01.
2016
Schweden-Troubles
Kalle Berglund hätte nach seinem Abgang bei Grünenmatt fast die Position Patrick Mendelins bei Wiler-Ersigen übernommen. Nun spielt er wieder bei Stammverein Grimsta. In Schweden hat derweil Goldtrainer Jan-Erik Vaara Ärger am Hals wegen Billy Nilsson.
Innert zwei Stunden flatterten an Silvester zwei Transfermeldungen ins unihockey.ch-Postfach. «Patrick Mendelin entscheidet sich für Basel», hiess die erste «Kalle Berglund verlässt Grünenmatt», die zweite. Mendelin wird Wiler-Ersigen mit einer Doppellizenz nur noch in der Qualifikation zur Verfügung stehen, in den Playoffs (oder Playouts, je nach Ausgang) wird der Nationalstürmer für seinen Stammverein Basel Regio in der 1. Liga auflaufen. Berglund seinerseits wollte nach nur drei Monaten bei seinem zweiten Schweizer-Abenteuer aus familiären Gründen zurück nach Schweden.
Beinahe hätte er aber Mendelins Platz bei Wiler-Ersigen eingenommen. Anfang Dezember habe er sich entschieden, Grünenmatt aus diversen Gründen zu verlassen, erzählte der 32-Jährige dem «Innebandy Magazinet», dann sei das Angebot Wilers gekommen. «Ich habe lange überlegt, dieses anzunehmen. Es war verlockend, nochmals um den Titel zu spielen», so Berglund, der Grünenmatts zweitbester Skorer war. Schlussendlich habe er seine Familie in Schweden aber zu sehr vermisst.
«Es ist schwer so weit weg vom Partner, der Familie und Freunden zu leben», spürte Berglund an Weihnachten. Eine lange Liste mit Vor- und Nachteilen des Lebens in der Schweiz habe er nachher erstellt. Am Schluss sprach mehr für sein «normales» Leben in Schweden. Bei Grimsta will er nun in der 1. Division (dritthöchste Liga) für Furore sorgen. Erst auf diese Saison stieg das Team wo auch der ehemalige Ustermer Hakan Fröberg spielt, auf.
Eine Posse sorgt derzeit in Innebandy-Schweden für Schlagzeilen. Sirius-Star Billy Nilsson beklagte sich öffentlich, dass er nie für die schwedische Nati aufgeboten wurde. In der letzten Saison war «Punker» Nilsson Topskorer der SSL, nachdem er Meister Falun Richtung Sirius Uppsala verliess.
Natitrainer Jan-Erik Vaara reagierte auf die Kritik heftig. Er sei enttäuscht von Nilsson, dieser zeige offensichtlich Charakterschwächen und müsse noch viel lernen, sagte Vaara in einem Interview dem «Innebandy Magazinet». Die Bemerkung «zwischen den Ohren besteht noch viel Entwicklungspotenzial», war dann doch etwas zu heftig, auch wenn Vaara zuvor ausführlich begründete, warum der Stürmer nie aufgeboten wurde - er war meist im dümmsten Moment verletzt.
Jedenfalls schien das Tuch zwischen Vaara und Nilsson zerschnitten. Der Natitrainer verlangte gar eine Entschuldigung des Spielers. Es kam aber ganz anders. Eine Entschuldigung bekam Nilsson von Joakim Lindström, dem Verantwortlichen der schwedischen Nationalmannschaften. Vaara musste auch beim Verband antanzen und die Sache mit Klub und Spieler ausdiskutieren. Weitere Konsequenzen habe die Angelegenheit nicht - ausser, dass persönliche Kritik doch bitte künftig nicht gegen aussen getragen werden sollten.
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15. 01. 2016