10.
2004
Herren NLB: Erneute Niederlage
Allmählich verliert Biel-Seeland den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle. Nachdem auch die ersten drei Runden keine Punktgewinne für die Seeländer brachten, resultierte gegen Thun bereits die vierte Niederlage. Die Begegnung mit den Berner Oberländern offenbarte mit aller Deutlichkeit die Schwächen der jungen Bieler Mannschaft. Zu finden sind diese fatalerweise sowohl in der Offensive als auch im Abwehrverhalten. So fehlte gegen die Thuner mit Ausnahme des blitzschnellen Marco Pesenti einmal mehr die Durchschlagskraft, in der Defensive mangelte es so ziemlich an allem. Noch recht ausgeglichen präsentierte sich das Geschehen in der Anfangsphase der Begegnung. Als Pesenti nach dem 0:1 in der neunten Spielminute per Shorthander der Ausgleich gelang, keimten beim Bieler Publikum die Hoffnungen auf den ersten Punktgewinn in der noch jungen Saison. In der Folge jedoch leisteten sich die Gastgeber eine Reihe von Stellungsfehlern im eigenen Gefahrenbereich, die von den Gästen zwei Mal zum 1:3 bestraft wurden.
Nach der ersten Pause gelang Benjamin Ritter zwar der Anschlusstreffer, doch sollte auch dieser Aufwärtstrend nur von kurzer Dauer sein. Noch im gleichen Spielabschnitt führte die kollektive defensive Orientierungslosigkeit der Bieler zu zwei weiteren Gegentoren, bevor André von Arx zeitgleich mit dem Ende einer Thuner Zwei-Minuten-Strafe noch das 3:5 erzielte.
Im letzten Drittel suchten die Seeländer mit einem
aggressiveren Pressing ihr Glück, agierten dabei aber wiederum äusserst
erfolglos. Die Folge war, dass die Angreifer noch häufiger als zuvor schon
hinten fehlten und die Defensive, die diesen Namen schon nicht mehr verdiente,
völlig auseinander brach. Pesentis sehenswertem zweiten Treffer stehen im
Schlussabschnitt deren vier des UHC Thun gegenüber, allesamt aus
Stellungsfehlern und mangelhafter Zuordnung resultierend. Dass mit der Bieler
Leistung vom Samstag kein Blumentopf zu gewinnen ist, weiss auch
Doppeltorschütze Pesenti, der sich trotz seiner im bisherigen Saisonverlauf
ansehnlichen Torausbeute nicht aus der Kritik nimmt. «Unser Hauptproblem sind
sicherlich die vielen individuellen
Fehler in der Defensive», was Pesenti aber nicht einfach auf die Verteidiger
schieben will. «Dies fängt schon vorne an. Decken wir
Stürmer schlecht, sehen nach aussen halt die Verteidiger alt aus.» Neben den
Abwehrproblemen bereitet Biel-Seeland auch die Offensive einige Mühe. Hier fehle
oft der letzte Pass, was teilweise mit dem Mangel an routinierten Angreifern zu
erklären sei, urteilt Biels bisher erfolgreichster Torjäger.
Obwohl sein Team nun mit dem Rücken zur Wand steht, glaubt Pesenti an eine baldige Wende. «Ich bleibe zuversichtlich. Wenn dies nicht so wäre, könnten wir gleich aufhören zu spielen. Sobald wir endlich die ersten Punkte holen, werden weitere folgen», ist er überzeugt.
Biel-Seeland - Thun 4:9 (1:3, 2:2, 1:4)
Strandboden, Biel - 50 Zuschauer
SR: Spori/Wälti
Tore: 5. Burger 0:1. 9. Pesenti (Zahnd/Ausschluss Martin) 1:1. 15. Burger (Silander) 1:2. 17. Wüthrich (Wüst) 1:3. 22. Ryser (Christen) 2:3. 30. Wüthrich (Gerber) 2:4. 33. Rybka (Jaun) 2:5. 35. Von Arx (Zimmermann) 3:5. 41. Schönholzer (Künzi) 3:6. 43. Kunz (Schönholzer) 3:7. 46. Pesenti (Leisi) 4:7. 48. Rybka (Bürki/Ausschluss Burger) 4:8. 51. Gerber (Wüthrich) 4:9
Strafen: 2x2' Biel-Seeland, 4x2' Thun
Biel-Seeland: Leisi; Zimmermann, Schweizer; Martin, Zahnd; Brero; Artursson, Neyer, von Arx; Christen, Ritter, Pesenti; Rikart, Kämpf
UHC Thun: Jaun; Schönholzer, Künzi; Silander, Gerber; Wittwer, Häusler; Müller; Kneer, Burger, Kunz; Wüthrich, Rybka, Wüst; Gafner, Bürki, Akermann