11.
2017
Kettunen: „Etwa vierzig Minuten waren wirklich gut“
Petri Kettunen fand nach der knappen Niederlage gegen Finnland durchaus lobende Worte für seine Mannschaft.
unihockey.ch: Petri Kettunen, können wir uns darauf einigen, dass das ein richtig gutes Spiel deiner Mannschaft war - oder bist du zu sauer darüber, verloren zu haben?
Petri Kettunen: Natürlich ist man nie glücklich über eine Niederlage, und am Anfang mussten wir etwas unten durch. Doch danach war es während 40 bis 50 Minuten wirklich ein gutes Spiel unserer Mannschaft.
Du sprichst es an, die Startphase war heikel, da habt ihr dem Ball meistens nur hinterhergeschaut. Wart ihr im Kopf noch im Flugzeug?
Eigentlich darf man das in einem Länderspiel ja nicht als Ausrede bringen, man sei nicht bereit gewesen. Doch es fehlte ein wenig an Tempo und Intensität, da erreichten wir kein internationales Niveau. Vielleicht waren einige wirklich noch etwas im Trott aus dem Liga-Alltag. So haben wir schnell zwei blöde Tore kassiert.
In deinem EFT-Aufgebot gab es ein paar Überraschungen, du hast angekündigt, neue Spieler ausprobieren zu wollen. Bist du zufrieden mit der Wahl?
Ich bin sehr zufrieden. Die neuen Spieler, gerade die jüngeren, haben ihre Sache wirklich gut gemacht. Das macht es einem Nationaltrainer schwierig, Entscheidungen zu treffen, und so sollte es doch sein. Ich bin gespannt, was die nächsten zwei Spiele hier in Kirchberg noch bringen.
Du erwähnst die jungen Spieler - der mit der Nummer 9, Filip Langer, ist gerade mal 15 Jahre alt, führt als Center eine Linie an, spielte Powerplay und am Ende auch bei Sechs gegen Fünf. Was kannst du uns über ihn verraten?
Er ist ein wirklich toller Junge. Ich bin überzeugt, dass er eine grossartige Zukunft vor sich hat. Mal schauen, wie weit er in der aktuellen WM-Kampagne kommen wird, aber die Zukunft gehört ihm.
Welches Gesicht möchtest du dem tschechischen Team geben, worauf legst du den Fokus bei deiner Arbeit? Ihr wart heute ja äussert lauffreudig und physisch engagiert.
Nun ja, wir müssen in allen Bereichen noch besser werden und ein höheres Level erreichen. Gerade was das schnelle Spiel mit Ball betrifft. Da müssen wir den Gegner noch mehr herausfordern. Aber wir nehmen Schritt für Schritt und probieren, von Mal zu Mal besser zu werden. Einige Dinge sind auch noch neu für die Spieler.
Das heisst, es gibt einen "Masterplan" und am Ende steht das WM-Finale 2018?
Ja, natürlich gibt es einen Masterplan. Das ist ja das Spannende als Nationaltrainer, dass man alle paar Monate die Gelegenheit hat, intensiv mit seiner Mannschaft zu arbeiten und den nächsten Schritt zu machen. Wie der Weg im Detail aussieht, verrate ich natürlich nicht, aber der Zeitplan ist vorgegeben (schmunzelt).