibt aber ihr Geheimnis.
Zügeltag
Gleich neben dem Pressecenter befand sich am ersten Tag auch ein grosses Floorball-Village, wo diverse Ausrüster und Sponsoren ihre Produkte präsentieren konnten. Doch das Ganze hatte einen grossen Haken: Das Village war in der alten Gammliahalle, die Zuschauer aber in der neuen Gammlia Arena. Einen direkten Durchgang gibts aber nur für Spieler und Funktionäre. So herrschte im Village den ganzen Tag tote Hose. Die Standbesitzer protestierten und kurzerhand wurde das ganze Village dann in den Eingangsbereich verlegt. Dort ist es zwar viel enger, trotzdem sind die Stände aber nun für potenzielle Kunden sichtbar. Merke: Theorie und Praxis liegen manchmal nur wenige Meter auseinander.
Rainy days
Den gestrigen freien Tag nutzten die Frauen von Piranha Chur zu einem Ausflug in eine Elchfarm. Fast schon ein «Must» für Schweden-Reisende. Zwar gabs nur wenige Elche zu sehen, den Bullen «Charly» haben die Piranhas aber gleich ihr Herz geschlossen. Zu weiteren Ausflügen lockt das Wetter derzeit in Umea nicht. Regen ist angesagt und wenns mal nicht regnet, deutet der bedeckte Himmel an, wie der schwedische Winter aussieht. Ganz bitter wars für die Spieler von Wiler-Ersigen. Nach der 9:10-Niederlage gegen SPV hiess es trotz allem «Auslaufen draussen». Physio Bertrick Kuit kannte kein Pardon. So wurden die Wiler-Spieler gleich ein zweites Mal geduscht.
Wilers Rekord
Wilers Ausscheiden beschäftigte auch Radiomann Christof Gerber, der die Reise nach Umea mitmachte. «Hoffentlich bin ich nicht am Ausscheiden schuld», machte sich Gerber Sorgen, «erstmals bin ich an einem Finalturnier dabei und schon scheidet Wiler in der Vorrunde aus.» Wiler-Ersigen hat dabei einen neuen Rekord aufgestellt. Nach zwei Tagen war noch für kein Team der Europacup fertig. Tunet schied letztes Jahr auch nach zwei Partien aus, spielte aber erst am zweiten und dritten Tag. Eine Frage konnten aber auch wir nicht beantworten: Wann hat Wiler-Ersigen letztmals zehn Gegentore erhalten? Es muss, lang, sehr lang her sein.
Es fischelt
Für die mitgereisten Wiler-Fans gab es auch abseits der Halle wenig zu lachen. «Hier hat es ja sogar Kaviar zum Frühstüc », staunte Reiseleiter Daniel Gast im Zmorge-Raum des OK-Hotels, wo der Wiler-Anhang, wie die unihockey.ch-Delegation logiert. Nach einer Kostprobe legte Gast die Fischpaste aber schnell wieder weg. «Das fischelt zu sehr», lautete sein Kommentar. Merke: Kaviar aus der Tube ist wohl nicht das Wahre. Aber wir logieren ja auch im Zwei-Sterne Hotel OK, nicht im Ritz.
Pretty in pink
Pink ist derzeit die vorherrschende Farbe im Frauensport. Classic Tampere zeigte sein Modell in Stabilo-Boss-Pink schon vor einem Jahr in Mlada Boleslav. Eine etwas dezentere Variante zeigt in diesem Jahr der schwedische Meister IKSU. Ob dies mit der derzeit in Schweden verbreiteten Kampagne gegen Brustkrebs zusammenhängt, war aber nicht herauszufinden. IKSU‘s Homepage ist derzeit «under construction». In Rosa traten gestern auch die Fussballerinnen von IK Umea an. Diese trugen die Dresses speziell für die Brustkrebs-Kampagne. Warum wir das wissen? Von der Gammlia Arena kann man im hinteren Durchgangsbereich auch gleich die Spiele im angrenzenden Fussballstadion anschauen. Der fussballerprobte-Schreiberling Reto Voneschen, der oft über 2. Liga-Interregional-Spiele schreibt, bescheinigte den Damen auch ein sehr akzeptables Niveau. «Tempomässig sehr ansprechend», meinte er anerkennend.
Zum Abschluss noch alle Tore von Wiler-Ersigen gegen SPV:
Voneschen Reto
05. 10. 2012
uhcg ;-) 80.218.230.31
05. 10. 2012