03.
2004
Herren NLB: Biel-Seeland rettet sich doch noch ins «Endspiel»
Noch vor einer Woche gab Stürmer Stefan Hänzi
zu, dass man sich beim UHC Biel-Seeland langsam aber sicher mit einer drohenden
Play-out-Serie gegen eine 1.-Liga-Mannschaft werde befassen müssen. Dass die
Bieler im Kampf um den rettenden zweiten Platz in der Abstiegspoule nun auf
einmal gegenüber Dietlikon wieder die Nase vorn haben, verdanken sie einerseits
Basel Magic. Das Tabellenschlusslicht bezwang dieses Wochenende den UHC
Dietlikon mit 10:6 - und stahl diesem damit neben den Punkten auch die
gegenüber Biel-Seeland günstigere Tordifferenz. Ebenso wichtig war aber, dass
die Seeländer nach fünf Niederlagen in Folge gegen Thun endlich ihre Talfahrt
beendeten. Matchwinner beim 4:2-Sieg gegen die Oberländer war der Bieler
Schlussmann Beat Bruderer, dessen Paraden die Thuner Angreifer reihenweise
verzweifeln liessen.
Im ersten Drittel erwischte der Gastgeber den besseren Start und ging bereits in
der 3. Spielminute durch Spielertrainer Luan Misini in Führung. Auch nachdem in
der 7. Minute ein Abspielfehler in der Defensive zum Ausgleich führte,
behielten die Bieler leicht die Oberhand. Beinahe wären sie in der 9. Minute
zur erneuten Führung gelangt, traf jedoch Sandro Della-Rosa nach schöner
Vorarbeit des zurückgekehrten Schweden Rickard Högberg nur den Pfosten.
Erstmals ins Rampenlicht rückte in der 18. Minute Beat Bruderer. Der Seeländer
Keeper parierte souverän, als den Thunern nach einer Aktion Hänzis ein
zweifelhafter Penalty zugesprochen wurde.
Überragender Bruderer
Im zweiten Spielabschnitt waren die Kräfte ausgeglichen verteilt, wobei die
Bieler für einmal vor dem gegnerischen Tor die grössere Nervenstärke zeigten.
Auf Klaus Ritters 2:1 folgte in der 30. Minute erstmals ein Zwei-Tore-Vorsprung.
Biel-Seelands Powerplay-Scharfschütze Hänzi hatte in doppelter Überzahl nach
Vorlage Misinis getroffen. Als den Gästen kurz darauf ein Shorthander gelang,
konterten die Lokalmatadoren eine Minute später mit einem wunderschönen
Treffer Patric Martins zum 4:2.
Dass es bis zum Schluss bei diesem Ergebnis blieb, ist in erster Linie Bruderer
zu verdanken. Trotz aufopferndem Kampf der Bieler gelangte der UHC Thun immer
wieder zu teils höchst gefährlichen Abschlussmöglichkeiten, fand jedoch im
Heim-Torhüter eine nahezu unüberwindbare Hürde. «Beat hat heute wirklich
glänzend gespielt», lobt sein Chef Misini. Des Weiteren betonte er den
positiven Effekt, den Högbergs Rückkehr mit sich bringe. «Das gab uns allen
einen Schub», stellt der Spielertrainer fest. Zudem ziehe er, auch wenn er mal
nicht selber treffe, immer die Gegenspieler an und schaffe so Räume.
«Endspiel» in zwei Wochen
Damit könnte es allerdings auch schon wieder vorbei sein. Kurz vor Spielende
knickte Högbergs bislang unbeschadetes Fussgelenk ein und schwoll stark an.
«Sein Einsatz in zwei Wochen ist fraglich», erklärt Misini. Dann treffen die
Bieler in der letzten Runde der Abstiegspoule auf das punktgleiche Dietlikon. Da
die Seeländer Tordifferenz um vier Treffer günstiger als jene des UHC
Dietlikon ausfällt, reicht Misinis Schützlingen beim «Endspiel» vor
heimischer Kulisse ein Unentschieden.