10.
2001
CH-Cup Herren: Chancenlos gegen den starken CH-Meister
„Herzlich Willkommen in Thun: Schweizermeister Rotweiss Chur!“ Respektvoll kündigte der Speaker den Einmarsch der Mannschaften an. Links der UHC Thun, NLB-Aufsteiger und erstmals in einem Cup-Achtelfinale dabei. Dass es sich beim Gegenüber auf der rechten Seite um den angekündigten Champion aus dem Unihockey-Mekka Graubünden handelte, war für die Thuner natürlich etwas Besonderes. Dies war ihnen denn auch anzumerken, nervös und teilweise gar etwas ängstlich stiegen sie in diese Partie.
Rot-Weiss Chur demonstrierte in der Startphase denn auch seine Überlegenheit und überfuhr die Thuner Verteidigung – 0:3 lautete die Ausbeute dieser Churer Unihockey-Demonstration. Gäste-Trainer Krister Ahlqvist hatte daran natürlich besonderen Gefallen: „Wir setzten den Gegner von Beginn weg stark unter Druck und gingen ein hohes Tempo“, analysierte er zufrieden, „zudem waren wir effizient im Abschluss –eine starke Leistung.“ Damit machte der Meister sämtliche Spekulationen, dass er den kleinen UHC Thun eventuell unterschätzen könnte und dies dessen grosse Gelegenheit würde, von Anfang an zunichte.
Doch dass das Spiel mit diesem Vorsprung bereits entschieden war, dieser Meinung war Ahlqvist keineswegs. „Nach dem Anschlusstreffer zum 1:3 kam etwas Stress in unsere Mannschaft“, erklärte er und war deshalb froh, dass seinem Team gleich nach Wiederanpfiff das dann doch vorentscheidende 4:1 gelang. Tatsächlich waren die Thuner nach diesem wunderschönen Treffer von Bürki plötzlich besser im Spiel, trauten sich auch etwas zu und hätten durchaus einen zweiten Treffer erzielen können. „Die Thuner versuchten mitzuspielen und mauerten nicht einfach ihr Tor zu“, lobte Ahlqvist das unterklassige Heimteam. Doch der Meister liess sich nun halt an diesem Abend definitiv nicht lumpen und blieb auch nach dem deutlichen Vorsprung konzentriert. Der Warnschuss vom Vortag, als der B-Ligist Laupen den Meisterschaftsfavoriten Wiler-Ersigen aus dem Cup eliminierte sei von seinen Spielern verstanden worden, so Ahlqvist. „Doch wir wussten auch sonst, dass wir Thun auf keinen Fall unterschätzen dürfen“, ergänzte er. Deshalb blieb der Aufsteiger denn auch über die gesamte Spielzeit die klar unterlegene Mannschaft, konnte sich jedoch im letzten Drittel einen kleinen Teilerfolg erarbeiten, als den Churern kein weiterer Treffer mehr gelang. So enthielt denn auch die Bilanz von Thuns Trainer Giancarlo Leanza nicht nur negative Punkte: „Bestimmt konnten wir heute viele Erfahrungen sammeln und ich hoffe dass sich diese in den nächsten Spielen auch auszahlen werden.“
UHC Thun – UHC Rot-Weiss Chur 2:6 (1:3; 1:3, 0:0)
MUR-Halle – 280 Zuschauer
SR: Gasser/Friedli
UHC Thun: Scheidegger (41. Hehlen); Nussbaum, Schönholzer; Zürcher, Häusler; Dähler, Stübi; Bürki, Zoss, Wittwer; Fantuz, R. Aeschbacher, Kubli; Kiener, Frey, Akermann. Wüthrich, Moser.
Rot-Weiss Chur: Rageth; Rohner, Battaglia, Gerber, Linder, Weber, Felix; Russi, Kern, Krieg, Weingart, D’Intino, Cadisch, M: Kaltenbrunner, Matzinger, Arvidsson, F. Kaltenbrunner, Cavigilli, Engel, Brägger.
Tore: 3. M. Kaltenbrunner (Weber) 0:1. 6. Kern (D’Intino) 0:2. 10. Weingart (Weber) 0:3. 13. Bürki (Zoss) 1:3. 23. D’Intino (Cadisch) 1:4. 33. Engel (Rohner) 1:5. 35. R. Aeschbacher (Bürki/Ausschluss Kern) 2:5. 38. Linder (M. Kaltenbrunner) 2:6.
Strafen: Thun 1mal 2-Minuten; Rot-Weiss Chur 2mal 2-Minuten
Bemerkungen: Thun ohne M. Aeschbacher (verletzt) und Portmann (im Aufbau), Chur ohne Luzi und Kühnis (verletzt).