Eggiwil verspielt wiederum Führung

Wiederum verspielt das UHT Eggiwil einen sicher geglaubten Sieg in den letzten Minuten. In einem über weite Strecken emotionalen Spiel entschied schlussendlich das Penaltyschiessen über den Sieger, in welchem die Tessiner sehr souverän auftraten und sich somit über den Zusatzpunkt freuen konnten. Nach dieser wiederum ärgerlichen Niederlage ist der Vorsprung auf das Mittelfeld der Tabelle bereits bis auf das Minimum geschmolzen.

Der letzte Eggiwiler Auftritt in der Tessiner Sporthalle Arti e Mestieri war wohl beiden Mannschaften noch im Hinterkopf präsent. In der letzten Saison war in Bellinzona Endstation für die Emmentaler im Swiss Mobiliar Cup. In einer hitzigen Partie gewannen die Südschweizer nach Penaltyschiessen.
Eine solch enge Partie wollten die Eggiwiler im heutigen Spiel unbedingt vermeiden und versuchten druckvoll in die Partie zu starten und das Spieldiktat gleich von Beginn weg in die Hand zu nehmen. Doch dies gelang in den ersten 20 Minuten nur beschränkt. Zwar waren die Gäste viel in Ballbesitz und liessen den Ball gut in ihren Reihen zirkulieren, jedoch resultierte daraus nur selten eine gefährliche Torchance. Im Gegenteil: durch einen Konter nach einem Ballverlust und einem Freistoss gingen die Tessiner sogar mit 2:0 in Führung. Mit diesem Resultat ging es auch in die erste Pause.

Ausgleich nach zwei Dritteln
Im zweiten Drittel agierten die Emmentaler nun etwas abgeklärter. Es wurde nun vermehrt der direkte Weg auf das gegnerische Tor aufgesucht, und dies auch mit Erfolg. Bereits in der ersten Minute des Mittelabschnittes verkürzte Schlüchter auf 2:1. Kurz darauf bot sich für Eggiwil sogar die Chance, in doppelter Überzahl zu agieren. Nach einem eher mühevollen Start in das Überzahlspiel konnte Ivan Brechbühl dennoch den verdienten Ausgleich erzielen. Diesen Schwung nahm Eggiwil gleich mit und war im Anschluss das spielbestimmende Team. Doch die Tessiner agierten äusserst aggressiv und teilweise auch am Rande der Legalität, wodurch für Eggiwil in diesem Drittel ausser einem Lattentreffer nichts zählbares mehr rausschaute.

Strafenflut im Schlussabschnitt
Im letzten Spielabschnitt entwickelte sich das Spiel nun zu einem richtigen Kampf. Die Zweikämpfe wurden zeitweise unsanft ausgetragen und die Emotionen konnten nicht zu jeder Zeit im Griff gehalten werden. In der 52. Minute entschieden die Unparteiischen dann auf einen Penalty für Eggiwil, nachdem Bigler regelwidrig zurückgehalten wurde. Den Strafstoss verwertete Ivan Brechbühl souverän und somit gingen die Gäste erstmals in Führung. Im Anschluss an diesen Treffer mussten etliche Strafen auf beiden Seiten ausgesprochen werden. Nur selten wurde die Partie nun noch mit fünf gegen fünf Spielern bestritten. Rund fünf Minuten vor Spielende erhöhte dann Ivan Brechbühl nach einer unübersichtlichen Situation vor dem gegnerischen Tor auf 4:2. Grundsätzlich darf man davon ausgehen, dass ein solcher Vorsprung kurz vor Spielende zum Sieg reichen sollte. Doch Eggiwil machte sich das Leben mit teilweise unnötigen Strafen und Fehlern immer wieder selber schwer. Nach einem Ballverlust in der offensiven Zone wurden die Gäste dann eiskalt ausgekontert und schon stand es nur noch 4:3 aus Sicht der Emmentaler. Es wurde also nochmals richtig eng. Und tatsächlich schafften die Südschweizer in der letzten Minute noch den Ausgleichstreffer, währendem Eggiwil ein weiteres Mal in Unterzahl agieren musste.

In der fünf-minütigen Verlängerung gelang es keinem der beiden Mannschaften, einen Treffer zu erzielen und so kam es zum Penaltyschiessen. Somit wurden in den Eggiwiler Köpfen wohl Erinnerungen aus der vergangenen Saison wieder wach. Und auch dieses Mal behielten die Tessiner das bessere Ende für sich. Währendem Eggiwil kein Treffer gelang verwerteten die ersten drei Akteure von Bellinzona souverän und sicherten ihrer Mannschaft somit den zweiten Punkt. Nach dieser Niederlage wird der Vorsprung auf das Mittelfeld immer kleiner und nächsten Samstag müssen die Emmentaler gegen den UHC Sarganserland endlich wieder einmal einen Vollerfolg landen können.

Ticino Unihockey - UHT Eggiwil 5:4 n.P. (2:0, 0:2, 2:2, 0:0, 1:0)
Arti e Mestieri, Bellinzona. 110 Zuschauer. SR Sutter/Werthmüller.
Tore: 5. Bonetti (Boris Pellegrini) 1:0. 16. Prato (Boris Pellegrini) 2:0. 21. Schlüchter (Martin Reber) 2:1. 26. Ivan Brechbühl (Mosimann, Ausschlüsse Masa, Naskali) 2:2. 52. Ivan Brechbühl (Penalty) 2:3. 55. Ivan Brechbühl (Kiener, Ausschlüsse B. Brechbühl, Biffi) 2:4. 58. Egloff (Naskali) 3:4. 59. Prato (Lava, Ausschluss Bettschen) 4:4.
Penaltyschiessen: Masa verschiesst. Martin Reber verschiesst. Naskali trifft 1:0. Kiener verschiesst. Egloff trifft 2:0. Ivan Brechbühl verschiesst. Prato trifft 3:0.
Strafen: 3mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Biffi) gegen Ticino Unihockey. 5mal 2 Minuten gegen UHT Eggiwil.
Ticino: Tessitore, Zanini; Mignola, Valsesia, Bertocchi, Prato, Masa, Pizzera, B. Pellegrini, De Ciccio, Conti, Lava, Egloff, Biffi, Piffero, Bonetti, Naskali, S. Pellegrini.
Eggiwil: Jaun; Schenk, Mosimann; Ch. Reber, Langenegger; Ritter, Ramseier; Kiener, B. Brechbühl, I. Brechbühl; M. Reber, Schlüchter, Bettschen; Bigler, Zürcher, Antener; R. Walther, S. Walther, Heger, Schwendimann.
Bemerkungen: Eggiwil ohne Berger (verletzt), Kramer, Bieri (beide rekonvaleszent) und Hofer (Ausland); 44:53 Naskali (Ticino) verschiesst Penalty; 57:08 Time-out Ticino.
Best Player: Prato (Ticino), I. Brechbühl (Eggiwil).

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