Fribourg mit spektakulärer Wende

UH Fribourg bezwingt in einem spannenden und temporeichen Spiel die Lions Konolfingen mit 6:4. Die Freude über den Sieg war am Ende gross, denn die Freiburger mussten lange leiden, ehe sie den 0:4-Fehlstart korrigiert hatten und noch in einen Sieg umwandeln konnten.

Dass das Duell mit den Emmentaler Löwen kein einfaches werden würde, hatte sich bereits im Hinspiel in Konolfingen gezeigt. Auch diesmal agierten die Berner Gäste sehr forsch und selbstbewusst und setzten die favorisierten Hausherren mit aktivem Pressing früh unter Druck. Verkehrte Welt in der Sporthalle Ste-Croix. Der Aussenseiter zwang dem Tabellenzweiten sein Spiel auf und kam zu einigen guten Abschlüssen. Aber noch fehlte die Präzision vor dem Tor. Die Freiburger fanden kein Mittel gegen die offensive Verteidigung und sahen sich nach einem Doppelschlag in der dreizehnten Minute mit 0:2 im Rückstand. Nur ein kleiner Betriebsunfall? Mitnichten. Konolfingen powerte weiter und erhöhte sogar auch 0:3.

Der Mittelabschnitt begann, wie der erste aufgehört hatte. Nach einem Prellball im Slot erhöhte Konolfingen auf 0:4. Dieser grosse Rückstand war noch kein Weltuntergang, aber eine beträchtliche Hypothek. Das Positive aus Freiburger Sicht war, es blieben beinahe 40 Minuten zur Korrektur. Und die Reaktion der Hausherren liess nicht lange auf sich warten. Nur 20 Sekunden nach dem Gegentreffer führte ein Eigentor der Emmentaler zum 1:4. Wer nun ein Offensivfeuerwerk der Saanestädter erwartete sah sich getäuscht. Zu gut organisiert stand die gegnerische Abwehr und die Freiburger fanden kaum Räume. Zu Spielmitte bot sich dann die Gelegenheit, in Überzahl den Anschluss herzustellen. Als die Strafe bereits erfolglos abgelaufen schien, kombinierten sich die Freiburger sehenswert vors Tor und Olivier Müller brauchte nur noch einzuschieben. Der Anschluss war wieder hergestellt. In der Folge entwickelte sich dann das Spiel, das viele bereits von Anfang an erwartet hatten. Fribourg besass nun deutlich mehr Spielanteile und drängte den Kontrahenten in die eigene Hälfte zurück. Es blieb aber beim 2:4 nach 40 Minuten.

Noch rannten die Freiburger dem verschlafenen Start hinter her, zeigten sich aber nun deutlich verbessert und konnten den Druck auf Konolfingen stetig erhöhen. Die angeschlagenen Löwen ihrerseits verteidigten sich kampfstark und versuchten den Vorsprung über die Zeit zu retten. Das Spiel wurde ruppiger, hitziger und emotionaler. Und als die Freiburger mit zwei Treffern durch James Rappo und Fabian Köstinger ausgleichen konnten, kochte die Halle und die Zuschauer trieben die eigenen Spieler lautstark nach vorne. Das Momentum hatte nun auf die Seite der Freiburger gewechselt, die nun unbedingt die drei Punkte gewinnen wollten. Noch blieben zehn Minuten für die Entscheidung. Das Spiel wog hin und her mit Chancen auf beiden Seiten, doch ohne Torerfolg. Zwei Minuten vor Ende bot sich UH Fribourg noch einmal die goldene Gelegenheit im Powerplay zu agieren. Trainer Richard Kaeser nutzte den Moment um sein Timeout zu nehmen. Am Ende des Spielzug erklärte er Topskorer Alexander Fasel: „Du musst den Ball nur treffen, dann kommt es gut." Fasel, wie ihm aufgetragen, verwertete den Querpass eiskalt und sorgte 40 Sekunden vor dem Ende für Freiburger Jubelstürme. Tanguy Meyer mit einem Treffer ins leere Tor sorgte für die Zugabe eines auswühlenden Unihockeyspiels.

Die verwöhnten Freiburger Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten und halfen mit lautstarker Unterstützung mit, die spektakuläre Aufholjagd erfolgreich abzuschliessen. Als süsser Abschluss dieses Tages erreichte die Nachricht aus Oberwil BL die Freiburger. Lok Reinach hatte soeben gegen das Tabellenschlusslicht verloren und damit stehen die Freiburger nun wieder zuoberst in der Tabelle. Das Jahr 2014 hat gut begonnen.

Unihockey Fribourg - UHC Lions Konolfingen 6:4 (0:3, 2:1, 4:0)
Ste. Croix, Fribourg. - 248 Zuschauer. - SR Boss/Hottiger.
Tore: 12.11 0:1, 12.17 0:2, 16.24 0:3, 21.10 0:4, 21.31 Eigentor 1:4, 30.24 Müller (Fasel) 2:4, 45.05 Rappo (Meyer) 3:4, 49.07 F. Köstinger (D. Kaeser) 4:4, 59.20 Fasel (F. Köstinger) 5:4, 59.43 Meyer 6:4.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Unihockey Fribourg. 4mal 2 Minuten gegen UHC Lions Konolfingen.
UH Fribourg: Krattinger, F. Köstinger, Blanchard, Aerschmann, Meyer, A. Jungo, N. Kaeser, Weibel, D. Kaeser, Müller, Egli, Hayoz, Rappo, Y. Jungo, R. Vonlanthen, V. Vonlanthen, J. Köstinger, Fasel, Spicher, Messerli.
Bemerkungen: Fribourg ohne Staub, Prior und Diem.