03.
2009
Schweizer Cup Männer: Tigergebrüll im Wankdorf
Im Startdrittel hatten die Tigers die Oberhand, im zweiten Drittel drückte Wiler, die letzten zwanzig Minuten verliefen ausgeglichen. In der Verlängerung stand Wiler näher am Sieg, aber dann lenkte Roger Gerber einen Ball Ales Zalesnys unglücklich ins eigene Tor. „Ein Scheiss-Tor" nannte es Olle Thorsell, „kein schönes Tor" Zalesny. Dies die kurze Zusammenfassung der Partie, welche die über 3200 Zuschauer in der ausverkauften Wankdorfhalle zu begeistern vermochte.
Klassetore
Schon alleine die erzielten Treffer in der normalen Spielzeit waren das Eintrittsgeld wert. Beim 1:0 brillierte Marc Gerber, der bis vor wenigen Wochen noch bei den Junioren der Emmentaler spielte und erst seit Kurzem an der Seite von Oilinki und Zalesny stürmen darf. Er eroberte an der Bande den Ball und spielte diesen zu Stucki, der aus der Drehung sofort abdrückte. Daniel Streit konnte den Hammer nur abprallen lassen - und schon war Marc Gerber da, um das Werk zu vollenden. Beim 1:1 zeigte Simon Bichsel Stürmerblut, beim 2:1 Oilinki, dass es zwischen dem Pfosten und dem Torhüter immer eine kleinste Lücke gibt... Die beiden Treffer Joel Krähenbühls (Volley zum 2:2, Direktabnahme zum 3:3) waren grosse Klasse, Zalesnys Knaller unter die Latte zum 3:2 ebenso. Und dann kam in der Verlängerung eben dieses „Scheiss-Tor"... Wiler drückte, hatte Chancen - aber dann erlief Zalesny einen Ball, spielte ihn irgendwie Richtung das Gehäuse Streits, wo Roger Gerber unglücklich ablenkte. Aus, vorbei - die Tigers stimmten zusammen mit den Fans den Siegesjubel an.
Glück oder nicht
„Ich glaube ja nicht an Glück im Sport", sagte Tigers Coach Philippe Soutter an der Pressekonferenz. „Aber beim Tor in der Verlängerung hatten wir sicher kein Pech...". Man könnte diese Aussage auch auf die insgesamt drei Stangenschüsse Wilers ausdehnen. Auf Seiten des Meisters war die Enttäuschung nach einem weiteren verlorenen Cupfinal verständlicherweise gross. Joel Krähenbühl: „Nach dem 3:3 waren alle überzeugt, dass es zum Sieg reichen wird. Die Situation ist vergleichbar mit dem Halbfinal am Europacup - wir wussten damals, dass wir das Spiel schaukeln werden. Heute hat es leider nicht gereicht."
Tigers Langnau - SV Wiler-Ersigen 4:3 n.V. (1:0, 1:1, 1:2)
Neue Wankdorfhalle, Bern. - 3222 Zuschauer.
SR: Servodio/Güpfert.
Tore: 9. Marc Gerber (Stucki) 1:0. 29. Bichsel 1:1. 40. Oilinki (Zalesny) 2:1. 45. Krähenbühl (Wallgren) 2:2. 48. Zalesny (Marc Gerber) 3:2. 56. Krähenbühl (Zimmermann) 3:3. 65. Eigentor (R. Gerber) 4:3.
Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau, keine Strafen gegen SV Wiler-Ersigen.
Tigers: P. Gerber; Wyss, Lehti; Suter, Markus Gerber; Held, Gehrig; Mühlethaler, Oilinki, Pergelius; Zalesny, Stucki, Marc Gerber; Hofer, Lüthi, Liechti.
Wiler-Ersigen: Streit; Bichsel, Thorsell; Berger, Wallgren; Bieber, Yungo; R. Gerber, Mendelin, Vänttinen; Zimmermann, Wittwer, Krähenbühl; Balmer, Mutti, Zürcher; Fankhauser.
Bemerkungen: 2. Pfostenschuss R. Gerber; 18. Lattenschuss Krähenbühl; 31. Lattenschuss Mendelin.