01.
2010
Ein Spiel mit zwei Gesichtern
Der Beginn des Spiels war geprägt von vielen Ballverlusten und Stockschlägen auf beiden Seiten. Keine der beiden Mannschaften konnte sich gut in der gegnerischen Zone festsetzen, so gab es vereinzelte gefährliche Distanzschüsse und einige Konter. Einen solchen Konter konnte ULA in der fünften Minute zum Führungstreffer ausnutzen, Gygax passte von hinter dem Tor auf den freistehenden Künzi, der nur noch ins leere Tor einschiessen musste. In der Folge konzentrierten sich die Berner noch mehr auf eine kompakte Defensive und liessen das Heimteam anrennen. Die wenigen Konterchancen die sich ihnen boten nützten sie effizient aus, nach 11 Spielminuten konnte Leuenberger das Skore auf 0:2 erhöhen. Uster versuchte es nun vermehrt mit Weitschüssen. Züger lenkte einen solchen nach 14 Minuten an die Latte des Gästetors, doch praktisch im Gegenzug erhöhte Leuenberger den Vorsprung mit seinem zweiten Tor auf drei Tore. Tomas Eriksson, der Ustermer Trainer, sah sich nun gezwungen sein Time-Out zu nehmen, um seine etwas schläfrig wirkenden Spieler aufzurütteln.
Drei Kontertore zugunsten ULAs machten im Startdrittel den Unterschied aus. Uster kam nur zu vereinzelten Weitschüssen, die zu wenig Gefahr für das Gästetor bedeuteten.
Nach dreieinhalb Minuten im Mitteldrittel resultierte aus der nun ruppiger geführten Partie die erste Strafe des Spiels. Aellig musste wegen Stockschlags die Strafbank aufsuchen. ULA kam zu einigen gefährlichen Weitschüssen, die aber allesamt vom Ustermer Torhüter Bieri pariert wurden. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe klappte es dann doch noch für die Gäste, Ramseier schoss von der rechten Halbposition zum vierten Treffer ein. Nur wenig später erhöhte Langenthal Aarwangen auf 0:5. Uster reagierte mit vermehrtem Forechecking und kam so zu einigen guten Chancen, scheiterten aber entweder am starken Kohler um ULA-Tor oder am eigenen Unvermögen. So auch im ersten Powerplay, das die Ustermer nach 31 Spielminuten aufziehen konnten, der 1000. Treffer für Uster in einem Nationalliga-Spiel wollte nicht fallen. Nach rund 36 Minuten klappte es dann doch, Jaggi konnte den freiliegenden Ball zum ersten Heimtreffer einschiessen. Ausgerechnet Jaggi, der in den Spielen zuvor selten eingesetzt wurde, schoss also den Jubiläumstreffer für Uster. Die Gäste schienen nun etwas verunsichert und reagierten mit härterem Körperspiel, was drei Minuten vor der Pausensirene aber zu einer Strafe führte. Nun klappte es für Uster auch im Powerplay, Aellig setzte seinen Weitschuss in die Maschen. ULA nahm sein Time-Out, doch dieses brachte nicht die gewünschte Wirkung. Langenthal Aarwangen geriet etwas von der Rolle, kam kaum mehr zu Chancen, wohingegen es Uster immer besser lief, kurz vor der Pause schoss Werner zum 3:5 ein.
Uster konnte den Schwung ins dritte Drittel mitnehmen und schnürte Unihockey Langenthal Aarwangen zunehmend in deren Abwehrzone ein. Wirklich zählbares kam dabei aber nicht heraus. ULA versetzte den Zürcher Oberländern wieder vermehrt mit schnellen, direkt ausgeführten Kontern kleine Nadelstiche. Dann gelang dem Heimteam doch der Anschlusstreffer, Züger schoss zum 4:5 ein. Rund fünf Minuten vor Schluss erhöhte sich die Spannung zusehends. Vor beiden Toren boten sich den Spielern Grosschancen. Für Uster als Folge des hohen Drucks, den sie nun auf das ULA-Tor ausüben konnten, Langenthal Aarwangen kam zu einem Konter mit anschliessendem Lattentreffer. Vier Minuten vor Schluss fasste Schnidrig eine Strafe wegen Spielverzögerung, wodurch Uster in Überzahl das gegenerische Tor unter Beschuss nahm. Bohli konnte nach einem Querpass Berwegers zum Ausgleich einschiessen. Drei Minuten vor Schluss begann das Spiel sozusagen wieder bei Null. Kurz vor Schluss stand zweimal ein ULA-Spieler alleine vor Bieri, doch der Ustermer Torhüter rettete Uster in die Verlängerung. Unihockey Langenthal Aarwangen spielte in der ersten Spielhälfte cleverer und konnte so einen verdienten 0:5 Vorsprung herausspielen. Danach konnte Uster den höheren Ballbesitz aber vermehrt in Tore ummünzen und kam so doch noch zum Ausgleich. In der Verlängerung riskierten beide Teams nicht mehr viel, so dass dieses Spiel schlussendlich keinen Sieger fand.
Einmal mehr legte Uster einen schlechten Start in ein NLB-Spiel hin, steigerte sich danach aber merklich und kam so zu einem verdienten Unentschieden. Für ULA bedeutet dieser eine Punkt die Playoffqualifikation. Sie werden es mit einem SML Vertreter zu tun bekommen. Pascal Bieri zum Start ins Spiel: „Schon wieder so ein schlechter Start. Es ist aber wieder einmal gut gegangen. Mit Blick auf die Playoffs müssen wir solche Einstiege ins Spiel definitiv abstellen, denn in den Playoffs werden wir vielleicht nicht mehr so schnell in die Partie zurückfinden." Reto Schnidrig, Captain von ULA meinte nach dem Spiel: „Also wenn wir gegen WaSa so eine Leistung abliefern, können wir den Aufstieg vergessen. In dieser Saison starteten wir oft gut in eine Partie, mussten gegen den Schluss unsere Führung aber immer wieder abgeben. Es mangelt etwas an Routine."
UHC Uster - Unihockey Langenthal Aarwangen 5:5 n.V. (0:3, 3:2, 2:0, 0:0)
Buchholz Uster. - 210 Zuschauer. - SR: Jost, Meier.
Tore: 5. Künzi (Gygax) 0:1, 12. Leuenberger (Gygax) 0:2, 15. Leuenberger (Ramseier) 0:3, 26. Ramseier (Schnidrig / Ausschluss Aellig) 0:4, 28. Schnidrig (Künzi) 0:5, 36. Jaggi (Bohli R.) 1:5, 38. Aellig (Bohli D. / Ausschluss Künzi) 2:5, 40. Werner (Vizzini) 3:5, 48. Züger 4:5, 58. Bohli D. (Berweger / Ausschluss Schnidrig) 5:5.
Strafen: Uster 1x2 Minuten, ULA 3x2 Minuten.
UHC Uster: Bieri, Bisso; Mahler, Maag, Bohli D., Schlüssel, Krienbühl; Hürlimann, Vizzini, Fischer, Züger, Aellig, Werner, Jaggi, Bohli R., Berweger, Konarik.
Unihockey Langenthal Aarwangen: Kohler, Schönbucher; Sollberger, Schnidrig, Uhlmann, Hänggi, Bütikofer, Bieri; Lanz, Gygax, Kohler, Fürst, Plüss, Ramseier, Roth, von Arx, Leuenberger, Künzi, Reinmann.
Bemerkungen: 15. Lattenschuss Uster, 15. Time-Out Uster, 38. Time-Out ULA, 53. Pfostenschuss Uster, 55. Lattenschuss ULA, 57. Pfostenschuss Uster, Uster ohne Schaufelberger, Künzli, Widler und Gerber (verletzt).