08.
2013
Tatran-Schwede für Zug?
unihockey.ch reist ans Czech Open nach Prag - und trifft schon am Flughafen in Zürich Johan von der Pahlen. Der 33-jährige Schwede, lange Jahre in Diensten von Tatran Stresovice, steht kurz vor einem Transfer zu B-Ligist Zug United. Das spontane Interview am Abflug-Gate.
unihockey.ch: Hey Johan. Was machst du denn hier?
Johan von der Pahlen: Ich wohne und arbeite mittlerweile in der Schweiz. Jetzt fliege ich nach Prag ans Czech Open, um ein paar Partien mit Tatrans B-Team zu spielen und viele interessante Partien zu schauen.
Wenn du schon hier wohnst - warum nicht in der Schweiz auch spielen?
(lacht) Ich unterhalte mich gerade mit Zug United. Nächste Woche sollte sich alles entscheiden. Ich werde beruflich ein anspruchsvolles Jahr haben (von der Pahlen arbeitet in der Finanzbranche, Anm.d.Red.), aber in Zug wäre die Halle unmittelbar neben meinem Wohn- und Arbeitsort. Das könnte passen.
Bei Tatran warst du Center in einem Team, das mit sehr viel Ballkontrolle operiert. Du müsstest dein Spiel in Zug wohl etwas umstellen?
Vermutlich. Aber es wäre auch spannend, mal in eine Liga zu kommen, in der ich nichts und niemanden kenne. Mal für ein Jahr wenigstens - danach gehe ich wohl nach Prag zurück. Bei Tatran Trainer zu werden wäre der nächste logische Schritt für mich. Irgendwann wird es Zeit, als Spieler aufzuhören. Ich bin ja mit 33 nicht mehr der Jüngste.
Die Schweiz würde dir die Gelegenheit bieten, eine zweite lokale Sprache nicht zu lernen und weiter nur Englisch zu sprechen...
(lacht laut) Es stimmt, dass ich beim Tschechisch-Lernen schnell aufgegeben habe. Ich traf damals mit meinem Verein Haninge am Europacup auf Tatran. Mir gefiel das Team und ich dachte, ein Jahr in Prag würde mir Spass machen. Es wurden viele Jahre daraus. Aber mit der Sprache stehe ich auf Kriegsfuss. In Sachen Deutsch kann ich aber sagen, dass ich bereits mit einem Sprachkurs begonnen habe. Das sollte mir mit Schwedisch als Basis eigentlich nicht so schwer fallen. Schweizerdeutsch werde ich aber wohl nicht lernen.
Mit Manuel Hartmann (GC) ging bisher erst ein Schweizer deinen Weg und spielte eine Saison für Chodov in Prag. Hast du eine Erklärung dafür?
Ich denke, die tschechischen Vereine wissen sehr wenig über die Schweizer Spieler. Bei einem Auslandstransfer muss ja vieles stimmen - für einen Studenten etwa wäre ein Jahr in Prag viel einfacher als für einen Familienvater. Solche Dinge muss man von möglichen Verstärkungen wissen. Das fehlende Wissen unterstelle ich aber auch Schweizer Vereinen. Es gäbe viele gute Spieler in Tschechien, die charakterlich und spielerisch prima in die Schweizer Liga passen würden - ohne so viel zu kosten wie Skandinavier, aber bei gleicher Leistung.