12.
2002
Herren NLB: Thun bezwingt Sense in der Verlängerung
Obwohl das Spiel für die Thuner doch noch eine positive Wendung gefunden hatte - so richtig zufriedene Gesichter waren in ihren Reihen dennoch keine zu finden. Grund dafür war die wenig überzeugende Leistung in einem Spiel, welches zwar an Spannung kaum zu überbieten war, ansonsten jedoch in keiner Weise an frühere Derbies zwischen diesen Mannschaften zu erinnern vermochte.
Thun gegen Sense-Tafers - eine Affiche welche in der Vergangenheit für Hektik, Spektakel und vor allem für viele Tore stand - war diesmal eine über weite Strecken sehr zerfahrene Defensivschlacht, in welcher die Gastgeber das bessere Ende auf glückliche Art und Weise für sich behalten konnten.
Zwar war der Beginn vielversprechend: Bereits nach etwas mehr als einer Minute gingen die Gäste in Führung, worauf die Thuner nur wieder gut eine Zeigerumdrehung später den Ausgleich erzielen konnten. Als Torschütze zeichnete sich Verteidiger Andreas Häusler verantwortlich, welchem damit seit zwei Jahren sein erstes Tor für den UHC Thun gelang. Doch danach flachte die Partie zusehends immer weiter ab, zusammenhängende Spielzüge wurden rar und auch sehenswerte Einzelaktionen gelangen kaum. Besonders Thuner Chancen waren in dieser Spielphase selten, die Gastgeber bekundeten vor allem im Aufbau enorm Mühe mit der Spielweise der Freiburger. So kamen sie nur vereinzelt überhaupt gefährlich in Tornähe, bis plötzlich im zweiten Drittel Michael Hediger und Jussi Lehtinen innerhalb von 10 Sekunden erst den Pfosten und dann die Latte trafen. Ansonsten aber mussten sich die Thuner einmal mehr bei ihrem erneut beeindruckend sicheren Torhüter Adrian Portmann bedanken, dass das Unentschieden bis zum Beginn des letzten Drittels Bestand hatte.
Der Bann der torlosen Zeit brach schliesslich in der 48. Minute. Allerdings waren es erneut die Freiburger welche in Führung gehen konnten, der Druck auf die Gastgeber stieg weiter. Nun reagierten die Thuner Coaches und schickten den eigentlich als verletzt gemeldeten Topskorer Stefan Bürki in die Umkleidegarderobe und zum Einlaufen. Der Schachzug sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Ein Ruck ging durch die Thuner Mannschaft und, kaum zu glauben, ausgerechnet Stefan Bürki bediente sechs Minuten vor Schluss mit einem mustergültigen Zuspiel Marcel Mader, welcher den Ball nur noch einzuschieben brauchte. Angesprochen auf Bürkis Einwechslung versicherte Thuns Trainer Giancarlo Leanza, dass Bürki schon als eine Art Notlösung im Aufgebot figuriert hatte, seine Einwechslung aber dennoch nicht geplant gewesen wäre. Doch sie wirkte und wenig später erhielten die Thuner gar noch die Gelegenheit in Überzahl das Siegtor zu erzielen, doch sie scheiterten mehrmals aus aussichtsreichsten Positionen - die Verlängerung musste entscheiden. Die in der Schlussphase entstandene Hektik übertrug sich auch auf die Overtime, wo Thuns Verteidiger Simon Von Gunten nach einer Minute auf die Strafbank geschickt wurde. Doch anstatt mächtig unter Druck zu geraten, kamen die Gastgeber durch Konter ihrerseits zu hervorragenden Abschlussmöglichkeiten, vermochten diese aber nicht zu nutzen. Die Entscheidung in diesem zum Schluss doch noch verrückten Spiel brachte schliesslich ein Penalty: Jussi Lehtinen hatte von den Gästen nur noch per Foul gestoppt werden können und Michael Zoss verwertete den Strafstoss eiskalt zum erlösenden Siegtreffer. Somit sicherten sich die Thuner wenigstens einen zweiten Punkt, welcher sie einen weiteren Schritt weg vom Strichkampf bringt.
UHC Thun - Sense Tafers 3:2 n.V. (1 :1 ; 0 :0 ; 1 :1 ; 1 :0)
MUR, Thun - 180 Zuschauer
SR: Schoch/Estermann
UHC Thun: Portmann; Schönholzer, Nussbaum; Frey, Häusler; Zoss, Mader, Affolter. Lehtinen, Hediger, Wittwer. Von Gunten, Fantuz, Bürki, Akermann, Kneer
Tore: 2. Müller (Delaquis) 0:1. 3. Häusler (Frey) 1:1. 48. Haymoz (Fasel/Ausschluss Lehtinen) 1:2. 54. Mader (Bürki) 2:2. 65. Zoss (Penalty) 3:2
Strafen: Thun 5x2'; Sense-Tafers 3x2'
Bemerkungen: Thun ohne Stübi (verletzt). 27. Pfostenschuss Hediger. 27. Lattenschuss Lehtinen. 56. Pfostenschuss Bürki