13.
01.
2014
1. Liga Männer | Autor: unihockey.ch

Faustdicke Überraschung in Oberdorf

Die Waldenburg Eagles bezwingen vor heimischem Publikum den Aufstiegskandidaten Lok Reinach mit 9:8 (5:1; 1:4; 3:3). Dabei zeigten die Adler speziell in kämpferischer und läuferischer Hinsicht eine sehr starke Leistung. Doch auch spielerisch vermochten die Adler gegen die vermeintliche Übermacht aus dem Kanton Aargau einige Akzente - in Form von schön herausgespielten Toren - zu setzen. Ein (ausführlicher) Matchbericht.

Die Vorzeichen zum Spiel "Tabellenschlusslicht vs. Tabellenführer" waren schlecht. Die Adler mussten neben Torhüter Heusser (Vaterglück..) und Stürmer Stebler (Ferien) auch noch gleich drei (!) Stammverteidiger ersetzen! Neben dem langzeitverletzten Palokaj fielen neu auch Degen und Stalder verletzungsbedingt aus. Eine herbe Hypothek, gleich 50 Prozent der Abwehrspieler zu ersetzen. Nicht zuletzt deshalb, weil das Kader bezüglich Verteidigern schon generell unterbesetzt ist. Doch wie sagt man so schön: "Not macht erfinderisch" und so wurde eine "Stammtisch-Idee" in die Realität umgesetzt. Sämi Sprunger, vor Wochenfrist noch Tribünengast beim Heimspiel gegen Unihockey Luzern, fand sich nach nur zwei (!) Trainings unter der Woche im Aufgebot wieder. Mehr noch, er übernahm gleich die verwaiste Position von Mathias Stalder im ersten Block. Sprunger spielte übrigens bis vor ungefähr einem Jahr in der 3. Liga bei den Sharks Münchenstein. Durch eine wiederholt schwere Knieverletzung gab er als Spieler den Rücktritt und übernahm in der Folge als Trainer das Damenteam der Eagles. Eine unglaubliche Geschichte, die irgendwie zu diesem Spiel gegen den Leader passte. Unglaublich war es auch, was die Blaugelben im ersten Drittel zeigten. Läuferisch und kämpferisch dem überheblich auftretenden Gegner überlegen, schossen die Oberbaselbieter Tor um Tor. Der starke Werthmüller schoss seine Farben nach tollem Zuspiel des ebenso starken Schmutz in Führung. Der gleiche Akteur war es, welcher wenig später nach drei Sekunden in Überzahl das Skore auf 2:0 erhöhte. Als Mitte des ersten Drittels Kevin Frei, der jüngste (eingesetzte) Spieler der Adler, nach einem Konter mit seinem ersten Erstliga-Tor auf 3:0 stellte, nahm Lok Reinach bereits das Time-Out (und wechselte den unglücklich agierenden Torhüter). Und diese Auszeit zeigte kurz darauf - zumindest resultatmässig - seine Wirkung. Reinach verkürzte auf 1:3. War das nun der Start zur Aufholjagd des Tabellenführer? Mitnichten. Es waren die Adler, welche umgehend mit einem weiteren erfolgreichen Torabschluss die Dreitore-Führung durch Maertens wieder herstellten. Und es kam noch besser. Offensivverteidiger Kofmel profitierte von einem Fehler der Gäste und markierte das 5:1. Die 130 Zuschauer in der Dreifachhalle rieben sich nach 20 Minuten verwundert die Augen. Es war dies das beinahe perfekte Drittel des Aufsteigers. Mit einer sehr aggressiven und aufsässigen Spielweise brachte man den in der Defensive alles andere als sattelfeste Gegner immer wieder in Verlegenheit und nutzte die Chancen resolut aus und zeigte sich für einmal von der effizienten Seite.

Die Geschichte des zweiten Drittels ist schnell erzählt. Reinach erzielte drei Treffer in Serie und arbeitete sich so bis zur 35 Minute definitiv ins Spiel zurück, dies in einer Phase, in welcher die Adler erstaunlich passiv und zurückhaltend agierten. Doch bei "aller Aufholjagd" mochte Lok nicht kaschieren, dass sie den vermeintlich leichten Gegner nicht richtig ernst nahmen. Sinnbildlich dafür war der wiederholt nonchalante (Anti)-Torjubel. Nun den Adlern sollte dieser Umstand recht sein. In Überzahl - dem grossen Schwachpunkt im bisherigen Saisonverlauf - traf Schmutz zum 6:4! Mindestens 50% des Treffers gehörte jedoch Werthmüller, welcher Schmutz mit einem herrlichen Pass mustergültig bediente. Den letzten Treffer im Mitteldrittel erzielte Reinach und so ging es mit einem dünnen Polster in den letzten Spielabschnitt.

Wer nun glaubte, dass Reinach - mit zwei Linien agierend und seine besten Kräfte forcierend - das Spiel dreht, der lag falsch. Das Heimteam war nun wieder ähnlich aggressiv und "giftig" wie zu Beginn des Spiels. Die Belohnung für diese Spielweise liess nicht lange auf sich warten. Drei Tore in Serie (2x Bitterli und 1x Schmutz direkt nach Ablauf einer Reinacher-Strafe) bedeuteten 12 Minuten vor Schluss eine komfortable 4-Tore-Führung. Doch was eine solche Führung im schnellen Unihockeysport Wert ist, wissen alle. Entsprechend wusste man, dass noch nichts entschieden war. Und tatsächlich.. Reinach kämpfte sich mit einer Tortriplette ein letztes Mal ins Spiel zurück. Das letzte dieser drei Tore erzielten die Gäste vier Minuten vor Schluss unter gütiger Mithilfe des Heimteams. Unfassbar naiv "turnten" vier Akteure in der gegnerischen Hälfte rum, um anschliessend nach einem Ballverlust ausgekontert zu werden. Da konnte selbst der sehr gut aufgelegte Torhüter Berger nichts mehr ausrichten. Das Momentum war nun voll auf der Seite der Gäste. Doch angetrieben von einem lautstarken Publikum brachten die Adler den Vorsprung mit viel Kampfkraft und noch mehr Leidenschaft über die Runden. Somit war es den Eagles vorenthalten, Lok Reinach die erste Niederlage in der regulären Spielzeit beizufügen!

Über die gesamten 60 Minuten gesehen war dieser Sieg nicht unverdient. Im Gegenteil. Das in der Verteidigung arg dezimierte Heimteam wollte mehr und war bereit, alles dafür in die Waagschale zu werfen. Bedröppelt aber als sehr faire Verlierer schlichen die Spieler von Lok Reinach - welches vor dem Spiel auf seiner Webseite davon sprach, in diesem Spiel möglicherweise das Torverhältnis gegenüber dem Tabellenzweiten Fribourg zu verbessern.. - vom Feld. Der anschliessende "Pasta-Plausch" in der Kabine dürfte deshalb auch schon besser geschmeckt haben.

Abschliessend bleibt nur noch dem gesamten Team um Trainerduo Dietschi/Riggenbach ein grosses Kompliment auszusprechen. Vom Torhüter über Linie 1 und 2 bis hin zu Linie 3 (und Ersatz-Stürmer) haben alle einen tollen Job gemacht! So wie auch das Publikum, welches wiederholt "den 12. Mann" (oder aufs Unihockey bezogen "7. Mann"..) stellte. Vielen Dank dem Anhang für die wiederholt tolle Unterstützung.

Quelle: http://waldenburg-eagles.ch/

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3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
7.Ticino Unihockey+315.000
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9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
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3.Aergera Giffers+220.000
4.UH Appenzell+616.000
5.Unihockey Basel Regio-416.000
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8.UH Lejon Zäziwil+511.000
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