09.
2006
CH-Cup Herren: Tigers erst im letzten Drittel
Über die Motivation eines unterklassigen Gegners muss man sich im Cup keine Sorgen machen. Dies ist so klar wie die Rollenverteilung auf dem Spielfeld. Die höherklassierten Favoriten müssen das Spieltempo bestimmen. Das unterklassige Team versucht das Spiel so lange wie möglich offen zu halten, kontert und hofft auf den „lucky punch“ und die Sensation gegen Spielende. Dies die ungeschriebenen Cupgesetze.
Fast wäre die Rechnung für die tapfer kämpfenden Innerschweizer aufgegangen. Bis Mitte des letzten Drittels war der Spielstand ausgeglichen. Erst die erstmalige 2-Tore-Führung, erzielt durch Martin Wyss, entschied das Spiel zu Gunsten der Emmentaler. Doch der Reihe nach…
Dass die Tigers mit der richtigen Einstellung ins Spiel stiegen, merkte man sofort und die angestrebte frühe Führung wurde erzielt. Dies ist ein Rezept um dem hochmotivierten Gegner den Schneid abzukaufen. Doch die Vipers glichen in Überzahl gleich wieder aus. Aber auch auf diesen Treffer konnten die Emmentaler reagieren und erzielten durch Stucki im nächsten Angriff das 1:2.
In diesem Stil lief das Spiel weiter. Die Vipers erzielten den Ausgleich und kurz darauf kam die erneute Führung für die Emmentaler. Insgesamt hatten die Tigers das Spiel im Griff und bestimmten das Tempo. Die Innerschweizer lancierten aber immer wieder gefährliche Konter. So kamen sie zu Beginn des letzen Drittels zum erneuten Ausgleich 4:4. Bis dahin hatten es die Tigers nie geschafft einen 2-Tore-Vorsprung zu erzielen.
Erst als dies wie erwähnt Mitte des letzten Drittels geschah, war der Bann gebrochen, der Gegner in die Knie gezwungen und der Einzug in die nächste Cuprunde sichergestellt.
Eine Woche vor Meisterschaftsbeginn wurden die Emmentaler arg gefordert. Noch bleibt aber etwas Zeit für den Feinschliff. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass man auch einen hochmotivierten Gegner mit einer noch nicht völlig überzeugenden Leistung bezwingen kann. Dazu wurden die Tore in den sogenannt wichtigen Momenten erzielt. Dem Gegner gebührt ein Lob für die aufopfernde Leistung. Letztendlich bleibt es aber auch beim Gesetz, dass der höherklassige Favorit am Schluss eben doch gewinnt.