02.
2003
Herren NLB: "Stängeli"-Niederlage gegen Thun
Dietlikon startete besser in die Partie. Der Spielrhythmus
wurde schneller gefunden und man konnte sich das ein und andere Mal in der
Platzhälfte von Thun festsetzten. Eine dieser Druckphasen konnte in der 3.
Minute zur 0:1 Führung ausgenutzt werden. Danach glich sich das Spielgeschehen
zusehends aus. Beide Teams standen gut in der Defensive und bekundeten Mühe im
Spiel nach vorne, doch wie gefährlich Thun ist, zeigte sich nach gut zehn
Minuten. Erste Unsicherheiten in der Hintermannschaft Dietlikons nützten die
Berner eiskalt zum 1:1 Ausgleichstreffer aus. Trotz des Tores liessen sich die
Zürcher nicht aus dem Konzept bringen und spielten ihr System weiter, was ihnen
gut drei Minuten nach dem Ausgleich die erneute Führung zum 1:2 brachte. Das
Powerplay war letzte Woche einer der Schwachpunkte im Spiel von Dietlikon, im
Spiel gegen Thun konnte in der 17. Minute gleich das erste in diesem Spiel zum
1:3 ausgenutzt werden.
Zu Beginn des mittleren Abschnitts fand sich Dietlikon in einer ungewohnten Lage
wieder. Ungewohnt, weil die Zürcher selten mit einer Führung in die erste
Drittelspause ging und sie somit mit einem ihnen fast unbekannten Gefühl
konfrontiert wurden. Man muss es ihnen angemerkt haben. Keine zwei Minuten waren
gespielt und der neue Spielstand lautete 2:3 und sechs Minuten später war das
Spiel nach dem ersten Powerplaytor der Thuner wieder ausgeglichen 3:3. Dietlikon
bekundete zu diesem Zeitpunkt Mühe ins Spiel zu finden. Immer waren sie einen
Schritt zu langsam, drehten sich einen Bruchteil zu spät oder reagierten
einfach zu träge. Die Berner nützten das mit all ihrer Klasse aus und gingen
in der 33. Minute zum ersten Mal in dieser Partie mit 4:3 in Front. Wie eine
Überzahlsituation effizient ausgenützt werden kann, zeigte im folgenden die
Zürcher. Gerade Mal 2 Sekunden brauchten sie in der 37. Minute für ihr zweites
Überzahltor an diesem Abend zum 4:4. Das war's dann auch schon wieder von der
Herrlichkeit seitens Dietlikon. Thun übernahm wieder das Zepter und kamen
eineinhalb Minuten vor Drittelsende zur verdienten 5:4 Führung.
Bekamen es die Zürcher zu Beginn des 2. Drittel mit einer unbekannten Situation
zu tun, so mussten sie sich zum Start des letzten Drittels so richtig wohl
gefühlt haben. Mit dem Rücken zur Wand im dritten Abschnitt wird Dietlikon
richtig gefährlich, meistens. Nach gut einer Minute spielte Dietlikon in
Unterzahl und knapp eineinhalb Minuten später hiess der neue Spielstand 6:4.
Nichts war vom Aufbäumen zu sehen, es war der gleiche Trott wie im
Mitteldrittel und Thun nahm dieses Geschenk dankend an. Zwischen der 47. und der
50. Minute konnten die Berner ohne grossen Widerstand ihr Score von 6:4 auf 9:4
erhöhen und nochmals knapp drei Minuten später war das "Stängeli"
mit dem dritten Überzahltor der Thuner an diesem Abend zum 10:4 komplettiert.
Zwar schaffte Dietlikon 58. Minute noch den 10:5 Treffer doch mehr als Kosmetik
war das nicht, Thun seinerseits schaltete ein paar Gänge zurück und beliess es
beim verdienten 10:5 Schlussresultat.
Was effizientes Powerplayspiel ist, zeigte Thun an diesem Abend. Aus drei
Versuchen erzielten sie drei Tore und nach dem verschlafenen ersten Drittel
nützten sie das nachlassen der Zürcher ohne wenn und aber aus und kamen zum 2.
Sieg über Dietlikon. Der UHC Dietlikon zeigte wie launisch ihr Spiel ist. Nach
dem ersten Drittel bauten sie immer mehr ab und den Gegner dadurch auf.
Eine kleine Randbemerkung sie mir noch gestattet. Wenn ich im ersten Satz von
torreich gesprochen habe, dann zu Recht. In den drei Partien die sich der UHC
Dietlikon und der UHC Thun in dieser Saison gegenüberstanden gab es ein
Torverhältnis von 19:29! Wer nun mal Langeweile hat und mitbekommt, dass
Dietlikon gegen Thun spielt, sollte das auf keinen Fall verpassen, es lohnt
sich.
UHC Thun - UHC Dietlikon 10:5 (1:3, 4:1, 5:1)
MUR Thun - 150 Zuschauer
SR: Gelb / Gfeller
Tore: 3:19 Muffler (Baltisberger) 0:1. 6:20 Mader (Zoss) 1:1. 13:40 Stöpel (Moser) 1:2. 16:28 Enander (Stöpel, Ausschluss Wüthrich) 1:3. 21:53 Akermann (Klötzli) 2:3. 28:23 Klötzli (Gerber, Auschluss Meyer) 3:3. 32:25 Klötzli (von Gunten) 4:3. 36:26 Moser (Stöpel) 4:4. 38:30 Klötzli (Akermann) 5:4. 43:01 Klötzli (Auschluss Geiser) 6:4. 46:32 Bürki (Mader) 7:4. 47:53 Burger 8:4. 49:52 Bürki 9:4. 52:37 Burger (Auschluss Stöpel) 10:4. 57:04 Moser 10:5
Strafen: Thun 5x2' Dietlikon 3x2'