02.
2004
Herren NLB: Die Lage in Biel spitzt sich langsam zu
Ein kollektives Erwachen forderte Verteidiger
Patric Martin letzte Woche nach der desolaten, zuweilen lethargisch wirkenden
Vorstellung seiner Equipe bei der 6:9-Niederlage gegen Basel Magic. In der Tat
wirkte der UHC Biel-Seeland am vergangenen Samstag in Thun weitaus engagierter
als noch vor einer Woche in der BBZ-Halle, seine Talfahrt konnte er indes nicht
beenden.
Nach einer gelungenen Darbietung im ersten Spielabschnitt gerieten die
Seeländer im Mitteldrittel einmal mehr in eine mittlerweile fast schon
symptomatische «Black Out»-Phase mit drei Gegentreffern in kurzer Zeit. Eine
Hypothek, die sich als zu schwer erweisen sollte, zumal die Bieler im
Schlussdrittel eine Vielzahl von Tormöglichkeiten ausliessen.
Einbruch nach dem 3:1
In einem für den Abstiegskampf typisch hektischen Startdrittel präsentierten
sich die beiden Mannschaften ausgeglichen, obschon Biel-Seeland mit je einem
Pfosten- und einem Lattenschuss etwas Pech bekundete. Die Thuner wiederum
bewiesen Kaltblütigkeit und nutzten in der elften Spielminute ein Bieler
Missverständnis beim Blockwechsel zum 1:0.
Auch im Mitteldrittel hielten die Gäste zunächst gut dagegen. Das 2:0 in der
22. Minute beantwortete Klaus Ritter postwendend mit dem Anschlusstreffer - nach
dem 3:1 vier Minuten später erfolgte jedoch der Einbruch. So gelang es dem
Gastgeber, durch einen recht einfach geführten Konter auf 4:1 und nur eine
Minute später nach einem «Gestocher» vor Biel-Seelands Schlussmann Matteo
Villa auf 5:1 zu erhöhen. Benjamin Ritters 5:2 vor Drittelsende änderte nichts
an der Tatsache, «dass wir das Spiel im zweiten Drittel vergeben haben», wie
Routinier Hansjörg Hegg nach dem Spiel erklärte.
Entschlossenheit fehlte
Verloren war die Begegnung zu diesem Zeitpunkt dennoch keineswegs. Denn
Biel-Seeland, durch den verletzungsbedingten Ausfall von Spielertrainer Luan
Misini in seinem Offensivpotenzial geschwächt, setzte noch einmal zu einer
beherzten Aufholjagd an. Von Stefan Hänzis Überzahltreffer in der 55. Minute
abgesehen allerdings ohne Erfolg. «Hätten wir am Schluss unsere Chancen
genutzt, wäre es noch mal richtig spannend geworden», haderte Hegg und
bemängelte die fehlende Entschlossenheit beim Abschluss. «Zum Teil wollen wir
den Ball fast ins Tor tragen. Da fackeln wir oft zu lange.» Der erfahrene Hegg
weiss um den Ernst der jetzigen Situation: «Wir haben es nach wie vor selber in
der Hand, aber es wird ganz hart!» Sollten die Bieler nächste Woche bei
Dietlikon erneut verlieren, würde die Situation in der Tat äusserst unangenehm
werden.
UHC Thun – UHC Biel-Seeland 5:3 (1:0; 4:2; 0:1)
MUR, Thun – 100 Zuschauer
SR: Bieri/Jost
Tore: 11. Klötzli (Gafner) 1:0. 22. Burger (Kneer) 2:0. 23. K. Ritter (Della-Rosa) 2:1. 27. Burger (Kneer) 3:1. 32. Wüthrich (Klötzli) 4:1. 32. Kunz (Frey) 5:1. 38. B. Ritter (K. Ritter) 5:2. 55. Hänzi (Della-Rosa/Ausschluss Wittwer) 5:3
Strafen: Thun 2x2', Biel 4x2'
UHC Thun: Berger; Suonpää, Schönholzer; Frey, von Gunten; Klötzli, Wüthrich, Gafner; Burger, Kneer, Kunz; Wittwer, Wüst, Gerber; Akermann, Mader, Stübi, Jaun
UHC Biel-Seeland: Villa; Baumberger, Hegg, Krähenbühl, Martin, B. Ritter, Christen, Willen, Schweizer, Della-Rosa, Engel, Hänzi, Kocher, K. Ritter, Siegfried, Bruderer
Bemerkungen: Thun ohne Hehlen und Wenger (Beruf), Biel ohne Misini (verletzt)