03.
2012
Zürisee bleibt in der NLB
Die Entscheidungspartie in Langenthal gewinnt Zürisee mit 8:7 nach Verlängerung und entscheidet die NLB-Playout-Serie damit mit 3:2 für sich. Topskorer Philip Kern erlöste seine Farben nach 241 Sekunden in der Verlängerung als er ein Weitschuss von Tim Parsons ablenken konnte.
Es fällt wirklich schwer, die soeben beendete Serie zwischen Langenthal und Zürisee irgendwie in Worte zu fassen, denn was in diesen fünf Spielen los war, ist eigentlich gar nicht möglich! Natürlich muss man fast schon schreiben, wurde auch die letzte Partie nochmals auf einer schwindelerregenden Achterbahn-Fahrt ausgetragen und natürlich ging auch die Parte in die Verlängerung. In den 60 Minuten zuvor war es ein Hin und Her, die Führung wechselte immer wieder und ein Zwei-Tore-Vorsprung von Langenthal reichte ihnen ebenso wenig, wie die Tatsache dass Manuel Roth von ULA insgesamt fünf Tore schoss an diesem Abend.
Zürisee ging auch in Spiel 5 fast schon standesgemäss nach sechs Minuten durch den starken und sehr agilen Wyser in Führung. Diese hielt aber nicht sehr lange und ULA's Roth war ebenfalls zum ersten Mal erfolgreich. Auch auf die erneute Führung durch Parsons, antworteten die Gastgeber wieder und dies zwei Sekunden vor Ablauf der ersten Sirene nach einem groben Abwehrfehler von Zürisee.
Im Mitteldrittel überschlugen sich dann die Ereignisse und zur Spielmitte lag Langenthal plötzlich mit zwei Toren und 5:3 in Front. Als dann Hänggi auch noch eine 2-Minuten Strafe wegen Handspiel bekam, musste das Schlimmste befürchtet werden. Doch die Strafe würde überstanden und Sigg schoss kurz darauf zum Anschluss ein. Zu Ende des zweiten Drittels musste dann auch ein Langenthaler auf die Strafbank. Diese Ausgleichschance liess sich die Powerplay-Formation von Zürisee dann auch nicht nehmen. Alles zurück auf Start also wieder und dabei ging es dann erst so richtig los: Kapitän Scherrer traf kurz darauf mittels Backhand-Schuss zur erneuten Zürisee Führung. Diese hielt drei Minuten, bevor die verrückte 46. Minuten anlief. Da fiel zuerst der Ausgleich für ULA, dann schoss Kern zum 7:6 ein ehe 12 Sekunden später der Ball wieder im Zürisee-Gehäuse lag. Nicht weniger als drei Treffer fielen so in 51 Sekunden und die Spannung war kaum mehr auszuhalten in der gut besetzten Kreuzfeld-Halle.
Erst recht nicht, als danach kein weiterer Treffer mehr fiel und dieses Duell zum vierten Mal in Serie in die Verlängerung musste. Da hatten dann die Einheimischen eine Topchance nach drei Minuten, ehe dann praktisch im Gegenzug der eingangs erwähnte Treffer durch Kern fiel, nach welchem bei Zürisee alle Dämme und Emotionen brachen. Somit geht eine turbulente und nicht immer ganz einfache erste Saison in der NLB für Zürisee doch noch versöhnlich zu Ende. Die Mannschaft hat in der Serie gegen ULA mal wieder gezeigt, dass sie eben doch über einen sehr starken Charakter verfügt. Sie stand nach der Niederlage im dritten Spiel mit dem Rücken zur Wand und zeigte dann die notwendige Moral um die Oberaargauer nieder zu kämpfen. unihockey.ch schrieb wohl zu Recht von einem epischen Duell, welches schlussendlich und nicht unverdient an den Aufsteiger vom Zürichsee geht.
Somit dürfen die Jungs jetzt in die wohlverdienten „Unihockeyferien" und den Stock fürs erste Mal verstauen. Mit etwas Abstand müssen die Verantwortlichen der Mannschaft dann die richtigen Schlüsse aus dieser Spielzeit ziehen und die nächste Saison vorbereiten. Es war in der Tat eine Achterbahnfahrt mit einem katastrophalen Start und sieben Niederlagen in ebenso vielen Spielen. Dann kam der erste Sieg Ende Oktober in Reinach und von da an gelangen ein paar wichtige und achtbare Erfolge, welche dazu führten das Anfangs Jahr auch die Playoffs wieder in Reichweite lagen. Mit drei Niederlagen zum Ende der Qualifikation folgte dann aber der Gang in die Abstiegsplayouts und da ist die Geschichte bekannt.
Unihockey Langenthal-Aarwangen - Zürisee Unihockey 7:8 n. V. (2:2; 3:2; 2:3; 0:1)
Kreuzfeld Langenthal. - 214 Zuschauer. - SR Sutter/Werthmüller.
Tore: 6. Wyser (Zimmermann) 0:1. 15. Roth (Ramseier) 1:1. 17. Parsons (Kohli) 1:2. 20. Roth (Schärli) 2:2. 22. Roth (Bütikofer) 3:2. 29. Roth (Ramseier) 4:2. 29. Graf (Kohli) 4:3. 32. Malecek (Schneeberger) 5:3. 39. Sigg (Manser) 5:4. 42. Kaufmann (Hänggi) 5:5. 42. Scherrer (Graf) 5:6. 46. Ramseier (Roth) 6:6. 46. Kern (Graf) 6:7. 46. Roth (Sonderegger) 7:7. 65. Kern (Parsons) 7:8.
Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Langenthal-Aarwangen, 2 mal 2 Minuten gegen Zürisee.
Zürisee Unihockey: Frank; Scherrer, Parsons; Länzlinger, Manser; Hänggi, Rauber; Kern, Graf, Kohli; Kaufmann, Bohli, König; Zimmermann, Sigg, Wyser; Ursprung, Zwicky, Hodgskin, Teulings.
Bemerkungen: Zürisee ohne Hostettler, Hunter, Gross, Fischer, Kölbener, Imperatori,
Murmann und Hagnauer.
Best Player Manuel Roth (ULA), Raphael Graf (Zürisee)