03.
2012
Eggiwil mit erstem Matchball
Mit dem Ziel, auswärts das Break zu schaffen, reisten die Eggiwiler nach Thun. Bereits nach 20 Minuten schien dieses Vorhaben vor bemerkenswerter Kulisse von 412 Zuschauern jedoch auf die schiefe Bahn zu geraten. Doch dank einem aggressiveren Auftreten der Emmentaler in den folgenden 40 Minuten und einer bemerkenswerten Effizienz drehten sie das Spiel zum Schlussstand von 8:11. Dank diesem Sieg darf sich Eggiwil am Sonntagabend auf den ersten Matchball freuen.
Dass sich die Serie gegen den Kantonsrivalen aus Thun in eine emotionale und hartumkämpfte Angelegenheit entwickelt, war bereits im Vorfeld des Duells bekannt. Was jedoch im dritten Spiel in Thun abging, überstieg diese Erwartungen gar noch ein bisschen. Doch alles der Reihe nach.
Beide Mannschaften starteten pflichtbewusst und vor allem mit einem defensiven Gedanken in das Spiel. Defensiv wurde auf beiden Seiten sauber gearbeitet, offensiv passierte zu Beginn jedoch herzlich wenig. Dies sollte sich im Verlaufe des Spiels aber noch ändern, soviel schon mal vorweg. Nach acht Minuten bot sich für Thun die erste Gelegenheit in Überzahl. Der Ball zirkulierte gut in ihren Reihen und schlussendlich war es Akermann, welcher seine Farben in Front schoss. Im Anschluss versuchten die Gastgeber vor allem mit Distanzschüssen ihr Glück. Nach 15 Minuten fand eines dieser Geschosse den Weg in das Eggiwiler Gehäuse zum 2:0. Diesen Treffer beantwortete Kramer jedoch nur kurze Zeit später mittels Abstauber zum 2:1. Die Gäste spielten in den ersten 20 Minuten jedoch lange nicht ihr bestes Unihockey. Zu viele Fehler wurden gemacht, zu viele Zweikämpfe verloren. Da wunderte es auch nicht, dass Frey kurz vor Drittelsende noch auf 3:1 erhöhen konnte.
Spielwende dank hervorragender Effizienz im Mitteldrittel
Eggiwil musste sich nun klar steigern, wollte man das angestrebte Break nicht schon früh abschreiben. Und die Pausenansprache von Trainer Markus Schneider schien angekommen zu sein. Zwar spielten die Emmentaler immer noch nicht auf dem gleichen Niveau wie die Thuner, jedoch agierten sie nun um einiges aggressiver und gewannen so auch die Zweikämpfe. Zudem provozierten sie durch die härtere Gangart immer mehr Eigenfehler auf Seiten der Thuner, welche nicht unausgenützt blieben. Bis zu 37. Minute kehrte Eggiwil das Spiel mit Toren von Ivan Brechbühl, Ramseier und dem eingewechselten Schlüchter auf 3:4. Plötzlich waren die Gäste also wieder auf Kurs und nun war es Thun, welche reagieren mussten.
Tore satt im Schlussabschnitt
Mit einer knappen Führung starteten die Eggiwiler in die letzten 20 Minuten. Doch von Zurückhaltung oder Abwarten war nun auf beiden Seiten nichts zu sehen. Im letzten Drittel avancierte die Thuner MUR-Halle zu einem Freudenhaus für Torfetischisten und zum Graus für jeden Trainer. Zuerst glich Burger für Thun auf 4:4 aus. Nur kurze Zeit später war es Lukas Schlüchter, welcher mit einem Doppelschlag innert 40 Sekunden auf 4:6 erhöhte. Ivan Brechbühl gelang knappe zwei Zeigerumdrehungen später mit dem 4:7 gar noch ein weiterer Treffer. Doch Thun gab sich noch lange nicht geschlagen und verkürzte das Spiel wiederum. Jedoch war es acht Minuten vor Spielende wiederum Schlüchter, welcher mittels Penalty den Vorsprung von drei Toren wieder herstellte. Doch wer dabei an eine Vorentscheidung dachte, hat weit gefehlt. Innerhalb von gerade mal zwei Minuten glichen die Berner Oberländer das Spiel wieder auf 8:8 aus. Die Schlussphase war an Spannung nun kaum mehr zu überbieten. Knappe vier Minuten vor Spielende kam dann die wohl Spielentscheidende Situation. Der Thuner Burger wurde hinter dem eigenen Tor in Bedrängnis gebracht und wollte den Ball vor das eigene Gehäuse spielen. Dort stand jedoch weit und breit keiner seiner Mitspieler, sondern nur Lukas Schlüchter, welcher sich mit dem 8:9 bedankte. Im Anschluss versuchten die Thuner mit einem sechsten Felsspieler nochmals den Ausgleich herbeizuführen. Doch Ivan Brechbühl und Kramer waren noch mit Treffern ins leere Tor erfolgreich und besiegelten den Schlussstand von 11:8 aus Sicht der Emmentaler.
Dank diesem Sieg führen die Eggiwiler in der Serie nun mit 2:1 und können im Spiel vom Sonntag (19:30 Uhr in Zollbrück) nun mit einem ersten Matchball aufspielen. Die Partie hat jedoch viel Kraft und vor allem Nerven gekostet. Somit wird sich in Zollbrück zeigen, wer sich besser von der heutigen Partie erholen konnte. Gelingt Eggiwil ein weiterer Sieg, winken die Aufstiegsspiele gegen einen Vertreter aus der SML. Andererseits sind die Thuner sicherlich stark daran interessiert, mit einem Sieg ihrerseits ein das Entscheidungsspiel in einer Woche zu erzwingen.
UHC Thun - UHT Eggiwil 8:11 (3:1, 0:3, 5:7)
MUR, Thun. - 412 Zuschauer. - SR Brechbühler/Gallo.
Tore: 8. Akermann (Wettstein, Ausschluss M. Reber) 1:0. 15. Frey (Obi) 2:0. 16. Kramer (Ralf Walther) 2:1. 20. Frey 3:1. 24. Ivan Brechbühl 3:2. 31. Ramseier (Antener) 3:3. 37. Schlüchter 3:4. 43. Burger (Wettstein) 4:4. 46. Schlüchter (Ivan Brechbühl) 4:5. 46. Schlüchter (Ritter) 4:6. 48. Ivan Brechbühl (Hofer) 4:7. 48. Wettstein (Gerber) 5:7. 52. Schlüchter 5:8. 53. Graf 6:8. 53. Burger (Wettstein) 7:8. 55. Rothen (Obi) 8:8. 56. Schlüchter 8:9. 60. (59:11) Ivan Brechbühl (ins leere Tor) 8:10. 60. (59:29) Kramer (ins leere Tor) 8:11.
Strafen: keine gegen Thun. 2mal 2 Minuten gegen Eggiwil.
Thun: Fankhauser; Saurer, R. Stauffer, Haueter, Graf, Burkhard, Akermann, Obi, Stucker, Rothen, Kneer, Burger, Zaugg, Gerber, Nobs, Winkler, Wettstein, Frey; Meyer.
Eggiwil: Jaun; Schenk, Mosimann; Berger, Ritter; Ramseier, Ch. Reber; Kiener, I. Brechbühl, Hofer; M. Reber, B. Brechbühl (ab 20. Schlüchter), Bigler; R. Walther, Kramer, Antener; Bieri, S. Walther, Schwendimann.
Bemerkungen: Eggiwil ohne Bettschen, Heger (verletzt) und Zürcher (überzählig); 47:04 Time-out Thun; 55:28 Time-out Eggiwil.
Best Players: Burger (Thun), Schlüchter (Eggiwil)