10.
2014
UHCS schrammt an Sensation vorbei
Das war knapp: Mit 6:8 hat der UHC Sarganserland gestern sein Achtelfinalspiel im Schweizer Cup vor 650 Zuschauern gegen die Zürcher Grasshoppers verloren. Der UHCS zeigte viel Herz, musste sich aber im Schlussdrittel dem NLA-Spitzenteam beugen.
Nach 40 Minuten hatte GC-Coach Luan Misini gestern genug. Aus seinen drei Formationen formierte er nur mehr die zwei besten Blöcke. Immer ein Zeichen, wenn ein Trainer nicht zufrieden ist mit der Leistung seiner Mannschaft. Misini hatte allen Grund zu wechseln. Der «kleine» UHC Sarganserland ärgerte das «grosse» GC im Cup-Achtelfinal kräftig und führte nach zwei Dritteln mit 4:3.
UHCS gibt nie auf
Misinis Massnahme fruchtete - vorerst. Mit drei Toren innert sieben Minuten kehrten die Hoppers die Partie auf 6:4. Der Sarganserländer Cuptraum schien beendet. Doch die UHCS-Akteure hatten keine Lust auf eine ehrenvolle Niederlage. Erst erzwangen sie ein Zürcher Eigentor, nach Natispieler Nico Scalvinonis 7:5 (53.) brachte Fabio Good in der 55. Minute mit dem sechsten UHCS-Treffer die Spannung in die sehr gut gefüllte Riet-Halle zurück.
Die Stimmung erreichte den Siedepunkt, als die Sarganserländer 46 Sekunden vor der Sirene einen Freistoss vor dem Zürcher Tor zugesprochen erhielten. Mit einem Time-out instruierte UHCS-Coach Jörgen Sjöstedt seine Mannen. Die Variante misslang, nur wenige Sekunden später traf Pascal Helfenstein zur endgültigen Entscheidung für die Grasshoppers.
Überragender Mattle
Mit Standing Ovations bedankten sich die 650 Zuschauer nach Spielschluss bei den UHCS-Akteuren für den aufopferungsvollen Einsatz. In vielem ähnelte die Partie jenem Cup-Fight vor zwei Jahren gegen Wiler-Ersigen. Die NLA-Gäste waren zwar mehrheitlich in Ballbesitz, mit Kontervorstössen konnten die Sarganserländer immer wieder für Nadelstiche in der GC-Abwehr sorgen.
In der zehnten Minute eröffnete David Koller das Skore. Good glich in der 24. Minute aus, nachdem GC kurz zuvor in Überzahl 2:1 in Führung ging. Samuel Pfiffner erwischte Neo-Natigoalie Jonas Wittwer in der 29. Minute in der nahen Ecke zur erneuten UHCS-Führung. Noch lauter war der Jubel, als Roman Fehr mit einem Drehschuss kurz vor der zweiten Pause das 4:3 erzielte.
Trotz der Niederlage konnten die UHCS-Spieler erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen. «Sarganserland hat sehr stark gespielt», lobte auch GC-Trainer Misini die Gastgeber, während er mit seinen Akteuren nicht zufrieden war. Die Hoppers machten nur das Nötigste, dass es immer spannend blieb, war aber vor allem auch UHCS-Torhüter Sepp Mattle zu verdanken, der einen blendenden Abend erwischte und unzählige Zürcher Abschlüsse abwehrte. Die Krönung war, als er in der 21. Minute einen Penalty des schwedischen Superstars Kim Nilsson abwehrte.
Sarganserland - Grasshoppers Zürich 6:8 (1:1, 3:2, 2:5)
Riet Sargans. - 650 Zuschauer. - SR Scherrer/Di Luca.
Tore: 10. Koller (Grass) 1:0. 15. Scalvinoni 1:1. 22. Zürcher (Nilsson/Ausschluss Koller) 1:2. 24. Good 2:2. 29. Pfiffner (Good) 3:2. 39. (38:01) Helfenstein (Meier) 3:3. 40. (39:34) Fehr (Koller) 4:3. 42. Ladner (Scalvinoni) 4:4. 44. Scalvinoni (Nilsson) 4:5. 48. Meier 4:6. 51. Eigentor 5:6. 53. Scalvioni (Nilsson) 5:7. 55. Good (Pfiffner) 6:7. 60. Helfenstein (Vizzini) 6:8.
Strafen: je 1mal 2 Minuten.
Sarganserland: Mattle; Koller, Hardegger; Dietrich, Stucki; Giger, Schlegel, Krecmer; Giger, Pfiffner, Good; Altherr, Fehr, Grass.
Grasshoppers Zürich: Jonas Wittwer; Helfenstein, Bier; Kaiser, Honold; Zbinden, Ladner; Scalvinoni, Zürcher, Nilsson; Meier, Rüegger, Fischer; Maffioletti, Grüter, Vizzini; Staub.
Bemerkungen: Sarganserland ohne Steiger (verletzt), Grasshoppers Zürich ohne Parli, Lukas Wittwer (verletzt). - 21. Mattle hält Penalty von Nilsson, 59:14 Time-out Sarganserland, anschliessend bis 59:33 ohne Torhüter.