10.
2012
Zuger Negativ-Blues
Zum zweiten Mal innert Wochenfrist taucht die United im Berner Oberland. Diesmal ist der UHC-Thun eine Nummer zu gross.
Auf dem Parkett der MUR-Halle fand Blau-Weiss am Samstagabend über weite Strecken kein Mittel gegen das Tempounihockey der Platzherren. Über die Gesamtheit gesehen überwiegten die Defensivaufgaben klar und insbesondere in der ersten Hälfte hatte Torhüter Wyttenbach alle Hände voll zu tun. Dagegen verpufften die Gegenstösse der Gäste zumeist am aggressiven Backchecking der Thuner oder am eigenen Unvermögen, bis zum gegnerischen Goalie gelangte der Ball zu selten. Immerhin brauchten die anrennenden Platzherren fast fünfzehn Minuten und eine schnell gespielte Ballstaffete um den zugerischen Riegel zum ersten Mal zu knacken. Nichtsdestotrotz liess das 2:0 kurz vor der Pause und die Schussstatistik von 15:4 nichts Gutes für die United ahnen. Dessen Reaktion liess jedoch auf sich warten, erst ab Spielhälfte konnten die wenigen mitgereisten Zuschauer einen Aufwärtstrend ihrer Mannschaft feststellen. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 4:0 und die Kolinstädter mussten auf Kosten ihrer Verteidigung eine offenere Spielweise anschlagen. Kurz vor der zweiten Sirene verpasste Zugs erste Linie schliesslich den Anschluss nur sehr knapp, als sie innerhalb von wenigen Sekunden das Plastik zweimal an die Torumrandung setzte.
Nationalmannschaftspause
Die grobe Hypothek wog schlussendlich aber zu schwer für die letzten zwanzig Minuten. Sein Heil in der Offensive suchend lief das junge Team von Headcoach Rolý Fust in die Falle der geduldig konternden Berner. Schlussendlich war das Resultat mit 9:1 brutal, darf aber aufgrund der rund zehn Minütigen Schlussphase, als Zug den Torhüter fleissig durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, nicht überbewertet werden. In der anschliessenden Analyse hielt Verteidiger Urgestein Tobi Maag fest: „zwei Tore pro Drittel erhalten ist im modernen Unihockey absolut im Schnitt, uns fehlen die eigenen Erfolgserlebnisse." Tatsächlich konnte Zug gestern nur in einem Powerplay von sechs gegen vier den Ehrentreffer erzielen, eine viel zu schwache Ausbeute wenn man in der NLB um Punkte mitspielen will. Damit macht man am Zugersee nach der ersten Phase der Meisterschaft mit zwei Siegen und sechs Punkten im Tabellenkeller halt. In den nächsten drei Wochen, während sich die Nationalmannschaft den letzten Schliff für die Heim-WM im Dezember gibt, wartet in der Innerschweiz ebenfalls viel Arbeit auf die Spieler.
UHC Thun - Zug United 9:1 (2:0, 2:0, 5:1)
MUR, Thun. - 107 Zuschauer. - SR Scherrer/Zähnler.
Tore: 15. Akermann (Wettstein) 1:0. 20. Akermann (Wettstein) 2:0. 30. Obi (Fankhauser) 3:0. 34. Akermann (Burger) 4:0. 44. Gerber (Wettstein) 5:0. 49. Burger (Gehrig) 6:0. 54. Merz (Blöchliger) 6:1. 56. Burger (Winkler) 7:1. 56. Kneer (Rothen) 8:1. 57. Burger (Wettstein) 9:1.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Thun. 2mal 2 Minuten gegen Zug United.