01.
2021
Kohonen zieht Schlussstrich
Mit Mika Kohonen hat einer der erfolgreichsten, besten und bekanntesten Unihockeyspieler der Welt seinen Rücktritt verkündet. Der Finne wurde fünfmal zum besten Spieler des Jahres gewählt, nahm an elf Weltmeisterschaften teil und gewann mit seinem Heimatland vier Goldmedaillen.
Er konnte es lange Zeit nicht lassen. Obwohl ihm der Körper mehr und mehr zu schaffen machte, ihn viele Verletzungen plagten und er bereits das hohe Sportler-Alter von 40 Jahren überschritten hatte, wollte Mika Kohonen partout nicht mit Unihockeyspielen aufhören. Im Dezember 2018 gewann er - wenn auch nur noch als Ergänzungsspieler, der vorwiegend im Powerplay eingesetzt wurde - mit Finnland in Prag zum vierten Mal die Goldmedaille. Mit 41 Jahren war es der letzte Auftritt der Koryphäe auf internationalem Parkett. Ein Jahr später riss sich Kohonen in einem Meisterschaftsspiel mit seinem Stammklub Happee Jyväskylä die Achillessehne. Trotz grossen Anstrengungen und Hoffnungen, noch einmal aufs Feld zurückkehren zu können, war es für ihn die eine Verletzung zu viel.
Zwar löste der schwedische Spitzenverein Storvreta erst kürzlich eine Lizenz für Kohonen. Dies allerdings nur für den Fall, wenn er tatsächlich noch einmal fit geworden und ihm das Comeback gelungen wäre. Am Freitag kam aber nun vom Finnen das offizielle Statement, dass er seine Aktiv-Karriere beendet. «Mich bekam das starke Gefühl, dass das Karrieren-Ende die einzig richtige Entscheidung ist. Schlussendlich musste ich ehrlich zu mir selber sein», lässt die Legende über den finnischen Verband verlauten. Dem Unihockey wird Kohonen allerdings als Assistent vom ehemaligen Malans-Trainer Oscar Lundin bei Storvreta erhalten bleiben. «Die Liebe zum Sport endet nie. Unihockey bedeutet mir in meinem Leben alles. Ich habe mir nie erträumen lassen, dass ich einmal während 23 Jahren Teil der finnischen Nationalmannschaft sein werde», blickt Kohonen stolz auf seine Karriere zurück.
Rekord mit Antener
Zurecht, schliesslich hat kaum ein Unihockey-Spieler in seiner Karriere so viel gewonnen wie er. Die legendäre Nummer 29 nahm an insgesamt elf (!) Weltmeisterschaften teil und war die prägende Figur, als die Finnen 2008 erstmals in der Unihockey-Geschichte Schweden vom Thron stürtzen. 2010, 2016 und 2018 folgten drei weitere Goldmedaillen, dazu hat Kohonen auch fünf silberne und zwei bronzene in seinem Trophäenschrank. In 60 WM-Spielen erzielte der brillante Passgeber und Penaltyschütze 78 Skorerpunkte und liegt damit in der ewigen Skorerliste auf dem dritten Platz. Den Rekord der meisten Assists (50) teilt er mit dem Schweizer Emanuel Antener. Zudem ist er Finnlands Spieler mit den meisten Länderspielen (194) und Punkten (225).
Doch nicht nur im Nationalteam, sondern auch auf klubebene gilt Mika Kohonen - er lief in seiner langen Karrierre für Balrog, Storvreta, Helsinborg, Happee und SPV auf - als einer der erfolgreichsten. Viermal Schwedischer Meister, Champions-Cup-Sieger (2012) und mit 1'053 Punkten Rekordhalter der SSL, ist nur eine kleine Auswahl seiner beeindruckenden Statsitiken. All diese Erfolge erbrachten ihm fünf Mal die Auszeichnung als der beste Unihockey-Spieler des Jahres.
Mika Kohonen durfte den Weltmeisterpokal viermal in die Hühe stemmen. (Bild: Michael Peter)