Herren NLB: Bülach stellt Lok ein Bein

Für Bülach Floorball ist die Saison mit dem Erreichen der Finalrunde im Prinzip gelaufen, die Aufstiegsplayoffs sind in unerreichbarer Ferne. Trainer Roland Fust sieht sein Team deshalb in der klassischen Spielverderberrolle. Die Nationalmannschaftspause hatte das Team mit auffällig vielen Testspielen überbrückt – mitunter war das Programm so dicht gewesen, dass die Bülacher Equipe innert fünf Tagen vier Partien absolvierte.

Offenbar half das, den Rhythmus beizubehalten. Gegen Lok Reinach waren die Gastgeber jedenfalls von Anfang an bereit, und schon in der 3. Minute gelang Stefan Wyser das 1:0. Lok Reinach, das eigentlich als Mitfavorit auf die Aufstiegsplätze gilt, hatte nur wenige Chancen. Die Aargauer spielten überraschend defensiv und überliessen es den Bülachern, das Spiel zu gestalten. Forechecking war keines zu erkennen, und so hiess es denn nach 20 Minuten bereits vorentscheidend 3:0.

Die Kontertaktik der Gegner kam Bülach entgegen. Enttäuschend war vor allem der Auftritt der beiden Schweden in Diensten Reinachs, Martin Dahlgren und Magnus Hedlund. Sie wurden von der Bülacher Hintermannschaft weitgehend abgemeldet. Das sei gar nicht so schwierig gewesen, meinte der Mann des Spiels, Bülachs Verteidiger Renato Bührer. «Man kennt Dahlgren eben», so sein Kommentar. Bührer selber verhinderte nicht nur Tore – er schoss auch noch zwei. Das Auftaktspiel nach der Pause sei gelungen, sagte er danach. «Jetzt können wir die anderen noch etwas ärgern. Viel mehr liegt aber nicht mehr drin, denn die ersten beiden Plätze sind weg.»

Auf jeden Gegentreffer hatte Bülach eine Antwort bereit, was es Lok Reinach erschwerte, überhaupt ins Spiel zu finden. Dass es am Ende 6:3 zu Gunsten Bülachs hiess, mag überraschen. Die Erklärung von Routinier Daniel Meier war aber einfach. «Wir konnten unbeschwert ins Spiel steigen. Es war kein müssen, sondern ein wollen und können.» Meier hob die Leistung des gesamten Teams hervor. Es hätten alle gekämpft, und so habe man den Aargauern den Schneid gleich zu Beginn abgekauft.

Bülach konnte also dem ersten Favoriten ein Bein stellen. Und dies nicht etwa glücklich, phasenweise mussten sich die Zuschauer fragen, welches Team denn hier um den Aufstieg mitspielen möchte. Die Reinacher werden sich für die nächsten Spiele etwas einfallen lassen müssen.