09.
2012
Eggiwil schiesst das eine Tor mehr
Eine uralte Weisheit besagt, dass am Ende die Mannschaft gewinnt, welche ein Tor mehr geschossen hat als die andere. Bekommt man hinten also viele Tore, müssen vorne auch dementsprechend viele rein. Genau nach diesem Schema erzitterte sich Eggiwil gegen den UHC Sarganserland einen 8:7-Sieg, nachdem sie zwischenzeitlich mit 5:1 in Führung lagen.
Nachdem Eggiwil vor Wochenfrist gegen den Aufsteiger Sarnen eine 8:2 Niederlage einstecken musste, wollte man im heutigen Spiel defensiv um einiges stabiler sein und dem Gegner weniger Tore zugestehen. Defensive Stabilität - ein Markenzeichen welches Eggiwil in der letzten Saison ausmachte.
Der Start in die Partie gelang aus Eggiwiler Sicht auch ganz gut. Die Emmentaler begannen druckvoll und störten die Sarganserländer bereits früh in dessen Zone. Nach vier Minuten ging Eggiwil somit verdient mit 1:0 in Führung. Bigler schloss eine schöne Passkombination über mehrere Stationen ab. Im Anschluss kreuzten die Gastgeber mehrere Male gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, jedoch ohne Erfolg. Eine Strafe gegen Eggiwil nach rund elf war dann die Chance für Sarganserland, ihrerseits den Tritt ins Spiel zu finden. Doch genau das Gegenteil traf ein. Bigler errannte sich einen Befreiungsschlag seiner Hinterleute und lancierte den völlig freisteheneden Walther, welcher eiskalt zum 2:0 einnetzte. Dieser Shorthander verunsicherte die Gäste sichtlich. Es war im Anschluss fast ausschliesslich Eggiwil, welche das Spiel gestalteten. Diese Bemühungen wurden auch belohnt: Schlüchter mittels Weitschuss und Stefan Schär erhöhten auf 4:0. Das 4:1 durch Remo Furger kurz vor Drittelsende brachte wieder etwas Hoffnung in die Gesichter der Gäste.
Schlechte Chancenauswertung
Das erste Drittel war somit eine starke Reaktion gegenüber dem Spiel gegen Sarnen. Nun galt es, diesen Vorsprung zu verwalten und nicht mehr herzugeben. Dies gelang in einer ersten Instanz sehr gut, indem Schenk in Überzahl auf 5:1 erhöhte. Nach diesem Treffer erhöhten die Gäste den Druck jedoch sichtlich. Teilweise so sehr, dass die Eggiwiler teilweise unnötige Fehler begingen und den Gegner so zu Torchancen einluden. Zwei dieser Möglichkeiten nutzten diese auch aus und verkürzten bis zur zweiten Pause auf 5:3.
Sarganserland mit einer Aufholjagd
Im letzten Abschnitt überschlugen sich die Ereignisse teilweise. Galli markierte nach einem Steilpass von Reber das 6:3. Eigentlich ein beruhigender Vorsprung rund 15 Minuten vor Spielende. Aber die Gastgeber haben die Rechnung ohne ihren Gegner gemacht. Innert 202 Sekunden (!) fanden die Gäste dreimal eine Lücke in der Eggiwiler Defensive und glichen die Partie auf 6:6 aus. Danach wurde die Gangart um einiges ruppiger, wodurch die Unparteiischen einige Strafen aussprechen mussten. So kam Eggiwil rund acht Minuten vor Spielende zu einer Überzahlsituation. Kurz vor Ablauf der Strafe passte Galli auf Schenk, welcher zum 7:6 einschob. Doch auch Sarganserland kam zu einem Überzahlspiel und glich wiederum aus. In den letzten Sekunden hatten beide Mannschaften gute Chancen, den Sieg sicherzustellen. Dies gelang jedoch nur Eggiwil. Ralf Walther überlistete gut zwei Minuten vor Spielende per „Buebetrickli" die Gegnerische Hintermannschaft und stellte den Sieg der Emmentaler sicher.
Mit den gewonnenen drei Punkten darf Eggiwil sicherlich zufrieden sein. Mit der Art und Weise jedoch nicht vollumfänglich. Man darf sich sicherlich nicht in jedem Spiel darauf verlassen, dass man - wie eingangs erwähnt - in jedem Spiel automatisch ein Tor mehr schiesst als der Gegner. Dementsprechend gilt es für die kommenden Spiele, die defensive Stabilität der letzten Spielzeit zurückzugewinnen.
UHT Eggiwil - UHC Sarganserland 8:7 (4:1, 1:2, 3:4)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück. 170 Zuschauer. SR Scherrer/Zähnler.
Tore: 4. Bigler (Staub) 1:0. 11. Ralf Walther (Bigler, Ausschluss Galli!) 2:0. 14. Schlüchter 3:0. 17. S. Schär (Zürcher) 4:0. 19. Remo Furger (Grass, Ausschluss Pfiffner!) 4:1. 25. Schenk (Ralf Walther, Ausschluss D. Grass) 5:1. 31. Remo Furger (Emanuel Furger) 5:2. 39. Emanuel Furger 5:3. 44. Galli (Christian Reber) 6:3. 45. Grass (Remo Furger) 6:4. 46. Grass (Bozatzis) 6:5. 48. Fabio Good (Grass) 6:6. 52. Schenk (Galli, Ausschluss Furger) 7:6. 54. Sturzenegger (Ausschluss Reber) 7:7. 57. Ralf Walther 8:7.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen UHT Eggiwil. 3mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Emanuel Furger) gegen UHC Sarganserland.
Eggiwil: Jaun; Reber, Staub; Mosimann, Fankhauser; Ramseier, Schenk; Bigler, Walther, Galli; Bettschen, Brechbühl, Kiener; Schär, Zürcher, Schlüchter; Flückiger, Kramer, Antener, Schwendimann.
Sarganserland: Mattle, Holenstein; Altherr, Roider, Pfiffner, E. Furger, Waldvogel, Gamma, Altherr, D. Grass, M. Grass, Steiger, Good, Bozatzis, Fehr, Sturzenegger, R. Furger, Stucki, Bär.
Bemerkungen: Eggiwil ohne Ellenberger (verletzt), Hofer, Kirchofer (beide rekonvaleszent), Ritter, Jenni und Lehmann (alle überzählig). -59:05 Time-out Sarganserland. -Walther (Eggiwil) und Remo Furger (Sarganserland) als beste Spieler ausgezeichnet.