10.
2003
Herren NLB: Thuner Heimniederlage
Nachdem die Thuner bereits am Donnerstag im Cup gegen Wiler-Ersigen ein hervorragendes Startdrittel gezeigt hatten, begannen sie auch diesmal gut. Bereits in der dritten Minute gingen sie durch Marcel Mader mit 1:0 in Führung. Nach gut zehn Minuten war es erneut Mader, welcher nach schöner Vorarbeit seiner Sturmpartner Akermann und Suonpää auf 2:0 erhöhte. Defensiv mit wenigen Ausnahmen kompakt, hatten die Thuner den Gegner jederzeit im Griff so dass die Zweitore-Führung in der ersten Pause verdient war.
Was danach geschah ähnelte wieder dem Cupspiel vom Donnerstag. In der Verteidigung schlichen sich kleine Unkonzenriertheiten ein, zudem gingen die Thuner nicht mehr gleich agressiv zur Sache wie noch vor der Pause. Sie wirkten passiv und liessen die Capitals immer mehr gewähren, was diesen natürlich immer bessere Chancen bot. Eine davon nutzte Beyeler in der 27. Minute zum 2:1-Anschlusstreffer. Als fünf Minuten später gar der Ausgleich fiel, hatten sich die Thuner endgültig um die Früchte ihrer Arbeit aus dem ersten Drittel gebracht. Doch kaum hatten sich die Gäste fertig über ihren Ausgleich gefreut, gelang den Thunern gleich der erneute Führungstreffer. Der gerade eingewechselte Patric Burger hämmerte den Ball nach einem herrlichen Zuspiel Gerbers in die Maschen – 3:2. Dieses etwas aus dem heiteren Himmel gefallene Thuner Tor zeigte beim Heimteam jedoch nicht die erhoffte (Weck)Wirkung. Die Thuner verhielten sich weiterhin zu passiv und wiesen in der eigenen Zone immer noch grosse Lücken auf. So gelang Leuenberger in der 37. Minute der Ausgleich zu Gunsten der Gäste aus der Hauptstadt und sechzehn Sekunden vor der Pause war es Beyeler, welcher gar den vierten Treffer für die Capitals erzielen konnte. So lagen die Thuner vor dem Schlussabschnitt einmal mehr im Rückstand, welchen sie während des ganzen Drittels nicht mehr aufzuholen vermochten. Die Stadtberner verhielten sich geschickt und waren mit ihren Kontern dem 3:5 oft gar näher als das Heimteam dem Ausgleich. Die Thuner wirkten nun zeitweise gar etwas gehemmt und vermochten die Gäste nicht genügend unter Druck zu setzen. So kamen sie praktisch nur in Überzahl zu nennenswerten Torchancen, welche sie aber nicht ausnutzen konnten. Kurz vor Schluss erhielten die Capitals gar noch einen Penalty zugesprochen, dies weil Klötzli einen Abschlussversuch auf das leere Thuner Gehäuse (Jaun war zu Gunsten eines sechsten Feldspielers draussen) nur noch mit regelwidrigen Mitteln am Eintritt ins Tor verhindern konnte. Doch Jaun hielt und liess seinem Team damit wenigstens noch ein letztes Fünkchen Hoffnung, welches mit der Schlusssirene aber jäh zersprang.
Somit ging das dritte Spiel in Folge verloren, was den schlechtesten Saisonstart seit Jahren bedeutet. Die Thuner liegen damit als einziges punkteloses Team der Nationalliga am Schluss der Tabelle. Wollen sie den Anschluss nicht verlieren, müssen damit in der Doppelrunde vom kommenden Wochenende Punkte her. Kein leichtes Unterfangen, warten doch mit Uster (Sa, 19.00 MUR) und dem Auswärtsspiel gegen Lok Reinach (So, 20.15 Uhr) zwei äusserst schwierige Aufgaben auf das Team. Dieses muss sich dann endgültig als solches beweisen, will man gegen diese starken Mannschaften die ersten Erfolgserlebnisse der Saison feiern.