05.
2012
Nitra-Splitter, Teil 2
Es war wieder heiss in der Slowakei. Am sensationellen Schweizer Tag gabs auch wieder einiges zu splittern.
Schweizer Spiele gegen Schweden sind oft ziemlich einseitig, ab und zu spannend und nur sehr, sehr selten erfolgreich ausgehend für die Schweiz. Der 2. Mai war da ganz anders. Den überraschenden Sieg erlebte der Schweizer Berichterstatter Reto Voneschen gleich neben dem schwedischen Kollegen Sebastian Nurmi. Beide nur mit marginalen Kenntnissen über die „eigene" Mannschaft ausgestattet, verloren gegen Ende des Spiels die Contenance, aber nicht den Humor. „Die Schiedsrichter sind auch aus der Schweiz?" fragte Nurmi, als er mit einem Pfiff nicht einverstanden war. „Wir haben Nina Bärtschi fürs Finale aufgespart", scherzte der Schweizer Schreiberling später, als Nurmi fragte, warum die Nummer 7 nur auf der Bank sitze. Zu reden gab auch Schwedens Torhüterin Beverly Smedenäs. „Ihr Künstlername", scherzte Nurmi. Nach ihren Missgriffen verging Nurmi das Lachen aber wieder.
Kaffee und Kuchen
Der Tickergott daneben kämpfte vor allem mit einer zuckenden WLAN-Leitung und einer kollabierenden Page. In der 57. Minute ging gar nix mehr, technische Probleme meldeten die Techniker. Trotz vielen Zugriffen war die Page nicht überlastet. Dies sind aber wohl immer noch die slowakischen Organisatoren, auch wenn die Rahmenbedingungen etwas besser wurden. So wurde am Morgen sogar der langersehnte Pott Kaffee im Pressecenter gesichtet. Dazu gabs auch slowakische Süssigkeiten, welche aber wohl das Ablaufdatum weit überschritten hatten - so trocken kann kein Gebäck sein. Da Verpflegung in der Halle nur im angrenzenden Restaurant möglich ist, war der Run auf den einzigen Snack-Automaten in der Halle gross. Wenig überraschend, dass auch dieser rasch geleert war.
Die schreienden Glocken
Den Medien-Verantwortlichen der WM haben wir bisher immer noch nicht gesehen. Als eine junge Dame des OK im Pressecenter nach dem ominösen Herrn Bednar fragte, antwortete Kollege Büchting passend, „hier müsst ihr ihn sicher nicht suchen". Eines der kostbarsten Güter ist das offizielle Matchprogramm mit den Aufstellungen und Infos der Teams. Drei Stück waren heute erstmals aufgelegt. Dafür wurde das Daily Bulletin des Vortages, welches im Internet-Zeitalter eigentlich überflüssig ist, unanständig oft kopiert. Nett war auch der Blick auf die offizielle Homepage. „The alpine bells screamed from the tribune" war unser Satz des Tages. Wer der Sprache Shakespears nur ein wenig mächtig ist, wird einige unvergessliche Bonmots auf der Page finden.
Neue Regeln in Norwegen
Fertig gelästert, die Sonne scheint, der Ball rollt, wollen wir mal nicht so sein. Ihren ersten WM-Auftritt hatte heute auch das Schweizer Schiriduo Roland Brändle und Remo Niedermann. Bei der Partie Norwegen gegen Polen fanden R&R bei den Nordländerinnen aber keine neue Freundinnen. Sagen wir es so: Die Polinnen waren in der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich und scheinbar wird in Norwegen ohne Körperkontakt und Vorteilregel gespielt. Polen gewann das spannende Spiel schlussendlich auch ohne Schiedsrichterhilfe mit 5:3. Weniger Mühe hatten dafür die Gastgeberinnen gegen Ungarn. 10:2 gewann die Slowakei zur Freude der zahlreichen Zuschauer.
Harte Nuss
Lange ausgeglichen war das für die Schweiz wichtige Gruppenspiel zwischen Tschechien und Finnland. Mit dem Verlierer bekommt es die Schweiz voraussichtlich im Halbfinale zu tun. Lange hielten die Tschechinnen mit dem skandinavischen Favoriten mit. Drei rasche Tore im Mitteldrittel waren dann aber eine zu hohe Hypothek. 10:5 gewann Finnland. Die Schweizer Equipe machte sich geschlossen vor Ort ein Bild über den Gegner. Die Tschechinnen sind ein harter Brocken, vor allem physisch und kämpferisch überzeugten die Osteuropäerinnen. Da wartet ein grosses Stück Arbeit auf die Schweizerinnen.
Spruch des Tages
Nicht nach Wunsch verlief das erste Spiel für das deutsche Team. Mit 2:7 verlor Deutschland gegen A-Gruppen-Absteiger Lettland. Den Spruch des Tages lieferte die deutsche U19-Stürmerin Pauline Baumgarten. Der Grund für einen vergebenen Penalty fand die Weissenfelserin rasch: "Die Torhüterin hat mich nervös gemacht. Sie hat so mit dem Kopf gewackelt und Grimassen geschnitten." Hier ist der komplette Bericht.
Hier die Highlights des zweiten WM-Tages