Ausgabe 197, März 2023 - Saison 2022/2023

Nadir Monighetti schlug in seiner ersten NLA-Saison voll ein und sammelte für Chur Unihockey in 27 Partien 27 Skorerpunkte. Im zweiten Jahr läuft es weder dem Tessiner noch dem Team gut - trotzdem gefällt es ihm in Chur, das ihn an die Heimat erinnert.

Nadir Monighetti hat einen Traum. Eines Tages will er mit einem Tessiner Unihockeyklub in der höchsten Schweizer Liga spielen. Persönlich weiss der 23-Jährige bereits, wie es sich anfühlt, in der UPL auflaufen zu dürfen. Seit zwei Saisons geht der torgefährliche Stürmer für Chur auf Punktejagd. Er sagt: «Ich bin stolz darauf. Es gibt nicht viele Tessiner, die das geschafft haben.»

So schön es für ihn ist, in der höchsten Liga gelandet zu sein - noch schöner wäre es, dies als Teil eines Tessiner Teams zu schaffen. Monighetti: «Wenn sich Andrea Menon, Pablo Mariotti und ich einst zu einer Rückkehr entschliessen, ist bestimmt etwas möglich.» Dafür müsste im Tessin aber besser zusammengearbeitet werden. Monighetti meint damit die beiden NLB-Klubs Ticino und Verbano Gordola, die sich mit jungen Talenten und starken Ausländern seit Jahren in der zweithöchsten Liga halten. Aktuell kämpft Verbano in den Playouts gegen die Red Devils um den Klassenerhalt, für Ticino haben nach einer engen Viertelfinalserie gegen Ad Astra Obwalden bereits die Ferien begonnen. «Bündeln die beiden Vereine ihre Kräfte nicht, dürfte früher oder später eine der beiden Mannschaften in die 1. Liga absteigen», glaubt er.

Früher Kontakt zu Chur
Doch dies ist Zukunftsmusik. Der Tessiner ist vor bald zwei Jahren den umgekehrten Weg gegangen. Dies nach fünf Jahren mit 107 Partien in der NLB für Ticino, in denen er 115 Skorerpunkte sammelte - alleine deren 41 in der Saison 2019/20 - und nicht erst dadurch den NLA-Klubs aufgefallen war. Das Rennen machte Chur, das schon früh anklopfte. Bereits zu Monighettis Zeiten als Schweizer U17-Nationalspieler interessierten sich die Verantwortlichen für ihn. «Weil ich noch in Ausbildung war, war ein Wechsel in diesen Jahren noch kein Thema für mich», blickt der Stürmer zurück.

Auf die Saison 2021/22 klappte es aber. Für Chur entschied sich Monighetti damals auch, weil er viele gute Freunde aus gemeinsamen Zeiten der U17-Auswahl kannte und weil ihn Chur an die Stadt Bellinzona erinnert, in deren Nähe er aufwuchs und wo er bis zu seinem Umzug ins Bündnerland wohnte. Monighetti beschreibt seinen neuen Wohnort so: «In Chur gibt es kein Chaos. Die Leute sind total anders als die Menschen in Grossstädten. Dieses ruhige Leben mag ich.»

Dass sich Monighetti im neuen Umfeld wohl fühlte, zeigte sich schnell. In der ersten Spielzeit, in der Chur die Playoffs nur um einen Punkt verpasste, gelangen dem jungen Tessiner in 27 Partien ebensoviele Skorerpunkte. Einen besseren Einstand hätte er sich kaum wünschen können. Unbeschwert und ohne Druck trumpfte der Tessiner auf und meint: «Ja, ich war mit der Leistung in meiner NLA-Premierensaison sehr zufrieden.» Trotzdem hätte er gerne auf ein paar Tore verzichtet, wenn es dafür zur Playoff-Qualifikation gereicht hätte.

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Albin Sjögren, Alexander Galante Carlsson, Emelie Wibron oder Wilma Johansson sind längst allen (Unihockey-)Kindern bekannt. In der aktuellen Saison spielte sich aber bereits die nächste Generation ins Rampenlicht.

Wenn über die SSL-Saison 2022/23 berichtet wird, es unmöglich, an Hanna Nordstrand (im Bild) vorbeizukommen. Die 18-jährige Stürmerin gilt in Schweden schon seit einigen Jahren als Wunderkind und es dauerte nicht lange, diesem Ruf auch in der höchsten Liga gerecht zu werden. Mit ihren magischen Händen, Assists und Toren half die Stürmerin als Teamkollegin der Schweizerin Nadia Catteneo, Aufsteiger Akersberga eine zweite Saison in der SSL zu sichern.

22 Mal in Serie lieferte Nordstrand Punkte ab, insgesamt deren 55 in 28 Spielen, was ihr den vierten Platz in der Skorerliste einbringt. „Ich bin mit meiner ersten SSL sehr zufrieden. Die Punkteausbeute schockiert mich nicht, etwas überraschend hoch ist sie aber schon", sagt die Teenagerin, die im Februar der WM-Quali ihr Debüt im Nationalteam feierte. Akersberga-Coach Andreas Berglind will von einer Überraschung nichts wissen. Er war schon Nordstrands Trainer, als sie noch ein kleines Mädchen war. Entsprechend verfolgte er ihre Entwicklung in den letzten Jahren und sah den Stern früh aufgehen. „Hanna ist das grösste Talent, das ich je gesehen habe. Ihr Potenzial ist verrückt", fasst er seine Eindrücke zusammen.

Mit Doppellizenz zum Cupsieg
Ein Jahr jünger als Nordstrand ist Ellen Lundin. Die 17-Jährige spielt eigentlich beim zweitklassigen Lockerud Mariestad, kam aber mit einer Doppellizenz auch bei Pixbo zum Einsatz. In ihrem fünften Spiel für das Spitzenteam aus Göteborg hatte sie massgeblich Anteil am überraschenden Cupsieg gegen das vermeintlich unschlagbare Team Thorengruppen. „Sie ist unglaublich gut und hat alles, was eine Spielerin braucht. Ginge es nach mir, müsste sie bereits für das Nationalteam aufgeboten werden", sagte Pixbo-Manager Peter Runnestig nach dem Cupfinal. „Sie wird eine der besten Spielerinnen der Welt", ist auch Pixbo-Coach Jonas Gustafsson überzeugt.

IBK Lund stellte als Team die grösste Überraschung der Saison dar, wobei aus dem starken Kollektiv zwei Spielerinnen herausragten. Johanna Birgersson präsentierte sich als eine der besten Torhüterinnen der Liga und Emelie Rosenqvist stellte eine ständige Gefahr für die gegnerischen Schlussfrauen dar. Die 26-jährige Stürmerin sorgte bisher für die grössten Schlagzeilen, als sie letzte Saison bei einem Pauseninterview von einem Schmetterling „attackiert" wurde - in der aktuellen Spielzeit sorgte sie mit so vielen Treffern wie noch nie für Furore.

Im Fall von Hanna Nordstrand würde ein Aufgebot für die WM in Singapur im Dezember nicht erstaunen. Infrage kommen aber auch die Rönnby-Spielmacherin Saga Emtell, die energiegeladene Täby-Centerspielerin Vilma De Gysser und die Spätzünderin Sara Dahlström, die für Karlstad verteidigt. Allen drei Spielerinnen gelang diese Saison mit spektakulären Leistungen der Durchbruch.

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