03.
2002
Herren NLB: UHC Thun gewinnt Spitzenkampf in der Verlängerung
Bereits sicher war schon vor diesem Spiel, dass niemand mehr
dem Aufsteiger aus Thun die Qualifikation für die NLA-Aufstiegsplayoffs würde
streitig machen können. Von welchem Platz aus und damit gegen welchen Gegner er
das tun wird steht indes auch nach dem Spitzenkampf gegen das zweitplatzierte
Sense-Tafers noch nicht fest. Mit einem Sieg nach sechzig Minuten und damit drei
Punkten wäre für Thun endgültig alles klar gewesen - doch soweit kam es nicht.
Zwar wendeten die Thuner das zuvor fast aus den Händen verlorene Spiel im
letzten Drittel mit zwei Treffern innerhalb der rekordverdächtigen Zeitspanne
von nur gerade sechs Sekunden zum 5:4, doch währte die Führung nur gerade eine
Minute, ehe den aufsässigen Freiburgern erneut der Ausgleich gelang. Dieses
temporeiche und im Vergleich zu den bisherigen Partien in dieser Saison
erwähnenswert faire Spiel verlief in etwa so, wie es sich vor allem neutrale
Beobachter wünschen, welche sich nichts mehr als ein attraktives Unihockeyspiel
wünschen: Tempo- und vor allem abwechslungsreich, mit vielen Torchancen auf
beiden Seiten.
Die Thuner erwischten den besseren Start und schienen und
sichtlich gewillt, das Nötige zu tun um den ersten Platz verteidigen zu können.
So war es durchaus verdient, dass die Gastgeber nach zwölf Minuten dank zwei
Treffern durch Michael Zoss mit 2:0 in Führung lagen. Der Anschlusstreffer der
Gäste fiel aus dieser Sicht eher unglücklich und leitete die erste Wende in
diesem Spiel ein. Von nun an übernahmen vorwiegend die Freiburger das Diktat,
nicht zuletzt auch weil sie am Ende des Drittels von zwei Strafen gegen die
Thuner profitieren konnten, jedoch liessen sie zumindest resultatmässig beide
ungenutzt verstreichen.
Dennoch aber bekundete der Leader auch nach der
Pause etwas Mühe mit der aufsässigen Spielweise des Gegners, welcher nun besser
im Spiel war und den Druck auf das Thuner Tor aufrechtzuerhalten vermochte. Als
beinahe logische Konsequenz fiel bei Spielmitte, als Sense Tafers erneut in
Überzahl agieren konnte, der Ausgleich und nur eine Minute später kam es noch
härter für die Thuner, welche nun plötzlich mit 2:3 im Rückstand
lagen. Doch wie schon so oft in dieser Saison bewies der Aufsteiger, dass
er sich von Rückständen nicht beunruhigen oder gar aus dem Konzept werfen lässt.
Ruhig aber bestimmt gingen die Thuner nach dem Wiederanpfiff ans Werk und
vermochten wieder an die gute Leistung aus dem ersten Drittel anzuknüpfen.
Bereits nach etwas mehr als zwei Minuten war es schliesslich Marco Fantuz,
welcher den Ausgleich bewerkstelligte. Doch die Freude war erneut nicht von
allzu grosser Dauer, denn Sense Tafers ging fünf Minuten später wieder in
Führung - durch einen Treffer in Unterzahl! Doch auch diesen Rückschlag steckten
die Thuner weg, und wie: Als sie nur wenig später die sechste
Gelegenheit
erhielten in Überzahl zu spielen schlugen sie zu: Erst erzielte Michael Zoss den
zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Überzahltreffer und nur gerade sechs (!)
Sekunden später doppelte Reto Aeschbacher nach, womit Thun also plötzlich wieder
in Führung lag. Diese vermochten sie zwar nicht über die Zeit zu retten und
mussten damit wie vor Wochenfrist in die Verlängerung, von welcher es diesmal
aber nicht viel zu berichten gibt. Denn nach nur gerade 19 Sekunden war es
erneut Captain Reto Aeschbacher, welcher den Ball mit ungemeiner Wucht unter die
Latte hämmerte und damit seinem Team einen Zusatzpunkt sicherte. Damit ist
der UHC Thun auf dem besten Weg, seine erste Nationalliga B-Saison der
Vereinsgeschichte auf dem ersten Platz abzuschliessen. Hierzu benötigt der
Aufsteiger am Ostermontag gegen die Jona-Uznach Flames noch zumindest ein
Unentschieden, ehe es dann mit dem Saisonhöhepunkt, den Playoffs um den Aufstieg
in die Nationalliga A losgehen kann.
UHC Thun - Unihockey Sense Tafers 6:5 n.V. (2:1; 0:2; 3:2; 1:0)
MUR, Thun -160 Zuschauer
SR: Jenni/Wunden
UHC Thun: Scheidegger; Nussbaum, Häusler, Frey, Schmocker, Zürcher, Stübi, Schönholzer; M. Aeschbacher, R. Aeschbacher, Akermann, Kubli, Wüthrich, Zoss, Bürki, Dähler, Wittwer; Hehlen
Unihockey Sense: Th. Pürro ; Haymoz, Lundberg, Küenzi, Cantin, M. Pürro, Wälchli; Schwaller, Boschung, Burri, Hayoz, Schorno, Fasel, Brügger; Gauch
Tore: 10. Zoss (Bürki) 1:0. 13. Zoss (Bürki) 2:0. 15. Burri (Hayoz) 2:1. 30. Lundberg (Hayoz/Ausschluss M. Aeschbacher) 2:2. 32. Schorno (Boschung) 2:3. 43. Fantuz (M. Aeschbacher) 3:3. 48. Schwaller (Burri/Ausschluss Hayoz!) 3:4. 51. (50:14) Zoss (R. Aeschbacher/Ausschluss Burri) 4:4. 51. (50:20) R. Aeschbacher (Fantuz) 5:4. 52. Schwaller (Hayoz) 5:5. 61. R. Aeschbacher (Fantuz) 6:5
Strafen: UHC Thun 4x2'; Sense Tafers 5x2'