12.
2006
Männer NLB: Thurgau macht sich das Weihnachtsgeschenk gleich selbst!
Das mit fünf Ausländern gespickte Team aus dem Emmental war klarer Favorit in dieser Partie gegen das einheimische Tabellenschlusslicht. Die Thurgauer witterten aber genau darin die Chance auf einen Überraschungscoup. Die Ostschweizer waren sich sicher vom Gegner unterschätzt zu werden und wollten mit einer starken Kampfleistung aufwarten. In Mannschaftskreisen der Thurgauer sowie in der Matchvorschau der Thurgauer Zeitung wurde ein Vergleich mit dem Fussballteam Chelsea London gezogen. Diese Mannschaft hat beide bisherigen Saison-Niederlagen gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel eingezogen. Ein weiterer Grund für das Publikum auf eine Überraschung zu hoffen.
Floorball Thurgau liess den Gegner von Beginn weg spüren, dass man nicht gewillt war, die Punkte kampflos den Bernern zu überlassen. Die Zweikämpfe wurden angenommen und konsequent ausgeführt. Grünenmatt und besonders deren Ausländerfraktion hatten damit sichtlich nicht gerechnet. Die Spielanteile waren trotzdem eher auf Seiten der Gäste. Torchancen liessen vor beiden Toren noch etwas auf sich warten. Nach knapp zehn Minuten wurde der Bann gebrochen und innert 20 Sekunden glichen die Ostschweizer die Gäste-Führung wieder aus. Dieses Tor tat dem Heimteam sichtlich gut. In der Folge konnten in der Offensive mehr Akzente gesetzt werden und bis zur Pause eine 3:2-Führung erarbeitet werden.
An der Spielweise wollte Floorball Thurgau im zweiten Drittel festhalten. Besonders defensiv agierte man sehr konzentriert und kämpfte um jeden Ball. Schüsse aus der zweiten Grünenmatter Reihe wurden geblockt und die Gefahr mehrheitlich vom starken Torhüter Oertig ferngehalten. Das grosse Highlight im Mittelabschnitt gelang Ackerknecht, der in einer Powerplay-Situation per Bauerntrick die Führung auf 4:2 ausbaute.
Für das letzte Drittel nahmen sich die Thurgauer vor, die Fehlerquote möglichst tief zu halten und nicht mehr kopflos die Offensive zu suchen. Die Bälle nun vermehrt in den eigenen Reihen zu halten, lautete die Devise. Die sich bietenden Gelegenheiten liess man sich natürlich trotzdem nicht nehmen. So profitierte wiederum Ackerknecht von einem Fehler in der Berner Hintermannschaft und verwertete das Zuspiel von Fisch alleinstehend zur 3-Toreführung. Den erneuten Anschlusstreffer konterte die neuformierte Thurgauer Powerplay-Linie während einer weiteren Strafe gegen Grünenmatt zum vorentscheidenden sechsten Treffer. Das Schlussresultat von 6:5 stellten die Emmentaler dann erst acht Sekunden vor der finalen Sirene her.
Mit diesem unerwarteten Sieg dürfen die Mannen von Floorball Thurgau mit einem positiven Gefühl in die Weihnachtspause gehen und zuversichtlich ins neue Jahr steigen. Weiter geht es dann am Dreikönigstag mit dem Derby gegen den UHC Waldkirch - St. Gallen in der Turnhalle Bünt in Waldkirch.
Floorball Thurgau - UHC Grünenmatt 6:5 (3:2, 1:0, 2:3)
Paul Reinhard Halle, Weinfelden - 210 Zuschauer
Tore: 9.31 Weiss (Pesenti) 0:1, 9.51 Wolfer 1:1, 14.09 Fisch (Ackerknecht) 2:1, 15.04 Aeschlimann (Zalesny) 2:2, 19.55 Fisch (Bötschi) 3:2, 35.34 Ackerknecht (Schadegg; Ausschluss Grünenmatt) 4:2, 44.23 Ackerknecht (Fisch) 5:2, 48.09 Zalesny 5:3, 50.01 Schadegg (Ackerknecht; Ausschluss Grünenmatt) 6:3, 55.32 Mühlemann (Zalesny) 6:4, 59.52 Sikora (Trnavsky) 6:5
Strafen: Thurgau 2x2', Grünenmatt 5x2' + 1x10' (Mühlemann)