02.
2016
Bitteres Saisonende für Zug
Als souveräner Qualifikationssieger und mit Ambitionen für den Aufstieg in die Playoffs gestartet, muss Zug United bereits in den Viertelfinals nach drei Partien gegen die Iron Marmots Davos-Kloster die Segel streichen. Zuletzt verlor Zug 3:5 zuhause.
Die Vorzeichen standen bereits vor dem Entscheidungsspiel am Donnerstagabend nicht gut. Zug hatte es am Wochenende trotz zweimaliger Führung nicht geschafft, die achtplatzierten Murmeltiere aus Davos zu schlagen. Aufgrund dieser Resultate und der vor allem am Samstag uninspirierten Leistung zog die sportliche Leitung am Montag die Reissleine und stellte den sowieso auf Ende Saison scheidenden Arto Riihimäki per sofort frei. Assistent Juha Leinonen wurde das Vertrauen für den Turnaround ausgesprochen, der neue Impuls sollte die Mannschaft aus alten Verhaltensmustern befreien.
Unter diesen Bedingungen wurde aus der verkürzten Trainingswoche das Beste herausgeholt und das Schicksalsspiel mit einer veränderten taktischen Ausrichtung angegangen. Immerhin schaffte Zug vor einem Jahr in den Halbfinals gegen den gleichen Gegner, das Kunststück die Serie nach 0:2 Rückstand noch zu gewinnen.
Einbruch im Mitteldrittel
Bereits nach einigen gespielten Minuten zeigte sich jedoch deutlich, dass dieses Unterfangen dieses Mal schwierig werden dürfte. Davos war einmal mehr hervorragend eingestellt und konnte seine Konterstärke wiederholt ausspielen. Zug hatte zwar oft den Ball in den eigenen Reihen, konnte jedoch den Abwehrriegel nach der Auslösung nur selten penetrieren. Die Kreativlosigkeit schlug sich auch deutlich auf die Torproduktion nieder, ausser einem Energieanfall von Capitain Poletti blieben in den ersten 20 Minuten alle Anläufe vergebens. Im Gegenzug kam Davos vergleichsweise einfach und mit wenig Aufwand nach einem Abpraller zum Ausgleich.
Nach dem ersten Pausentee konnte sich die zuletzt ebenfalls kriselnde Powerplay-Formation ein erstes Mal versuchen, doch statt dem dringend benötigten Führungstreffer musste ein schmerzlicher Shorthander eingesteckt werden. Davon beflügelt zogen die Gäste die Schraube vorübergehend an und konnten innerhalb von zehn Minuten auf 5:1 davonziehen. Damit war die Entscheidung in Spiel und Serie gefallen. Zug stemmte sich zwar noch einmal gegen das vorzeitige Aus, konnte aber ausser zweier Verkürzungstreffern nicht mehr reagieren. Besonders in den Schlussminuten manifestierte sich dann die zweite grosse Schwäche von Zug in dieser Serie: Die Effizienz. Gleich mehrere hochkarätige Chancen wurden im Schlusseffort zum Teil leichtfertig vertan.
Eingehende Analyse nötig
Damit war um 22 Uhr das Unerwartete Tatsach: Die mit Ach und Krach in die Playoffs gerutschten Davoser eliminierten den Qualifikationssieger aus Zug klar und deutlich mit 3:0 Siegen. Zug United muss sich dabei den Vorwurf gefallen lassen, aus seinem Potenzial in der Mannschaft und den sehr ausgeprägten Vorbereitungen auf die Playoffs nur ein Minimum herausgeholt zu haben.
Es gelang den Zentralschweizern während der ganzen Serie nicht, den Hebel von Qualifikation auf K.O.-Phase umzuschalten. Die Strafe ist ein jähes und ungewöhnlich frühes Saisonende. Seit dem Aufstieg im Jahr 2011 standen die Kolinstädter immer mindestens in den Halbfinals. Eine Analyse dieser Geschehnisse ist sicherlich fällig, bevor im Frühling unter einem neuen Übungsleiter, der Aufbau für die Saison 2016/17 in Angriff genommen wird.
Zug United - Iron Marmots Davos-Klosters 3:5 (1:1, 1:4, 1:0)
Dorfmatt Rotkreuz - 234 Zuschauer - SR: Schüpbach/Studer.
Tore: 9. Poletti (Grüter) 1:0. 11. Thöny (Dürr) 1:1. 22. Vladar (Rizzi) 1:2. 25. Rizzi (Baumgartner) 1:3. 32. Hänggi (Dürr) 1:4. 32. Buchli (Wiedmer) 1:5. 38. Stutzer (Vapaniemi) 2:5. 50. Kotilainen (Vapaniemi) 3:5.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug United. 3mal 2 Minuten gegen I. M. Davos-Klosters
Zug United: Parathazham, Suter, Stadelmann, M. Laely, J.Schelbert, Müller, Fiechter, Trinkler, Kotilainen, Strebel, Y.Schelbert, Lechmann, Poletti, Eugster, Meier, Grüter, Stutzer, Vapaniemi, Hietanen, Arnold.
Iron Marmots Davos-Klosters: Nevikla, Vladar, F. Hartmann, Dürr, F. Laely, Rizzi, Baumgartner, Bucher, Tüsel Waser Thöny, Triescher, C. Hartmann, Wiedmer, Hora, Joos, Guidon, Marugg.
Bemerkungen: Zug ohne Bucher, C. Schelbert, Bär (Doppellizenz Highlands), Lechmann, Kohler (Abwesend).4