07.
2012
Wohlen schafft den grossen Coup
Der TV Virtus Wohlen traf in der 1/64-Finals des Swiss Mobiliar Cup auf Unihockey Leimental. Mit einer grossartigen Defensivleistung und teilweise beeindruckender Effizienz im Abschluss vermochten die Bünztaler den zwei Ligen höher klassierten Gegner vor heimischer Kulisse mit 4:2 zu schlagen.
Die Rollen waren vor der Partie klar verteilt. Der TV Virtus Wohlen, ein ambitioniertes Team der 3. Liga, traf auf Unihockey Leimental, eine solide 1. Liga Mannschaft. Trainer Morf erwähnte vor dem Anpfiff in der Kabine das Resultat des letzten Aufeinandertreffens. Ebenfalls im Cup blieb Wohlen vor fünf Jahren chancenlos und kassierte eine empfindliche 0:12-Niederlage. Damit sich dies nicht wiederholt hat Morf mit dem Fanionteams akribische Vorarbeit geleistet und in den Trainings insbesondere Wert auf Taktik und Stellungsspiel gelegt.
Unglücklicher Start in die Partie
Trotzdem verlief der Start in die Partie denkbar schlecht. Nach drei gespielten Minuten führte der Favorit aus dem Leimental bereits mit 1:0. Eine technisch einwandfreie Einzelleistung führte zum ersten Tor in dieser aufregenden Partie. Wenig später zappelte der Ball erneut im Netz der Wohler. Der Treffer wurde jedoch vom Schiedsrichtergespann aberkannt. Die Wohler Mannschaft fing sich in der Folge und begann Akzente zu setzen. Eine Strafe gegen Leimental führte zum ersten Powerplay des Virtus. Routinier Benz, angespielt von Verteidigungspartner Gürber, traf dabei aus der Distanz zum umjubelten Ausgleich. Wieder vollständig suchten die Leimentaler nun nach dem erneuten Führungstreffer. Eine unfair unterbundene Offensivaktion wurde von den Unparteiischen mit Penalty und einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet. Den daraus resultierenden Strafstoss vergaben die Baselbieter jedoch und auch im anschliessenden Überzahlspiel vermochten es die Leimentaler nicht, gegen die eng stehende Box der Wohler zu reüssieren. Strafen blieben auch in der Folge keine Mangelware und die Partie war zur ersten Drittelspause beim Stand von 1:1 noch völlig offen.
Im Mitteldrittel die Entscheidung herbeigeführt
Die zwei Ligen Unterschied zwischen den beiden Mannschaften, waren auch im zweiten Spielabschnitt nicht offensichtlich erkennbar. Unihockey Leimental war zwar stets bemüht das Spieldiktat in den eigenen Händen zu halten und hatte mehr Ballbesitz, dennoch vermochten es die Basler nicht, gegen die defensiv hervorragend agierenden Wohler zu wirklich gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Mit starken Tempogegenstössen sorgten die Freiämter für Gefahr und bekamen durch unvorsichtige Aktionen erneut Möglichkeiten um in Überzahl zu agieren. Wie schon im ersten Drittel führte ein solches Powerplay zu einem Tor für den Virtus. Gürber, auf Zuspiel von Gisler, traf mit einem satten Schuss zur erstmaligen Führung für Wohlen. Noch vor Abpfiff des zweiten Spielabschnitts doppelte Neustädter nach und sorgte spätestens jetzt für die berechtigte Hoffnung, den grossen Coup zu schaffen.
Die Nerven hielten bis zum Schluss
Im Schlussabschnitt wurden noch einmal zahlreiche Strafen ausgesprochen und für einmal waren es die Leimentaler, die hiervon profitieren konnten. Obschon die Wohler ansonsten noch immer defensiv solid spielten und es gut verstanden Schüsse zu blocken, hatte doch ein Verteidiger das Pech einen Leimentaler Abschluss unglücklich zum 2:3 Anschlusstreffer abzufälschen. Wer nun erwartete, dass die Baselbieter den Spielverlauf korrigieren können, sah sich getäuscht. Mit den restlichen Abschlüssen scheiterten die Leimentaler noch immer an der Verteidigung, am eigenen Abschlusspech oder spätestens am Wohler Torhüter. Im Gegenzug spielte der Virtus leidenschaftlich und bemerkenswert abgeklärt und erarbeitete sich noch immer Tormöglichkeiten. Bieri sorgte in der 57. Minute für die endgültige Entscheidung. Auf Zuspiel von Neustädter hämmerte er den Ball zum finalen 4:2 ins Tor. Dass Leimental in der Folge den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, hatte keinen Einfluss mehr auf das Resultat und Wohlen stand in den letzten beiden Minuten der Partie einem weiteren Treffer näher.
Interkantonales Duell in den 1/32-Finals
Mit diesem Sieg schaffte das Fanionteam des TV Virtus Wohlen den grössten Exploit in der jüngeren Vereinsgeschichte. In der nächsten Cuprunde treffen die Freiämter auf den UHC Lok Reinach. Nach zahlreichen Duellen mit der zweiten Mannschaft des ehemaligen Nationalliga A-Teams spielt Wohlen nun zum ersten Mal gegen die lange erfolgreichste Equipe aus dem Kanton.
TV Virtus Wohlen I - Unihockey Leimental 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)
Tore: 3. Florian Würsch 0:1, 10. Michael Benz (Fabian Gürber) PP 1:1, 31. Fabian Gürber (Andreas Gisler) PP 2:1, 39. Alexander Neustädter (Ivan Struja) 3:1, 53. Martin Brüllhart (Alexander Siegenthaler) 3:2, 57. Dominic Bieri (Alexander Neustädter) 4:2
Strafen: 5x2-Minuten gegen Wohlen, 6x2-Minuten gegen Leimental
TV Virtus Wohlen I: Markus Kuhn, Thomas Müller; Roland Müller, Christian Meyer, Fabian Gürber, Joel Geissmann, Michael Benz, Matthias Strebel, Marcel Wey; Dominik Trümpi, Dominic Bieri, Marco Zeller, Kevin Fankhauser, Ivan Struja, Alexander Neustädter, Andreas Meier, Tristan Struja, Philip Burch, Andreas Gisler, Kilian Röllin
Unihockey Leimental: Gino Günzburger; Alexander Siegenthaler, Jan Hänggi, Tobias Rudin, Dominic Van Stipriaan, Aurel Trüb, Simon Walker, Martin Mendelin, Florian Würsch, Martin Brüllhart, Sven Lüthi, Marc Kupferschmid
Bemerkungen: Virtus ohne Kevin Battaglia, Sven Humbel (beide abwesend), Leimental ab 59. ohne Torhüter, im Wohler Tor: Thomas Müller