11.
2007
CH-Cup Männer: In Unterzahl ins Halbfinal geschossen
Drei Tage war es her, dass Cédric Rüegsegger im Meisterschaftsspiel in Uster zwei grosse Möglichkeiten besessen hatte, trotz Unterzahl in der Verlängerung für Rychenberg den Siegtreffer zu erzielen, und war beide Male gescheitert. Im Cup-Viertelfinal sass der Topskorer in diesem Moment selber auf der Strafbank und konnte von dort beobachten, wie Nationalspieler Simon Eichmann auf Zuspiel von Thomas Weber das siegbringende 5:4 gegen Grünenmatt zu buchen vermochte.
In den vorangegangenen 63 Minuten hatten die beiden Mannschaften eine intensive, sehr ausgeglichene und jederzeit spannende Partie geboten. Beide gingen engagiert und diszipliniert zu Werke, bei beiden ging die Torgefahr hauptsächlich von der ersten Linie aus und beide hatten etwa gleich viele Spielanteile und Tormöglichkeiten. Dem entsprechend vermochte sich auch kein Team vorentscheidend abzusetzen. Zu keinem Zeitpunkt betrug der Abstand mehr als ein Tor. Rychenberg lag beim 1:0 und 4:3 voran, Grünenmatt dazwischen.
Im Gegensatz zu jener unansehnlichen in Uster war's im Forum Sumiswald eine erheblich offenere Begegnung. Beiderseits war das Bemühen um eine aktive Spielgestaltung augenscheinlich. Dass die Verantwortung des Toreschiessens dabei hauptsächlich auf den ersten Linien lastete, überraschte kaum. Auch im Meisterschaftsbetrieb ist dieses Ungleichgewicht festzustellen. Bei Rychenberg wurde es akzentuiert, weil einige Stammspieler beruflich verhindert waren und bei den Emmentalern trat die starke Ausländerfraktion um Ales Zalesny geschlossen in einer Linie auf. Letztlich gingen acht der neun Treffer auf das Konto dieser Spieler.
Rychenberg war letztlich jenes Team mit einer Spur mehr Fortüne. „Es war ein ausgeglichenes Spiel, vielleicht mit minimalen Vorteilen für Grünenmatt", befand Assistenztrainer Sascha Rhyner. „Wenn wir früh angegriffen wurden, hatten wir ein paar schwierige Phasen zu überstehen und in zwei Situationen beanspruchten wir auch etwas Glück. Insgesamt war es aber ein erfreulicher Auftritt. Wir waren engagiert und diszipliniert und liessen uns durch nichts aus der Ruhe bringen respektive fanden sie bald wieder. Und ihre starke erste Linie hatten wir meist gut im Griff."
Rychenbergs Sieg mag etwas Zufälliges anhaften, ist aber keinesfalls gestohlen. Er ist eher ausgleichende Gerechtigkeit, für jene Mitte Oktober in der Meisterschaft erlittene unglückliche 5:6-Niederlage nach Verlängerung.
UHC Grünenmatt - HC Rychenberg Winterthur 4:5 n.V. (2:2, 1:2, 1:0, 0:1
Forum, Sumiswald - 200 Zuschauer
SR: Ruh / Siegfried
Tore: 7. Rüegsegger (Weber) 0:1. 10. Sollberger (Mühlemann) 1:1. 13. Rindlisbacher (Sikora) 2:1. 19. Eichmann (Weber) 2:2. 30. Zalesny (Ausschluss Mühlemann, Rüegsegger) 3:2. 35. Rüegsegger (Grunder) 3:3. 39. Weber (Heller) 3:4. 54. Berglund (Meyer) 4:4. 63. Eichmann (Weber; Ausschluss Rüegsegger) 4:5
Strafen: Grünenmatt 3x2', HCR 3x2'
HCR: Edi-Marc Schütz; Weber, Heller; Helbling, Oeggerli; Grunder, Eichmann, Rüegsegger; Hanselmann, Leemann, Schneeberger (53. Dürst)
Bemerkungen: Rychenberg ohne Bosshart, Dolski, Glauser, Reusser und Schuler (Beruf); Nicht eingesetzt wurden Kast, Moschen und Marcel Schütz; 60. (59:03) Timeout HCR
Beste Spieler: Zalesny / Weber