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Den Leader gefordert
Der UHC Pfannenstiel war gewillt im Heimspiel dem unangefochtenen Leader UHC Thun alles abzuverlangen. Dies taten die Zürcher Oberländer, doch letztendlich resultierte eine 3:5-Niederlage, die vor allem dem schwachen Start ins dritte Drittel zuzuschreiben war. Die Torschützen waren Hafner, Ferrari und Suter.
Während der UHC Thun im heutigen Spiel mit einem Sieg den NLB-Meistertitel bzw. den Qualifikationssieg feiern konnte, war der UHC Pfanni gewillt die Punkte möglichst in Egg zu behalten. Im Kader der Zürcher Oberländer gab es kurz vor dem Spiel noch einige Fragezeichen, dadurch durften der 16-jährige Simon Nufer und der 17-jährige Sebastian Keller erstmals Luft im Fanionteam schnuppern.
Der Start ins Spiel verlief ganz nach dem Gusto der Zürcher Oberländer. Bereits in der 2. Spielminute hatten Luchsinger und Schläpfer gute Möglichkeiten für das Heimteam, doch die Abschlüsse wurden leicht verzogen bzw. vom U19-Nationaltorhüter Juon im Thuner Tor pariert. In der 3. Minute war dann aber auch Juon machtlos und Pfanni konnte nicht unverdient in Führung gehen. Im ersten Überzahlspiel bewies Nideröst viel Übersicht und fand Hafner am weiten Pfosten, der zum 1:0 einschoss. Der Leader liess sich aber nicht aus dem Konzept bringen und spielte diszipliniert weiter. In der 6. Minute profitierten die Berner Oberländer von einem Ballverlust in der Zone des Heimteams. Torkelsson spielte quer zu Würz, dieser weiter zu Würz und dieser erneut quer zu Noaksson, welcher Pfanni-Hüter Weber keine Chance liess und zum 1:1 einnetzte. In der gleichen Spielminute hatten die Thuner in Person von Ammann die erstmalige Führung auf dem Stock, doch scheiterte er am Pfosten. Nach diesen beiden Toren gestaltete sich ein animiertes und intensives Spiel, wobei beide Teams sehr diszipliniert agierten. Weitere Tore fielen aber bis zur ersten Pause keine mehr. Die besten Chancen hatten noch Ushiu, der an der Hand von Juon scheiterte auf Pfanni-Seite, sowie Torkelsson und Reusser auf Thuner-Seite. Die beiden scheiterten am gut aufgelegten Weber im Pfanni-Tor. Mit dem ausgeglichenen Spielstand ging es in die 1. Pause. Hier machte Werner seine Mannen nochmals auf verschiedenes Optimierungspotential aufmerksam.
Die erste Chance in Drittel Nummer 2 hatten dann die Gäste. Nachdem sich die Thuner festsetzen konnten, scheiterte Bärtschi mit einem satten Distanzschuss an Weber. In der Folge agierte Pfanni aber aufsässiger und versuchte Druck aufzubauen, zwingende Torchancen resultierten aber vorerst keine. So waren es die Thuner, die kurz nach Spielmitte wieder in Führung gehen konnten. In der 32. Minute war es Ammann, der nach einem Gegenstoss mit einem ansatzlosen Direktabschluss Torhüter Weber auf dem falschen Fuss erwischte und das 2:1 erzielte. Noch in derselben Spielminute hatte Nideröst nach einer 2:1-Situation den Ausgleich auf dem Stock, doch scheiterte am stark spielenden Juon. Erneut nur zwei Minuten später legte Luchsinger wunderbare auf Suter ab, doch auch er fand seinen Meister in Juon. Kurz vor der Pause gab es dann noch die ein oder andere strittige Szene. Zuerst wurde Forrer bei einem 1:0-Angriff im letzten Moment von hinten am erfolgreichen Torabschluss gehindert, die Schiedsrichter taxierten dies als in Ordnung und nur wenig später kam nach einer Serie von Stockschlägen auf beiden Seiten Noaksson zum Abschluss und brachte seine Farben 9 Sekunden vor der Drittelspause mit 3:1 in Front - definitiv ärgerliche Szenen, zumal Pfanni ein sehr starkes Drittel zeigte und dem Leader alles abverlangte. Für das letzte Drittel stellte Pfanni dann die Reihen noch etwas um und ging All-in.
Die sollte sich leider am Anfang nicht auszahlen. Nach nur 26 Sekunden zappelte der Ball bereits zum 4:1 im Pfanni-Gehäuse. Der Thuner Captain Graber profitierte von einem Zuteilungsfehler in der Defense des Heimteams und kam im Slot völlig unbedrängt zum Abschluss. Nur gut zwei Zeigerumdrehungen später war es Zbinden, der nach einem Gegenstoss mit einem nicht ganz unhaltbaren Abschluss auf 5:1 erhöhte. Diese 3 Gegentore innerhalb von 184 Spielsekunden schmerzten das Heimteam definitiv, dennoch gaben sie sich nicht auf. In der 50. Minute musste aber zuerst Weber seine Farben nochmals vor einem Gegentor bewahren, indem er den Halbdistanzschuss von Schwendimann parierte. In der Folge drückte aber Pfanni mächtig aufs Gaspedal und erarbeitete sich Chancen fast im Minutentakt. Doch Luchsinger, Heierli, Forrer und Suter scheiterten allesamt am Torhüter, am eigenen Unvermögen oder wie Heierli am Pfosten. Erst nach 58:08 verwertete Ferrari im Slot ein feines Zuspiel von Bier zum 2:5. Pfanni setzte nun nochmals alles auf eine Karte und ersetzte nach dem Time-Out den Torhüter durch einen 6. Feldspieler. 18 Sekunden vor Schluss betrieb Suter nach Zuspiel von Hafner in den Slot noch Resultatkosmetik. Er liess Torhüter Juon backhand aussteigen oder erzielte das 3:5 Schlussresultat. Die Einheimischen zeigten über weite Strecken eine starke Partie, rückblickend schade waren sicherlich dieser 3 Gegentore kurz vor und nach der 2. Drittelspause. Pfanni hat aber bewiesen, dass sie auch dem Leader alles abverlangen können und das die Playoffs kommen können. Gratulation gebührt abschliessen noch dem UHC Thun zum souveränen gewinn der NLB-Qualifikation und zum «Meistertitel».
Verteidiger Kreienbühl fasste das Spiel wie folgt zusammen: «Ich finde wir konnten gut mit dem Tabellenführer mithalten und haben zum Schluss Moral gezeigt. Leider waren wir zu emotional und liessen und auf Nebenschauplätze ein. Wenn wir effizient agieren, müssen wir das nicht tun.» Klauenbösch fügte noch an: «Es war ein intensives und schnelles Spiel auf Augenhöhe, in dem wir den NLB-Leader herausfordern konnten. Leider haben wir offensiv zu viele Chancen liegen gelassen, was letztendlich den Unterschied ausmachte.»
Für Pfanni geht es bereits heute weiter gegen den offensivstarken Mitaufsteiger Unihockey Langenthal Aarwangen, welche gestern Lok Reinach mit 13:11 besiegen konnten. Spielbeginn ist am Sonntag, 16.02.2025 um 17:00 Uhr. Mit einem Sieg haben beide Teams die Möglichkeit sich das Heimrecht zu sichern. Nach dem Spiel erfolgt dann das Playoff-Wahlprozedere, wo sich die ersten 3 Teams der Qualifikation ihre Gegner für die kommende Woche (21.-23.02.2025) beginnenden Playoffs aussuchen können.
UHC Pfannenstiel - UHC Thun 3:5 (1:1, 0:2, 2:2)
Kirchwies, Egg - 131 Zuschauer - SR: Colacicco / Roth.
Tore: 3. Hafner (Nideröst) 1:0. 6. Noaksson (Würz) 1:1. 32. Ammann (D.Bolliger) 1:2. 40. Noaksson 1:3. 41. Graber (Zbinden) 1:4. 43. Zbinden (Reusser) 1:5. 59. Ferrari (Bier) 2:5. 59. Suter (Hafner) 3:5.
Strafen: 0-mal 2 Minuten gegen UHC Pfannenstiel, 2-mal 2 Minuten gegen UHC Thun
UHC Pfannenstiel: P. Weber; Bär, Hurni, Hafner, Nideröst, Forrer; Bier, Klauenbösch, Suter, Rizzi, Luchsinger; Kreienbühl, Scheuner, Heierli, Ushiu, Schläpfer; Keller, Gmür, Ferrari, Nufer, Wittig.
UHC Thun: Juon; Torkelsson, J.Bolliger, Moser, Grunder, R.Küenzi, Bärtschi, Jost, D.Bolliger, Ammann, Aeschabcher, D.Küenzi, Wiedmer, Käslin, Zbinden, Noaksson, Würz, Reusser, Graber, Schwendimann, Zimmermann.
Bemerkungen: UHC Pfannenstiel ohne Edelmann, Bleiker, Büsser, Chlebda, Ernst, Hottinger, Schellenberg, Schüpbach und Zumkehr. 05:59 Pfostenschuss UHC Thun. 50:39 Pfostenschuss UHC Pfannenstiel. 58:08 Time-Out UHC Pfannenstiel. 58:08-60:00 UHC Pfannenstiel bei Ballbesitz ohne Torhüter. Best Player: Hafner (UHC Pfannenstiel) und Zbinden (UHC Thun).