12.
2003
Herren NLB: Ein Spiel mit 2 Halbzeiten
Ernst Happel hat einmal gesagt: „Jedes Spiel hat zwei Halbzeiten.“ Dass dies auch im Unihockey zutreffen kann, zeigte sich am Sonntag in Wünnewil. Die ersten 30 Minuten waren die schlechteste halbe Stunde, die Sense seit Jahren gespielt hat. Dabei lief vieles schief und dies obwohl man glaubte auf diese Mannschaft aus Reinach vorbereitet zu sein. Alles was gegen die Lok aus dem Aargau ablief, war wie ein Film vergangener Partien: Jeglicher Fehlpass, Rebound oder Deckungsfehler wurde eiskalt ausgenutzt und in Tore umgewandelt. Mit dem Zwischenstand nach der Hälfte war Sense streng genommen noch gut bedient. Ganze vier Mal rettete der Pfosten, bei Spielmitte lagen die Sensler schon rekordverdächtig mit 2:7 hinten. Irgendwo im Kopf lauerte vielleicht noch das letzte „Stängeli“, kassiert vor Wochenfrist gegen Köniz und man musste sich ernsthafte Sorgen um die Gastherren machen. Zu diesem Zeitpunkt verliess zudem auch gut ein Drittel der Zuschauer die Halle und ging frühzeitig nach Hause. Schade eigentlich, denn im Anschluss war es vorbei mit dem vorgezogenen Winterschlaf. All jenes was in der ersten Hälfte noch so schmerzlichst vermisst wurde, kam in der zweiten Halbzeit wieder zum Vorschein. Auf einmal lief es wie am Schnürchen. Plötzlich traten der Torwille, die Kreativität und die überraschenden Elemente im Spiel der Freiburger wieder ans Tageslicht und die Aufholjagd konnte beginnen. Diese erwies sich jedoch als zu späte Reaktion auf ein bei Halbzeit bereits verlorenes Spiel. Das Resultat sagt es schon voraus. Reinach liess sich den Sieg nicht mehr aus den Händen nehmen und rettete ihre sieben Tore in 30.06 min clever zum 6:7 Auswärtssieg. Wegen dem desaströsen Beginn lagen für Unihockey Sense dieses Wochenende keine Punkte drin. Ironie des Tages: Die Mannschaft hat sein Ziel des Wochenendes irgendwie doch erreicht: Sense überholt Bülach und ist nun an zweiter Stelle, weil die Bülacher zu Hause eine Klatschte kriegten und gegen Uster mit 1:8 verloren haben. Mehr als ein sehr schwacher Trost ist dies bestimmt aber auch nicht.
Unihockey Sense – Lok Reinach 6:7 (1:4, 2:3, 3:0)
Sporthalle, Wünnewil – 150 Zuschauer
SR: Wunden / Gritter
Tore: 9.Schmidt (Rickenbach) 0:1, 10. Delaquis (Pittet) 1:1, 13.Lemmenmeier 1:2, 14.Jansen (Rickenbach) 1:3, 17.Fürst 1:4, 26.(25:19) Fürst (Tarnuzzer) 1:5, 26.(25:34) Lemmenmeier (Dätwyler) 1:6, 30. Käser (A.Fasel) 2:6, 31.Lemmenmeier 2:7, 37.A.Fasel 3:7, 47.(46:48).Pittet 4:7, 47.(46:58) 5:7, 58.A.Fasel(Brügger) 6:7
Unihockey Sense Tafers: Overney; Haymoz, Ruch; Andrey, Delaquis, Pittet; Brügger, Wälchli; Hayoz, Boschung, Schwaller; Käser, T.Jungo, Aebischer; A.Fasel, P.Fasel
Lok Reinach: Cazzato; Jansen, Rickenbacher; Dätwyler, Huser, Lemmenmeier; Baumgartner, Pantelic; Tarnutzer, Fürst, Lenzinger; De Icco, Schmidt; Schmidrig, Fischer, Märbacher