08.
2013
Knappe Emser Niederlage gegen Thun
Der UHC Domat/Ems musste sich im 1/32-Final des Schweizer Cups dem letztjährigen NLB-Meister Thun äusserst knapp mit 5:6 geschlagen geben. In einer intensiven und spannenden Partie lagen die Bündner zwar ab Mitte des ersten Drittels ständig im Rückstand, kämpften sich aber immer wieder nahe heran und schnupperten bis kurz vor Schluss an der Sensation. Am Ende setzten sich die Gäste aber nicht unverdient durch.
Kaum hatte das Spiel begonnen, nahmen die Gäste aus Thun das Spieldiktat sofort an sich und waren zu Beginn mehrheitlich im Ballbesitz. Die Emser zollten dem Gegner anfangs viel Respekt, standen aber in der Defensive sehr kompakt, so dass Thun nur wenig mit dem Ballbesitz anfangen konnte. Als sich gegen Mitte des Startdrittels auch die Emser vereinzelt in der Offensive zeigten, bot ihnen eine Strafe gegen Thun die Möglichkeit, das Score zu eröffnen. Das Überzahlspiel hatte zwar einzelne Abschlüsse, doch nach einem Gegenstoss stand plötzlich ein Thuner alleine vor Torhüter Sauder und hatte keine Mühe, das 0:1 zu erzielen. Nach Ablauf der Strafe neutralisierten sich beide Teams weitgehend in der Mittelzone, so dass beidseits nur noch vereinzelt Abschlüsse den Weg bis zum Tor fanden. Immerhin kam Ems etwas besser ins Spiel und das Spielgeschehen war relativ ausgeglichen. Beim Resultat von 0:1 blieb es aber bis zur ersten Pause.
Das zweite Drittel begann für die Gastgeber mit einem Paukenschlag. Nach gerade mal 21 Sekunden konnte Michel eine Thuner Auslösung abfangen und zog in seiner unnachahmlichen Art los und liess dem gegnerischen Torhüter keine Abwehrchance - das 1:1 war damit Tatsache. Der ausgeglichene Spielstand hielt allerdings nicht lange, bereits etwas mehr als eine Zeigerumdrehung später konnte Thun durch einen Freistoss das 1:2 erzielen. Als wenig später ein Emser die Strafbank aufsuchen musste, kam es für das Heimteam noch dicker: obwohl das Boxplay lange durchhielt, gelang dem NLB-Team 7 Sekunden vor Ablauf der Strafe das 1:3. Mit dieser Führung im Rücken hatte Thun nun seine beste Phase und kurz nach Spielmitte wuselte sich ein Thuner Spieler durch die Emser Abwehr und erzielte das 1:4. Die Gastgeber brauchten nun einige Minuten, um diesen Rückstand zu verdauen, doch mit diesem Resultat wollten sie sich keinesfalls in die Pause begeben. Eine Minute vor der Sirene luchste Bischofberger einem gegnerischen Verteidiger den Ball ab und tauchte alleine vor dem Torwart auf. Mit einer Hand überwand er den Torhüter und brachte - mit seinem ersten Treffer im Dress der Emser - sein Team wieder auf 2:4 heran. Doch damit war noch nicht Schluss mit Drittel zwei: 11 Sekunden vor der Sirene setzte sich Liberto vor dem Tor vehement gegen einen Verteidiger und den Torwart durch und konnte den Ball anschliessend zum 3:4 im Tor unterbringen.
Im Schlussdrittel stürmten die Emser mutig nach vorne, doch der nächste Treffer sollte wiederum den Thunern gelingen. Ein Thuner Stürmer tankte sich an der Seite durch und traf mit einem platzierten Schuss zum 3:5. In der 47. Spielminute wurde das Verdikt noch klarer, als ein Emser Befreiungsschlag abgefangen wurde und im Tor versenkt wurde. Kurz darauf musste ein Thuner Spieler die Strafbank aufsuchen und diesmal konnte das Powerplay nach der Hälfte der Strafzeit reüssieren: nach einem schönen Zuspiel von Blaser erwischte Hunger den Torwart mit einem Flachschuss in die nahe Ecke zum 4:6. Nun waren die Emser wieder im Aufschwung und nur eine Minute später reagierte Bischofberger nach einem Abschluss von Liberto am schnellsten und setzte den Abpraller gekonnt in die Maschen. In der Folge war das Spiel ein offener Schlagabtausch. Während das Heimteam immer wieder vor dem gegnerischen Kasten auftauchte und die Chance auf den Ausgleich vergab, hätten auch die Gäste mit ihren Kontern die Vorentscheidung schaffen können. So verrann Minute um Minute, doch auch nach dem Timeout und dem anschliessenden Ersetzen des Torhüters durch einen sechsten Feldspieler wollte der Ball einfach nicht mehr ins Tor. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim knappen 6:5-Sieg für die Gäste aus dem Berner Oberland.
Fazit: Auch wenn der letztjährige NLB-Meister mit nur wenigen Hallentrainings und sicher nicht in Topform angetreten ist, so konnten die Bündner dem scheinbar übermächtigen Gegner über weite Strecken Paroli bieten. Der Sieg für Thun geht insgesamt sicher in Ordnung, mit etwas Glück in den entscheidenden Momenten wäre die Sensation aber durchaus möglich gewesen. Können die Emser auch in der Saison derart gute Leistungen anrufen, so darf man auf alle Fälle optimistisch in die 2. Liga Saison blicken, welche in etwas mehr als einem Monat starten wird.
UHC Domat-Ems - UHC Thun 5:6 (0:1, 3:3, 2:2)
Vial Domat/Ems. - 140 Zuschauer. - SR Lehmann/Schatz.
Tore: 11. Mann (Kneer, Ausschluss Thun!) 0:1. 21. (20:21) Michel 1:1. 22. Kramer (Fankhauser) 1:2. 26. Fankhauser (Roman Stauffer, Ausschluss Ems) 1:3. 32. Kramer (Mann) 1:4. 40. (39:15) Bischofberger 2:4. 40. (39:49) Liberto 3:4. 43. Fankhauser (Mann) 3:5. 47. Wettstein (Saurer) 3:6. 48. Hunger (Blaser, Ausschluss Thun) 4:6. 49. Bischofberger (Liberto) 5:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Domat-Ems, 2mal 2 Minuten gegen UHC Thun.
UHC Domat/Ems: Sauder (31. Pfeiffer); Ulrich, Locher; Dario Krättli, Diego Krättli; Hartmann, Balestra; Früh; Krähenbühl; Michel, Platz, Lippuner; Blaser, Liberto, Bischofberger; Jan Rutzer, Battaglia, Hunger; Arian Camenisch.
Bemerkungen: Domat/Ems ohne Buchli, Von Tscharner, Riedi, Nold (alle abwesend), Süsskind, Ronny Camenisch (alle verletzt), Ivo Rutzer, Torri (noch nicht spielberechtigt).