12.
2011
Olten kehrt auf den Leaderthron zurück
Für die Tessiner endete am Sonntag die schwere Serie mit Partien gegen die drei Topteams der Liga. In Thun verloren sie nach 3:0-Führung erst in den allerletzten Minuten noch, Eggiwil konnte sogar nach Penaltyschiessen bezwungen werden. Die Mittelländer waren also gewarnt und gingen entsprechend konzentriert in die Begegnung. Besonders viel gestanden sie Ticino nicht zu und kamen selber zu Chancen. Das 1:0 nach 13 Minuten durch das Mucha-Duo war längst fällig. Wenig später doppelten die beiden im Powerplay nach.
Philemon Plüss' Comeback
In der zweiten Linie kam Philemon Plüss für den verletzten Valtteri Suominen zum Einsatz. Plüss war vergangene Saison noch Teil des Aufstiegsteams, spielt nun aber in der zweiten Mannschaft. Er bewies, dass er das Tempo in der NLB mithalten kann und lieferte zum 3:0 durch Rafael Hug sogleich den Assist. Die Tessiner machten sich das Leben im ersten Drittel mit Regelwidrigkeiten selber schwer. Nach ihrem ersten Treffer kassierten sie erneut eine Strafe, was UM zum 4:1-Pausenstand nutzte. Die Südschweizer konnten nicht verbergen, dass sie technisch nicht die allerfeinste Klinge führen. Während sie vor allem mit Einzelaktionen sowie grossem Einsatz hie und da gefährlich wurden, zog das Heimteam das gewohnte Passspiel auf und wollte sich zu Toren kombinieren. Letzteres war in den ersten 20 Minuten erfolgreicher.
Schwacher Mittelabschnitt
Das Mitteldrittel sollte dann aber das schwächste der Einheimischen werden. Zu sehr passten sie sich der Spielweise des Gegners an, produzierten viele Zuspielfehler und Ballverluste. Kein Wunder sagte Captain Daniel Moser nach dem Spiel: "Wir müssen daran arbeiten, dass wir das Spiel 60 Minuten voll auf unserem Level durchziehen können." Dazu würde es sicherlich auch helfen, nicht Strafen der besonders ärgerlichen Art zu kassieren. Einmal mehr wurde aus einem Power- ein Boxplay. So verkürzten die Tessiner nach Mosers 5:1 das Skore auf 5:3 und entschieden das Drittel für sich. Festzuhalten ist aber auch, dass die Mittelländer trotz allem ein Chancenplus besassen. Peter Byland verfehlte das leere Gehäuse und Dominic Mucha traf acht Sekunden vor dem dritten Tessiner Tor nur den Pfosten.
Die notwendige Steigerung kam im Schlussdrittel. Wichtig war das 6:3 durch die Gebrüder Mucha, das dem Gast den Wind aus den Segeln nahm. Die Punkte in weiter Ferne, entschieden sich einige Tessiner, noch persönliche (regelwidrige) Abrechnungen vorzunehmen. Bestraft wurde das mit der Erhöhung des Skores auf 8:3. Dominic Mucha gab auch zu den letzten beiden Treffern jeweils den Pass und kam schliesslich auf ein Tor und vier Assists. "Wir mussten die Linien umstellen, um neue Impulse zu setzen", erklärte Daniel Moser. Diese Rechnung ist aufgegangen. Wie schon gegen Zürisee gab es drei Punkte. Da Thun am Wochenende einen Punkt abgeben musste, bedeutet dies die Rückkehr auf den Leaderthron.
Mittelland - Ticino 8:3 (4:1, 1:2, 3:0)
Giroud Olma, Olten. - 161 Zuschauer. - SR: Bebie/Stäheli.
Tore: 14. Manuel Mucha (Dominic Mucha) 1:0. 15. Manuel Mucha 2:0. 18. Hug (Plüss/Ausschluss Egloff) 3:0. 18. Mignola (Villat) 3:1. 20. Pass (Dominic Mucha/Ausschluss Valsesia) 4:1. 24. Moser (Hug) 5:1. 25. Villat (Lava) 5:2. 38. Naskali (Boris Pellegrini/Ausschluss M. Mucha) 5:3. 47. Dominic Mucha (Manuel Mucha) 6:3. 55. Pass (Dominic Mucha/Ausschluss De Ciccio) 7:3. 56. Schneeberger (Dominic Mucha) 8:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Mittelland. 4mal 2 Minuten gegen Ticino.
Mittelland: Fluri (Schalk); Gysin, Schneeberger; Husi, D. Mucha, M. Mucha; Pass, Moser; Byland, Plüss, Hug; Kehrli, Grolimund; Nyffenegger, Infanger, Lang; Wüthrich, Bosshard.
Bemerkungen: Mittelland ohne Suominen und Schönbucher (beide verletzt). 9. Pfostenschuss Schneeberger. 38. Pfostenschuss D. Mucha. 51. Time-Out Ticino.