05.
2018
Nicht nur Panorama war super
Mit einem 5:2-Sieg im letzten Gruppenspiel der U19-WM stürzten die jungen Polinnen die Schweizerinnen ins Elend. Der polnische Trainer Tomasz Bogdanski sah es kommen. Wir haben uns mit dem 50-jährigen Turnlehrer unterhalten.
Tut es dir irgendwie Leid, mit deinem Team den Schweizerinnen die Heim-WM zerstört zu haben?
Tomasz Bogdanski: So ist nun mal der Sport - der Bessere gewinnt. Meine Philosophie ist zwar, dass es im Sport nur Gewinner gibt. Aber wir freuten uns natürlich sehr über den überraschenden Halbfinaleinzug.
Polen war in diesem Spiel schlicht besser, einverstanden?
Ja. Nachdem wir die letzten Spiele der Schweizerinnen gesehen haben, dachte ich, dass wir gewinnen können - und auch das Team glaubte daran.
Am Polish Cup lagen die Schweizerinnen noch vorne.
Das war für uns einfach ein Teil der Vorbereitung auf die WM, auf die Resultate habe ich im Februar überhaupt nicht geachtet.
Also war das Turnier damals ein grosser Bluff?
Kein Bluff, nein. Wir haben einfach viel getestet und die Girls vor Herausforderungen gestellt, ohne die Besten zu forcieren.
Was machst du im Leben, wenn du gerade nicht mit der polnischen U19 unterwegs bist?
Ich arbeite zu 100 Prozent als Turnlehrer, mein Engagement als Nationaltrainer läuft nebenbei. Unihockey ist meine Passion, mein Herz gehört dem Team.
Abgesehen vom sportlichen Erfolg, wie war die WM in der Schweiz für dich und dein Team?
Wir waren mit den Lettinnen und Österreicherinnen in der Jugendherberge in der Stadt St. Gallen untergebracht. Die Gegend war wunderschön, ein herrliches Panorama. Auch die Stadt hat uns sehr gefallen. Der Weg von der Jugi zur Halle runter war jeweils einfach - der Rückweg bergauf jeweils etwas beschwerlicher (lacht).