10.
2004
Herren NLB: Sieg gegen Reinach
Am Samstag gastierte mit Lok Reinach der NLB-Topfavorit in der MUR-Halle. Die Aargauer waren denn zu Beginn auch die bessere Mannschaft und gingen früh in Führung. Thun schien nicht ganz bereit zu sein und liess sich von den Gästen kalt erwischen. So stand es nach neun Minuten bereits 0:2, da die Thuner in der Folge oft im Abschluss sündigten, blieb es bis zur Pause auch dabei. Ohne einige gute Reflexe von Torhüter Mario Jaun hätte es für die Thuner durchaus auch noch schlechter aussehen können.
Doch es folgte die Reaktion. Rybka und Akermann glichen bis zur Spielmitte aus und nach 37 Minuten brachte Kunz das Heimteam zum ersten Mal in Führung. Eine deutliche Leistungssteigerung des Heimteams bei gleichzeitigem Nachlassen der Gäste hatte zu dieser Wende geführt. Eine nicht erst in diesem Spiel aufgetretene Schwäche gelang es den Thunern jedoch nicht wegzubringen: Das Powerplay. Im Gegenteil: Als Gäste-Stürmer Michael Hafner auf der Strafbank sass liefen die Thuner prompt in einen Konter, den Dätwyler gekonnt und unhaltbar für Jaun erfolgreich zum 3:3 abschloss.
Eine offene Ausgangslage also für das letzte Drittel, in welchem sich die Thuner noch einmal zu steigern vermochten. Nach einem herrlichen Zuspiel von Spielertrainer Stefan Bürki war es der Tscheche Michal Rybka, welcher Thun erneut in Führung brachte. Patric Burger, von Ueli Schönholzer ebenfalls bilderbuchmässig lanciert, erwischte den gegnerischen Torhüter vier Minuten später erneut – 5:3. Erstmals mehr als ein Tor Führung für die Thuner, welche die Partie nun im Griff zu haben schienen. Doch der Schein trügte, Lok kam noch einmal nicht nur heran sondern glich sogar noch einmal aus. Die Reaktion seitens der Gastgeber liess allerdings erneut nicht lange auf sich warten. Gut eine Minute nach dem Ausgleich knallte Johan Silander eine erneut hervorragende Vorlage Bürkis ins hohe Eck und brachte Thun damit erneut in Führung. Doch abermals gelang es Lok Reinach, den Spielstand auszugleichen – der starke Schwede Martin Dahlgren schien dem UHC Thun den Sieg nicht zu gönnen. Doch nur gerade gut zehn Sekunden später folgte die kurioseste und matchentscheidende Szene: Bürki wollte den Ball von hinter dem gegnerischen Tor nach vorne Spielen, der Ball prallte ab und ging schliesslich von Michal Rybka’s Rücken ins Tor – 7:6! Nicht alle Lok-Spieler konnten sich mit dem Schiedsrichter-Entscheid auf „Tor“ anfreunden, heftige Reklamationen waren die Folge. Dies mit der Konsequenz, dass Thun die folgenden zwei Minuten mit zwei Spielern mehr in Angriff nehmen konnte. Die Aargauer hatten sich damit den Wind für eine erneute Aufholjagd gleich selber aus den Segeln genommen. Dem erneut starken Verteidiger Ueli Schönholzer war es schliesslich vergönnt, ein weiteres vorbildliches Zuspiel Bürkis zum Endstand von 8:6 ins leere Tor zu schieben.
So gelang es den Thunern, die makellose Heimbilanz auch gegen Lok Reinach aufrecht zu halten. Zudem wurde mit Lok ein weiterer Meisterschaftsfavorit bezwungen, was vor dem Spiel und auch nach dem ersten Drittel wohl kaum jemand erwartet hätte.
UHC Thun - UHC Lok Reinach 8:6 (0:2, 3:1, 5:3)
MUR, Thun 100 Zuschauer
SR: Wälti / Spori
Tore: 1. Dahlgren (Hedlund) 0:1, 10. Hafner (Hedlund/Ausschluss Kneer) 0:2, 27. Rybka (Wüthrich) 1:2, 31. Akermann (Burger) 2:2, 38. Kunz (Schönholzer) 3:2, 40. Dätwyler (Lemmenmeier/Ausschluss Hafner!) 3:3, 42. Rybka (Bürki) 4:3, 46. Burger (Schönholzer) 5:3, 48. Marbacher (Hedlund) 5:4, 49. Dahlgren (Hedlund) 5:5, 51. Silander (Bürki) 6:5, 58. (57:36) Schmidt (Dahlgren/Ausschluss Silander) 6:6, 58. (57:49) Rybka (Bürki) 7:6, 60. Schönholzer (Bürki) 8:6
Strafen: Thun 6x2', Lok Reinach 7x2'
UHC Thun: Jaun; Schönholzer, Künzi; Silander, Gerber; Müller. Kneer, Burger, Kunz; Wüthrich, Rybka, Wüst; Gafner, Bürki, Akermann
Lok Reinach: Wiederkehr; Bühler, Schmidt, Pantelic, De Icco, Fischer, Rickenbach, Baumgartner; Hafner, Dätwyler, Hedlund, Dahlgren, Wyder, Leuzinger, Lemmenmeier, Marbacher, Heiniger, Huser
Bemerkungen: Thun ohne Schmocker (verletzt), Berger (abwesend) und Häusler (Beruf); Lok Reinach ohne Jansen