01.
2004
Herren NLB: Jetzt fängt das grosse Zittern um den Ligaerhalt an
Optimaler Auftakt mit einer Zwei-Tore-Führung
Zunächst gelang den Gästen ein optimaler Auftakt mit frühen Toren durch Klaus
Ritter und Stefan Hänzi zur 2:0-Führung. In der Folge erzielte Thun zwar den
Anschlusstreffer, nach Sandro Della-Rosas 3:1 ging Biel-Seeland dennoch mit
einem Zwei-Tore-Vorsprung in die erste Pause. Nach dem gleichen Schema
entwickelte sich die Begegnung auch im Mitteldrittel. In einer etwas nervös
geführten Partie folgte auf jeden Thuner Anschlusstreffer postwendend die
Wiederherstellung des alten Vorsprungs - bis zum 5:6 der Oberländer in der 48.
Minute. Zwar blieb Biel-Seelands Reaktion auch darauf nicht aus, doch wurde nun
bei der Chancenverwertung auf eklatante Weise gesündigt. «Wir haben am Schluss
eine Fülle von absolut hundertprozentigen Chancen ausgelassen», ärgerte sich
Spielertrainer Luan Misini. «Nicht zuletzt auch ich habe heute massiv
gesündigt», gibt sich der sonst treffsichere Angreifer selbstkritisch.
Leichtsinnige Fehler brachen Biel das Genick
Hinzu kamen in Bieler Kreisen bereits bestens bekannte Leichtsinnsfehler - bei
nur zwei eingesetzten Formationen wohl auch auf den Kräfteverschleiss
zurückzuführen. So geschah es, dass dem UHC Thun zwei Minuten vor Schluss
erstmals der Ausgleich und eine Minute später gar noch das 7:6 gelang. Der
letzte Treffer in das verlassene Bieler Tor beendete die Seeländer
Finalrunden-Träume dann endgültig.
Krise nach Rickard Högbergs Abgang
Dass sich der letztjährige Aufsteiger UHC Biel-Seeland bereits wieder mit einer
möglichen 1.- Liga-Zukunft befassen muss, wäre ganz klar vermeidbar gewesen,
berücksichtigt man das spielerische Leistungsvermögen der einzelnen Bieler
Akteure. Ihr Potenzial schöpfte die Mannschaft eigentlich nur in den ersten
Meisterschaftsrunden aus, als man sich zwischenzeitlich auf dem dritten
Tabellenrang wiederfand. Als dann der schwedische Neuzuzug Rickard Högberg
seine Zelte in Biel verletzungsbedingt abbrechen musste, geriet Luan Misinis
Equipe in eine Negativserie mit vier Niederlagen aus fünf Partien. «Nach dem
erfolgreichen Saisonstart hat bei vielen das Engagement etwas nachgelassen»,
blickt Misini zurück, «und insgesamt fehlte es uns an der nötigen Konstanz.»
Mit Optimismus in den Abstiegskampf
So kam es, dass der UHC Biel-Seeland in der Tabelle mehr und mehr nach unten
rutschte, obschon man «gegen jede Mannschaft dieser Liga» bestehen könne, wie
nicht nur Misini stets betonte. Einmal war es die Chancenauswertung, ein anderes
Mal leicht vermeidbare Gegentreffer - nur selten lief das Bieler Spiel in der
Rückrunde offensiv wie defensiv nach Wunsch. Die Klasse halten zu können,
glaubt der Spielertrainer dennoch. «Für Basel dürfte es aufgrund des grossen
Punkterückstandes schwierig werden. Sonst ist alles offen», meint Misini.
In der nun folgenden Nati-Pause gelte es, die jüngsten Negativerlebnisse zu
verarbeiten und neuen Elan für die richtungsweisenden Begegnungen mit Thun,
Dietlikon und Basel zu tanken. Gespielt wird jeder gegen jeden, zwei Mal. Die
bisher gesammelten Punkte werden behalten, die beiden letzten Teams der
Vierergruppe treten gegen potenzielle 1.-Liga-Aufsteiger in einem
Entscheidungs-Play-out an.