02.
2013
Schlechter Lohn für Luzern
Für Unihockey Luzern ist die Saison mit Blick auf die Tabelle fast schon gelaufen. Gegen vorne ist nicht mehr allzu viel möglich, gegen hinten ist die Gefahr gebannt. Lok Reinach auf der anderen Seite hegt nach einer Siegesserie wieder Ambitionen auf den zweiten Platz, der für die Aufstiegsspiele berechtigt. Gelingt es ULU, den Reinachern die Suppe zu versalzen oder bleiben diese im Rennen? Das die Ausgangslage vor der Partie.
Die lauten Worte von Luzerns Coach Lämmler, die durch die Kabinenwände der heimischen Utenberghalle nach aussen dringen, lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Er verlangt von seiner Mannschaft ein aggressives Zweikampfverhalten und «endlich wieder einmal ein geiles Heimspiel». Der Weckruf scheint seine Wirkung nicht zu verfehlen. ULU startet konzentriert, aufsässig und ist den Reinachern mindestens ebenbürtig. Der Treffer von Lok in der 7. Minute kommt denn auch eher überraschend: ein Weitschuss landet in der linken unteren Torecke. Kaum zwei Minuten später folgt aber der verdiente Ausgleich. Heri lässt dabei die gegnerische Abwehr ganz alt aussehen. ULU hat nun eher mehr vom Spiel, aber wieder sind es die Wynentaler, die in der 15. vorlegen können. Zum Ausgleich für die Leuchtenstädter reicht es trotz einer Strafe von Lok kurz vor Drittelsende nicht mehr.
Das zweite Dritte gehört mehrheitlich Luzern. Die Blauweissen wissen mit gepflegter Spielkultur und schönen Passkombinationen zu gefallen, während die Lok ihre PS weitgehend dafür einsetzt, mit Weitschüssen zum Ziel zu kommen. Ersteres setzt sich in dieser Phase durch, Luzern stellt nach überzeugenden Spielzügen zunächst (24.) den Gleichstand wieder her und legt kurz vor dem zweiten Pausentee (39.) in Überzahl zum 3:2 vor. Wird die mentale Präsenz, die spielerische Dominanz anhalten?
Nein, denn was Anfang des letzten Spielabschnitts folgt, sind ULUs schwache Minuten. In der 44. gleichen die Gäste eher noch glücklich aus. Dann jedoch ist der berühmte Faden bei den Gastgebern gerissen. In der 45., 47. und 49. Minute führen Unaufmerksamkeiten zu Ballverlusten und plötzlich heisst es 3:6. Zwar kommt ULU schnell wieder auf 4:6 heran, aber ein weiterer Weitschuss (!) der Reinacher erstickt die zuvor bei den Einheimischen noch einmal aufgekeimte Hoffnung schnell wieder. Oder doch nicht? Zwei gelungene Passfolgen der Lämmler-Boys führen nämlich bis zur 58. Minute gar noch zum 6:7. Der Genickbruch folgt mit dem 6:8 aber praktisch wieder im Gegenzug. Bleibt noch anzumerken, dass es ein Weitschuss war ... Die Niederlage ist damit besiegelt, daran ändert auch die Herausnahme des ULU-Torhüters nichts mehr. Dass das Skore schliesslich 7:10 lautet, interessiert primär den Statistiker.
Fazit: Die aargauische Lok konnte zwar arg ins Rütteln gebracht, aber dennoch nicht aus der Schiene geworfen werden. Diesem Vorhaben standen die berüchtigten - und leider mehr als fünf - schwachen Minuten Luzerns entgegen.
Unihockey Luzern - UHC Lok Reinach 7:10 (1:2, 2:0, 4:8)
Utenberghalle Luzern. - 90 Zuschauer. - SR: Boss / Hottiger
Tore: 7. Michael Gürber (Möri) 0:1, 8. Luzern 1:1, 15. Michael Gürber (Möri) 1:2, 24. Luzern 2:2, 39. Luzern 3:2, 44. Hediger (Armin Frey) 3:3, 45. Byland 3:4, 47. Merki (El Kahtib) 3:5, 49. Michael Gürber (Hediger) 3:6, 49. Luzern 4:6, 50. Armin Frey 4:7, 53. Luzern 5:7, 58. Luzern 6:7, 58. Wullschleger (Spahija) 6:8, 59. El Kahtib 6:9, 60. Dünki (Wullschleger) 6:10, 60. Luzern 7:10
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Luzern, 3mal 2 Minuten gegen Lok Reinach.
Lok Reinach: Frank, Jäggi, Andy Frey, Spahija, Byland, Wullschleger, Dünki, Möri, Michael Gürber, Hediger, El Khatib, Merki, Armin Frey, Husi, Benz, Hänni, Marco Gürber, Waser.